Der Wecker ist gestellt damit ich Wiegald noch rechtzeitig versorgen kann. Denn er bekommt seine Medikamentenration morgens um 9:00.
Andre schlägt dann irgendwann um 9:20 Uhr auf. Pünktlichkeit hat hier in Portugal einen anderen Stellenwert als bei uns in Deutschland… 😉 Die Erfahrung haben wir inzwischen schon öfter gemacht. Aber mir es das ehrlich gesagt auch nicht SO wichtig. Die grundsätzliche Mentalität der Menschen zählt da für mich mehr. Auf die lokale Definition von „Zeit“ kann man sich ja einstellen.
Heute ist das Wetter wieder schön und die Sonne scheint. Mein Muskelkater ist auch schon wieder so gut wie weg. Da kann die nächste Surfstunde kommen. 🙂 Bis wir dort sind und uns umgezogen haben, werden die Wellen aber auch schon wieder ein wenig höher. Deshalb gibt es nach dem Aufwärmen nur ein kurzes Update der Sicherheitsregeln und noch keine weitere Theorie.
Heute habe ich ein anderes Board bekommen: es ist schmaler aber dicker. Damit komme ich im Wasser allerdings nicht so gut zurecht. Ich frage, ob ich wieder das Board vom letzten Mal haben kann. Kann ich. Es ist dünner dafür ein wenig breiter. Es gibt immer noch so viel Neues zu bedenken und der Bewegungsablauf muss mir erstmal vertrauter werden. Aber es macht unglaublich Spaß so im Wasser zu sein. Ein paar Mal schaffe ich es wieder, kurz auf dem Brett aufzustehen. Aber ich lande natürlich viel öfter auf halbem Weg zum Aufstehen im Wasser. 🙂 Nach der Stunde bin ich mal wieder platt und habe ein breites Grinsen im Gesicht. Während ich mich umziehe und mit einem Kollegen von Andre ratsche, schnappt er sich noch ein paar Big Waves. Die Wellen sind inzwischen wieder unglaublich hoch geworden. Da wird es in Nazaré heute bestimmt Monsterwellen geben… 🙂
Am Nachmittag drehe ich wieder eine schöne Runde mit Wiegald in der Sonne und bewundere die hohen Wellen am anderen Ende von Porto Covo. Seit Freitag bekommt Wiegald wieder die Chemo-Tabletten und ich beobachte sorgfältig wie es ihm damit geht damit ich mich ggf. nochmal mit den TÄ abstimmen kann.
Den Rest des Tages verbummle ich. Georg kauft uns noch etwas Brot zum Abendessen und liest.