Okt 8

Tag 241: Terre de Sel

Bevor wir weiter fahren besuchen wir noch die bekannten Salzgärten von Guérande. Das Gebiet gilt als die „Erde des Salzes“ und ist dementsprechend bekannt für sein Salz – allen voran das Fleur de Sel. Das haben wir ja gestern schon mitgenommen…

Die Salzgärten liegen zwischen dem Meer und dem „Festland“ in einer Art Sumpfgebiet und erstrecken sich über eine Fläche von 2.000 Hektar! Die Salzbauern (Paludiers) bestellen die Flächen noch in traditioneller Art & Weise in Handarbeit. Die Salinen wurden innerhalb der letzten 5.000 Jahre quasi von Menschenhand gebildet.

Um das Fleur de Sel und das Grobsalz zu gewinnen, lassen die Salzbauern zwei Mal im Monat – jeweils zur Springflut an Voll- und Neumond – die Füllbecken mit Meerwasser aus dem Atlantik voll laufen. Insgesamt gibt es drei verschiedene Arten von Becken mit unterschiedlichem Gefälle, durch die sich das Wasser dann langsam einen Weg bahnt, sich dabei am Ende auf 37° erwärmt und somit verdampfen kann.

Bis dahin ist es in kleinen, mit Lehm abgedichteten Becken gelandet, die nur zwei bis drei Zentimeter tief sind. Das sind dann auch die „Felder“, die von den Salzbauern bestellt werden. Sie bringen das flache Salzwasser durch den sorgsamen Aufbau einer kleinen Welle in Wallung so, dass sich die groben Salzkristalle, die sich am Lehm gebildet haben vom Boden lösen und abfangen lassen. Durch den Lehm bekommt das grobe Salz eine leicht graue Farbe und ist mit Magnesium und Spurenelementen angereichert. Das Fleur de Sel hat viel feinere und weißere Kristalle und bildet sich nur unter ganz speziellen Wetterbedingungen. Es sinkt auch nicht auf den Boden der Becken ab.

Die „Salz-Erntezeit“ ist nur in den Sommermonaten von Mitte Juni/Juli bis Mitte September. Den Winter über haben die Salzbauern dann weniger zu tun. Ab Februar geht es wieder los mit dem Herrichten der kompletten Salinen in Vorbereitung auf die neue Ernte. Noch mehr Details erfährt man in den Führungen, die die Salzbauern anbieten. Es gibt unterschiedliche Touren, eine Ausstellung und natürlich auch einen Shop, in dem man diverse Leckereien und natürlich Salz in unterschiedlichen Variationen mitnehmen kann.

Wir lernen bei unserer Führung auch, dass das Salz von Guérande zu 100 Prozent ein Naturprodukt ist. Es wird weder raffiniert, gewaschen oder mit sonstigen Zusatzstoffen versehen. Dadurch ist es sehr reich an Mineralien vor allem an Magnesium, Kalzium und Eisen…

Nach dieser interessanten Besichtigung fahren wir noch nach Le Pouliguen, einen Badeort gleich hinter den Salinen am Meer. Auch hier ist inzwischen so gut wie nichts mehr los. Unglaublich viele und eher hässliche Bettenburgen reihen sich an der Promenade auf und sind inzwischen bereits geschlossen. Der lokale Markt schließt jetzt um die Mittagszeit gerade. Nur die wenigen Restaurants, die noch geöffnet haben sind mehr oder weniger gut besucht… Wir kaufen uns das schon fast „übliche“ Baguette Tradition, eine – wie wir finden – knusprigere Variante des normalen Baguette und machen im Vario Mittag.

Danach geht es über eine große Brücke bei Saint-Nazaire, wo die Loire in den Atlantik mündet, weiter nach Préfailles. Genauer gesagt an die Pointe de St-Gildas. Hier hat uns Georg wieder einen sehr hübschen Stellplatz ausgesucht. Er kostet bis zum 15. Oktober noch drei Euro pro Tag. Absolut fair! Danach kann man hier sogar kostenfrei stehen – allerdings nur für maximal zwei Nächte.