Nov 29

Tag 293: Buddha Eden

In der TI in Nazaré haben wir eine Broschüre gefunden, die auf einen tollen Buddha-Park südlich von Óbidos hinwies.

Da fahren wir heute hin. Gleich angeschlossen an den Park ist ein Weingut. Denn wir sind hier in einer bekannten Weinregion unterwegs. Der Parkplatz vor dem Eingang zum Park ist riesig und leer, als wir am Vormittag ankommen.

Wir erkundigen uns zunächst, ob Wiegald mit in den Park darf und ob wir hier evtl. über Nacht stehen dürfen. Beides ist OK. Super! Wir suchen uns noch schnell einen guten Platz zum parken. Dann gehen wir in den Park.

Buddha Eden ist riesengroß! 35 Hektar. Ein Teil des Parks zeigt zahlreiche Buddhafiguren, tönerne Soldaten und ein paar Kunstobjekte in einem traumhaft angelegten Park. Ein anderer Teil, in dem jetzt in der Nebensaison noch betriebsam gebaut und gepflanzt wird, beherbergt ein großes Amphitheater, neue Zypressen- und Palmenalleen, uralte Olivenbäume und dazwischen jede Menge moderne Skulpturen. Wirklich toll! Wir sind knapp anderthalb Stunden gemütlich mit Wiegald unterwegs. Er genießt das Gassi in der Natur sichtlich.

Dann bringen wir ihn zum Vario und er bekommt sein wohlverdientes Mittagessen. Anschließend gehen Georg und ich nochmal zurück in den Park und essen in der Cafeteria zu mittag. Es ist ein Selbstbedienungsrestaurant. Aber das Essen schmeckt wirklich lecker und die Preise sind mehr als fair! Schon für den Eintritt zum Park haben wir nur 2,50 Euro pro Person bezahlt. Das Essen kostet 9,50 Euro pro Person für ein Hautpgericht mit Beilagen, verschiedene leckere Salate vom Buffet und ein Viertel Wein vom Hofgut. Gut, dass wir hier übernachten können… 🙂 Zudem können wir gemütlich in der wärmenden Sonne draußen speisen. Wie herrlich!

Später laufen wir nochmal ein wenig durch den Park und kehren anschließend im Weinshop ein. Die Weine, die wir mittags probiert haben waren wirklich gut. Wir verkosten noch einen Dessertwein, der letztes Jahr eine Auszeichnung gewonnen hat und plaudern ein wenig mit dem Mitarbeiter. Er erzählt uns, dass der Besitzer des Weinguts mehrere Güter hat und ein großer Buddha- und Kulturfan ist. Er war so schockiert von der Zerstörung der weltbekannten Buddhas in Afghanistan, dass er dies zum Anlass nahm, um 2001 diesen Park zu gründen – als Garten des Friedens.

Nach der Verkostung nehmen wir uns noch eine Flasche Rosé-Sekt (für Weihnachten oder Silvester) und etwas vom Weiß- und Rotwein mit. Auch hier sind die Preise wieder mehr als fair. Ganz im Gegensatz zu den Portwein-Kellereien in Porto (siehe gestern)…

Den Rest des Tages verbringen wir gemütlich im Vario. Am späteren Nachmittag werde ich etwas nervös, weil wir noch nichts von Sónia gehört haben. Eigentlich müssten die Laborergebnisse von Wiegald nun vorliegen. Ich hinterlasse ihr also eine Nachricht. Weil das Wochenende vor der Tür steht rufe ich kurz vor 19 Uhr nochmal in der Klinik an und werde durchgestellt. Sie wollte sich eh noch melden. Aber ich war mal wieder zu ungeduldig… 😉

Sie bringt mich kurz auf den neuesten Stand und will mir morgen eine ausführliche Mail schicken. Die schlechte Nachricht ist: das Geschwür war ein bösartiger Tumor, ganz wie sie vermutet hatte. Die gute Nachricht: er hat scheinbar nicht gestreut. Es gibt keine Metastasen und auch keine bösartigen Zellen in den beiden tieferliegenden Schichten der Darmschleimhaut! Der Tumor war also „lokal“. Um sicher zu stellen, dass etwaig übrig gebliebene bösartige Zellen abgetötet werden, muss Wiegald einfach noch eine Weile länger medikamentös behandelt werden. Details dazu schickt sie mir in der Mail. Alles andere muss man dann abwarten. Super nett! Echt.

Georg und ich sind erleichtert. 😀 Der ein oder andere mag jetzt denken: „Wozu das ganze Gedöns, ist doch nur ein Hund.“ Ich denke da anders. Ich will Tiere weder vermenschlichen noch zur „Sache“ degradieren. Was Wiegald und mich betrifft so hat uns die gemeinsame Rettungshundearbeit sicherlich noch ein wenig enger zusammengeschweißt… Ich persönlich finde einfach, dass wir der Natur und den Lebewesen, die mit uns auf dieser Erde leben wieder deutlich mehr Respekt zollen sollten, als wir das als Menschheit bisher tun. Zudem zählen meiner Meinung nach am Ende unserer Tage nicht unsere Worte sondern unsere Taten…