Dez 26

Tag 685: Auf geht’s

Heute geht es mal wieder weiter. Langsam zurück in Richtung Catania, wo ich Georg am 29. Dezember hoffentlich gesund und munter wieder abholen kann.

Dem Platzbetreiber Salvatore hatte ich schon vor einigen Tagen gesagt, dass ich heute Früh fahren möchte. Er meinte noch „Ja, klar. Passt. Alles kein Problem mit dem bezahlen“… Doch heute bis gegen 11 Uhr ist niemand da. Auch aus dem Wohnmobil, in dem er sonst auf dem Platz wohnt, meldet sich niemand… Also bespreche ich mit Karin, dass ich einfach mal etwas Geld da lasse und sie es ihm geben sobald er auftaucht. Wir kommen ja ohnehin nochmal wieder. Dann regeln wir das weitere. Denn ich weiß gar nicht was er genau pro Tag verlangt…

Auf meiner Fahrt wollte ich den ersten Stopp eigentlich in Palazzolo Acreide machen. In den Bergen. Auch eine der Barock-Städte im Val di Noto. Von dort wollte ich dann am Samstag weiter zu einer Schlucht: Cava del Cassibile.

Als ich heute morgen aber nochmal die Wettervorhersage prüfe, ändere ich meine Pläne. Denn für Sonntag ist eher stürmisches Wetter vorhergesagt. „Stürmische Böen“ am Meer. Aber für Palazzolo Acreide wird ein richtiger Sturm vorhergesagt. Bei der Höhe des Vario fahre ich da lieber nicht noch extra hoch auf einen Berg und stelle mich in den Sturm. 😉

Stattdessen fahre ich erst nach Scicli. Ebenfalls eine Barock-Stadt. Ich bin mir nicht ganz sicher wo ich dort parken kann. Auf dem Navi suche ich mal eine Adresse heraus, an der ein Parkplatz sein müsste. Im Ort selbst orientiere ich mich dann an den Schildern bzw. parke einfach am Seitenrand in einer Einbahnstraße, als ich das Gefühl habe in Zentrumsnähe zu sein. 🙂

Von weitem sehe ich schon eine große Kirche hoch über der Stadt auf einem Hügel. Auf dem gegenüberliegenden Hügel sind auch noch alte Gebäude, die auf meiner Karte als Kloster ausgewiesen sind.

Viele Kirchen gibt es hier. Und nette Gassen. Vor einer der Kirchen frage ich eine junge Frau, was man sich hier alles ansehen sollte. Zum Glück sagt sie mir gleich mal, dass das Kloster geschlossen hat. So laufe ich nicht umsonst den Berg hinauf. 😉 Sie beschreibt mir auch noch wie ich ins historische Zentrum komme, das zum Welterbe zählt und erklärt mir wie ich zur Kirche auf dem anderen Berg komme. Die ist innen zwar nicht zu besichtigen, weil sie komplett leer ist. Aber man hat einen schönen Blick über die Stadt und das Tal.

Unterwegs begegne ich vielen italienischen Familien, die heute scheinbar zusammen in die Kirche gehen und einen Ausflug mit anschließendem Mittagessen machen. Entsprechend viel ist unterwegs los. Das ändert sich erst so gegen 13 Uhr. Als ich mir zum Glück in Ruhe alles angesehen habe und mich jetzt erst auf den Weiterweg mache. Ein Dankeschön an Christian für den „Mittags-Tipp“. 🙂 Wirklich eine gute Idee.

Weiter geht es durch schöne Landschaft. Überall die kleinen Trockenmauern aus unzähligen sandfarbenen Steinen aufgetürmt. Durch kleine und größere Ortschaften, Oliven- und Zitrus-Haine. Die Farbe der Erde verändert sich von sandfarben über hell beige-grau bis hin zu rot. Sehr schön anzusehen. Die Berge sind hier auch noch nicht so richtig hoch bzw. super steil. Es is für meinen Geschmack eher hügelig. Doch die Gegend ist schon von so manch tiefer Schlucht durchzogen.

Meinen angepeilten Stellplatz kann ich leider nicht nutzen. Erst finde ich die Plätze für Camper gar nicht. Als ich nachfrage sagt der Signore, dass die nur von März bis November genutzt werden können. Auch auf dem kleinen Parkplatz vor dem Restaurant oberhalb der Schlucht ist es ziemlich voll. Die Attraktion scheint eine lebende Krippe zu sein, die es hier gibt.

Leider sind auch die Wege hinunter in die Schlucht geschlossen. Morgen wandern wird hier oben also nix. 🙁 Immerhin erhasche ich einen guten Blick hinunter in die Cava del Cassibie. Geht ganz schön weit runter.

Als Alternative zum Übernachten steuere ich einen Platz im nächstgelegenen Ort an. Ist nicht sehr idyllisch und bietet nix. Weder Mülltonnen noch Ausblick oder dergleichen. Aber für eine Nacht ist es ok.

Für eine Wanderung morgen kann ich dann auch nicht einmal im Web recherchieren, weil es hier kein Netz gibt… Dafür DVBT. Na gut. Dann heute eben mal wieder fernsehen. Das ging auf dem Campinglatz nicht. 😉