Heute klappt es endlich mit meiner nächsten Surfstunde. Freu! Seit der ersten Stunde ist schon ein Monat vergangen! Wahnsinn.
Ungeduldig wie ich bin – vor allem wenn ich etwas Neues lerne, das mir total Spaß macht – frage ich Andre natürlich warum es die vorigen Tage denn nicht mit einer Stunde geklappt hat, obwohl das Meer doch so ruhig aussah. Er erklärt mir, dass nach so einem Sturm wie am Montag immer die Gefahr besteht, dass noch viel im Meer treibt was noch nicht angespült wurde. Eine weitere Gefahr geht von dem Unrat aus, den das Meer während des Sturms an Land gespült hat, der aber noch nicht aufgeräumt werden konnte. Das nimmt das Meer quasi nach der nächsten Flut wieder mit und so treibt das Zeug dann auch wieder auf dem Wasser… Ihm war es zu gefährlich, dass ich dann von Unrat getroffen werde oder darauf falle, wenn es mich vom Board fegt.
Als wir am Strand unten sind, sehe ich auch wie der hohe Swell der letzten Tage hier sein Unwesen getrieben hat! Die Treppen, die die Düne hinunter führen, sind am unteren Ende völlig zerstört. Es liegt viel Unrat am Strand herum: spitze Stöcke, Steine, herausgerissene Treppenstufen mit spitzen Schrauben etc.
Tja. Da merke ich doch gleich mal, dass ich eben aus den „Bergen komme“ und in Bezug auf das Meer ein echtes Greenhorn bin! Gibt also noch viel zu lernen. Nicht nur das Surfen an sich. Sondern auch das „Meer lesen“ zu können und das drumherum der Wetterbedingungen richtig einzuschätzen…
Aber heute klappt es ja mit Unterricht. Und wir machen gleich zwei Einheiten. Morgens um 8:30 Uhr die Erste. Und um 12 Uhr nochmal eine. Da die Wellen heute nicht so hoch sind, lerne ich schon mal raus zu paddeln in die „grünen“ Wellen (da sind sie noch nicht gebrochen), auf dem Board zu sitzen und das Meer zu beobachten, eine gute Welle rauszusuchen, sie anzupaddeln und zu versuchen aufzustehen. Anfangs hilft mir André noch. Dann geht er an den Strand und ich muss es alleine versuchen…
Macht das Spaß! Nach den zwei Einheiten bin ich völlig platt aber super glücklich, dass ich mal wieder Unterricht hatte. Und André ist echt ein guter Lehrer, der die Stunden nicht runterreißt. Vielmehr ist ihm selbst an meinen Fortschritten gelegen. Drum sucht er auch was Wetter und Meer angeht immer unterschiedliche Bedingungen für mich raus. Eigentlich genau so wie man es sich von einem guten Lehrer wünscht – gefördert aber auch gefordert zu werden. Gut, dass ich das jetzt weiß. So fällt es mir auch leichter nicht ungeduldig zu sein. 😀
Ein Bild von der „Wurstpelle“ gibt es leider noch nicht, weil Georg nicht dabei war, um ein Foto machen zu können. 😉 Wird aber bestimmt noch nachgereicht… Der Anzug hat sich auf jeden Fall schon super bewährt!
Nachmittags berichte ich Petra & Ben von meinem „Surf-Tag“. Dann drehe ich noch eine kleine Runde mit Wiegald.
Abends will Georg uns eine leckere Quiche backen. Aber wir haben wohl vergessen den Magerquark und die saure Sahne zu besorgen… Also packe ich noch schnell das Radl aus und fahre in den Ort. Saure Sahne und Magerquark gibt es hier zwar nicht. Aber Frischkäse. Der sieht eigentlich aus wie Quark… Also nehmen wir den. Und die Quiche wird auch wirklich lecker damit. 🙂
Später kommt Ben nochmal auf ein Glaserl Wein vorbei. Ich halte aber nicht lange durch, falle nach dem Sauerstoffschock des heutigen Tages bald ins Bett und lasse die Männer alleine ratschen.