Nach dem Frühstück fahren wir in die Altstadt von Grosseto…
Noch regnet es nicht. Aber heute ist es zur Abwechslung einmal bewölkt. In Grosseto angekommen parken wir recht zentral direkt vor der sechseckigen Stadtmauer der historischen Altstadt und schlendern dann durch die Gassen und über einige Piazzas.
Danach wollen wir weiter in Richtung Orbetello. Wir stellen fest, dass Dora & Lido uns genau den Stellplatz empfohlen haben, den wir uns auch aus unserem Guide herausgesucht haben. 😉 Übers Wochenende (WE) wollen wir dort eventuell stehen, unsere Wäsche waschen und uns von dort aus Orbetello, Porto Santo Stefano und Porto Ercole ansehen. Das soll mit dem Roller alles gut machbar sein.
Auf der Fahrt beginnt es zu regnen. Und als wir die Wettervorhersage für die nächsten Tage checken, stellt sich leider heraus, dass es über das ganze Wochenende eher regnerisch bleiben soll. Als wir am Stellplatz ankommen finden wir einen wirklich schönen und sehr gepflegten Stellplatz „Campo Sosta Lanini“ vor. Allerdings liegt er nicht gerade in Laufweite zu Restaurants und eine Waschmaschine gibt es auch nicht… Was also tun bei dem Regenwetter?
Bis wir so weiterüberlegen kommt schon Signore Lanini, der den Platz betreibt vorbei. Er führt uns nochmals all die Annehmlichkeiten seines Platzes auf und sagt, dass es in Porto Santo Stefano selbstverständlich Wachssalons gibt – ebenso in Orbetello und überhaupt gibt es in unmittelbarer Nähe so viel anzusehen, dass wir ruhig einige Tage verweilen können…
Wir beschließen, uns erst einmal auf die Suche nach einem Waschsalon zu machen und allgemein die Lage zu checken, bevor wir für 26 Euro pro Nacht „einchecken“. Auf der fünf Kilometer langen Strecke bis Porto S. Stefano finden wir schon mal kein Schild, das auf einen Waschsalon hindeutet. Im Ort selbst finden wir auch keinen Parkplatz, da alles voll ist und sich für unser Riesengefährt nichts findet – zumindest nichts wo wir als „Camper“ gern gesehen wären…
Wir beschließen, unser Glück in Orbetello zu versuchen. Der Ort liegt wunderschön auf einer kleinen Landzunge inmitten einer Lagune. Doch auch hier ist es eher „Camper-unfreundlich“. Wir sehen zwar eine Beschilderung zu einem Stellplatz für Wohnmobile. Doch die führt uns am Außenrand der Altstadt vorbei und dann hört die Beschilderung einfach auf… Als wir es auf eigene Faust nochmals versuchen, finden wir zwar einen schönen großen Parkplatz direkt am Meer, an dem mal kein „No Camping“-Schild steht. Aber ausgerechnet dort ist Samstags Markt und daher parken am Samstag verboten… Das würde unsere Nacht also ziemlich verkürzen… Als wir uns auf einen Seitenstreifen stellen möchten, kommt gleich eine alte Dame aus dem Haus geschossen und erklärt uns, dass wir hier nicht stehen können! Wir sollen uns woanders einen Platz suchen. So kann Italien also auch sein… 😉
Wir fühlen uns recht unerwünscht und überlegen was wir machen sollen. Zur Wahl stünde eine Fahrt zur Therme von Saturnia. Allerdings wären das dann nochmals gut 50 Kilometer Fahrt. Alternativ hatten Dora & Lido uns noch einen Campingplatz „Campo Regio“ empfohlen, der ganzjährig offen sein soll. Allerdings hatten wir den auf der Herfahrt nicht finden können. Da wir das heutige Datenbudget unserer Pre-Paid-Karte bereits angebraucht hatten, suchten wir den Platz nochmal kurz im Web. Dann entschlossen wir uns dort hin zu fahren, weil es inzwischen schon fast 16 Uhr war.
Gesagt – getan. Als wir ankamen und uns aufs WE freuten, eröffnete uns die Signora an der Rezeption, dass sie für ein so hohes Wohnmobil wie unseres unter den Pinien leider keinen Platz hätte! Mal wieder was Neues. Also müssen wir zukünftig auch auf den Campingplätzen unsere Höhe mit bedenken – zumindest, wenn die Plätze in einem Pinienhain liegen. Schade eigentlich. Aber da kann man nichts machen.
Da es inzwischen bald dunkel wird und wir nach diesem Rundkurs nur noch „ankommen“ wollen, beschließen wir doch zu Signore Lanini zu fahren. Morgen können wir ja weitersehen.
Dort angekommen ver- und entsorgen wir erst einmal und kommen ins Gespräch mit dem Signore, der unseren Vario bewundert und uns von seinen zahlreichen Reisen nach Deutschland und seinen „Amici“ in Monaco (München) erzählt. Als wir uns ein schönes Plätzchen ausgesucht haben, tauschen sich Georg und der Signore mit seinem gebrochenen Deutsch noch ein wenig über den Motor des Vario und dies und das aus. Ich lasse Wiegald kurz raus und dann werden wir noch auf ein Gläschen leckeren Wein eingeladen. Der Rotwein stammt von Sig. Lanini selbst und er offeriert uns noch ein paar leckere getrocknete und gesalzene schwarze Oliven aus seinem Olivenhain – er betreibt nämlich auch noch einen Agriturismo. Sehr umtriebig der Herr – und das mit seinen inzwischen 81 Jahren!
Die Oliven sehen zwar nicht so lecker aus – wie verrunzelte, verkohlte Riesen-Rosinen. Aber sie schmecken sehr lecker! 🙂 Wir kaufen noch zwei Flaschen Wein und bekommen Nachschub von den Oliven mit. Dann machen wir es uns im Vario gemütlich, kochen und aktualisieren den Blog mal wieder.