Nach dem Frühstück nutzen wir nochmal die Gelegenheit zur VE. Denn Georg hat gestern mal nachgesehen und festgestellt dass auf unserer weiteren Route nicht so viele Möglichkeiten kommen. Da müssen wir für die nächsten Stopps also etwas planen.
Dann fahren wir weiter. Nach Pompeji. Wir steuern einen kostenfreien Parkplatz in rund 15 Minuten Laufweite zu den Ausgrabungen an.
Die rund 65 Kilometer lange Fahrt über die Dörfer und die Strada Statale zieht sich: die üblichen Schlaglöcher sowie eine Baustelle nach der anderen, die wir eigentlich mit Tempo 40 durchfahren sollen. Letztlich fahren wir 50 km/h… Außer kurz vor den Blitzern. Damit sind wir allerdings immer noch zu langsam für die Italiani. Die überholen uns ständig. Ob da gerade Gegenverkehr daher kommt ist quasi egal. 😉 Es passen aber auch alle auf und machen Platz. Bisher habe ich jedenfalls keinen Unfall miterlebt… „Facciamo le corna“, wie man hier sagt – ähnlich unserem „Auf-Holz-klopfen“…
Grundsätzlich macht es mir nichts aus, in Italien Auto zu fahren. Nur in den Städten und Dörfern ist das Gewusel der vielen kleinen Flitzer mit dem großen und etwas trägeren Vario schon ein bißerl anstrengend.
Am Parkplatz in Pompeji angekommen, läuft gleich ein älterer Signore auf uns zu und preist seinen Stellplatz um die Ecke an. Wir fragen mal nach was der kosten soll. 15 Euro ohne Strom. 18 Euro mit. Stattliche Preise. Also erklären wir unsere „Wohnsituation“, dass wir leider nicht so viel Geld hätten und uns daher eine kostenlose Übernachtung lieber wäre. Daraufhin lädt er uns erstmal auf einen Kaffee ein! Wir winken dankend ab. Aber er lässt sich nicht davon abhalten. Also parken wir den Vario, trinken zusammen einen Kaffee und plaudern kurz. Dann verabschiedet er sich.
Wir erkundigen uns in der Bar noch nach dem Fußweg zu den Ausgrabungsstätten. Anschließend packen wir unsere Sachen und ziehen gleich los. Das Areal ist schließlich ziemlich groß.
Auf dem Fußweg zum Eingang kommen wir zwischen der Piazza Bartolo Longo und dem Eingang an einer TI vorbei. Die entpuppt sich jedoch als eine – von im weiteren Streckenverlauf noch zahlreichen – „Touri-Fänger-Buden“. Sie alle wollen uns Audio-Guides, Führer in Buchform oder Ausflüge verkaufen. Als wir dankend ablehnen ist die Dame sichtlich angenervt…
Wir beginnen unsere Besichtigung am „Ausgang“ der Scavi di Pompeji. Beim Amphitheater. 😉 Es gibt so viel zu bestaunen. Dabei können wir viele Ausgrabungen gar nicht ansehen, weil sie gerade restauriert werden… Offensichtlich lag die Stadt rund 1500 Jahre unter einer bis zu 25 Meter hohen Schicht aus Bimsstein und Asche bevor man sie wieder entdeckte. Im 16. Jahrhundert fand man bei Kanalbauarbeiten erstmals einige Gegenstände. Aber an Ausgrabungen zeigte damals noch niemand gesteigertes Interesse. Erst nach und nach wurden Teile der Stadt in mehreren Schritten frei gelegt. Heute ist es ein enormer Aufwand, dieses große, sehenswerte Areal in Schuss zu halten.