Heute ist in Litauen ein Feiertag. Deshalb gibt es für uns zum Frühstück Sakotis.
Der Kuchen wird vor allem zu Feierlichkeiten, Hochzeiten und Geburtstagen gereicht. Schmeckt sehr lecker und wir futtern die gut 300 Gramm, die wir im örtlichen Supermarkt erstanden haben ratz-fatz weg. Hinterher lese ich in Wikipedia, dass für denKuchen gerne mal zwischen 30-50 Eier verwendet werden…! Das war dann also mal ein anständig kalorisches Frühstück. 😉
Am Vormittag erkunden wir die Kurische Nehrung mit dem Roller. Der Vario steht derweil schön im Schatten so, dass Wiegald gemütlich ein paar Stunden schnarchen kann.
Wir fahren zunächst nochmals durch Nida, ein wirklich nettes, wenn auch touristisches Dörfchen. Die schönen Holzhäuser vorne am Wasser erinnern mich schon stark an die Häuschen, die ich bisher nur aus Skandinavien kannte. Manche sind zusätzlich mit Reet gedeckt, statt den üblichen Schindeln, was sehr hübsch aussieht. Am tollsten finde ich die großen sprossenverglasten Vorbauten, die wie ein Zwischending aus Wintergarten und überdachter Veranda anmuten. Wirklich schön! Die meisten Häuser vorne an der Lagune stehen auf einem schönen großen und gepflegten Grundstück. Manche haben zudem ein Gemüsebeet im Garten und man kann erkennen, dass es hier im Winter wohl recht kalt wird. Denn in so gut wie jedem Garten sieht man riesige Brennholzstapel.
Auch die typischen Souvenirs aus Nida, spenden Wärme: es sind meist Wolldecken oder dicke wollene Capes. Eigentlich hübsch gemacht. Nur leider ist die Wolle für mich kratzempfindliche Liesl viel zu hart und kratzig. Und überhaupt wollen wir uns ja ab jetzt erst einmal nur noch in „warmen Gefilden“ tummeln. Ich bin also standhaft und kaufe nichts… 😉
Wir fahren weiter und sehen uns noch die beiden Örtchen Preila und Pervalka an. Leider können wir nicht auf dem toll ausgebauten Radwegenetz fahren sondern müssen über die Holperstrasse, die über die Nehrung führt… Die Radwege sind hier wirklich toll ausgebaut und führen meist abseits der Autostrasse entlang. Eine feine Sache. Für uns wären die Strecken allerdings zu weit, da wir Wiegald nicht länger als vier Stunden im Auto lassen können (und wollen). Aber wozu haben wir schließlich den Roller dabei.
Auch die Hauptstrasse ist abgesehen vom Belag sehr idyllisch. Sie führt durch lichten Kiefer- und Birkenwald. Mit dem Roller kann man die gute Luft des Waldes und den harzigen Kiefernduft unmittelbar riechen. Und man spürt den Wechsel von warmer und kalter Luft während der Fahrt… In Pervalka laufen wir durch den lichten Wald an der Lagune entlang zu einem kleinen Leuchtturm. Dann sehen wir uns noch die Strandbadeplätze an der Ostsee an. Heute ist es recht windig und die Wellen sind richtig hoch!
Wir fahren wieder zu Wiegald und machen uns dann auf den Weg zum Strand in der Nähe des Campingplatzes. Für uns gibt es eine tolle Abkürzung direkt durch den Wald. Dadurch laufen wir deutlich kürzer zum Strand als all die Feriengäste, die in Nida eine Unterkunft haben. Denn die Orte auf der Nehrung liegen alle auf der geschützten Seite der Lagune. Der Ostseestrand befindet sich aber auf der anderen Seite der Nehrung. Man muss also erst einmal ein gutes Stück laufen, um dorthin zu kommen. Doch die Wege dorthin sind ebenfalls alle sehr schön angelegt.
Wir finden sogar ein Stück Strand, an das auch Wiegald darf. Also machen wir es uns gemütlich, stellen unsere Strandmuschel auf und verbringen ein paar Stunden am Meer.
Nach dem Abendessen fahren Georg und ich nochmal zum Leuchtturm von Nida und zur Düne und genießen die Abendstimmung.