Wir laden den Roller ab. Denn bis Samstagabend bleiben wir ja nun auf der Insel Brändö.
Nach dem Frühstück laufe ich noch ein Stück mit Wiegald. Dann schwingen wir uns auf den Roller und erkunden den östlichen Teil der Insel. Das Wetter ist schön und die Temperaturen angenehm – so um die 23-25 Grad. Es gibt sehr viele schöne Aussichten und um uns herum immer wieder blaues Wasser und kleine Felsinselchen. Es muss herrlich sein, dieses Gebiet mit dem Boot zu erkunden. Aber ich glaube es ist auch schwierig zu befahren. Denn es gibt unzählige Untiefen und oft sehr seichtes Fahrwasser zwischen den Inseln. Da muss man die Seekarte immer im Blick haben und gut navigieren können…
Nachdem wir am östlichsten Zipfel der Insel waren fahren wir noch zurück zu einem der Hauptorte: Brändö. Hier soll es eine Tankstelle, Shop etc. geben. Der Ort ist eine kleine Ansammlung von Häusern: Rechts von der Hauptstraße gibt es eine Tanke mit zwei Zapfsäulen und einen kleinen Supermarkt. Auf der linken Straßenseite finden wir noch ein Café-Restaurant-Shop „Trixies Shop“. Lustige Kombination. Sieht nett aus. Aber noch ist es Nachmittag und wir haben keinen großen Hunger. Wir beschließen abends wieder zu kommen.
Der Supermarkt hat sogar WLAN und was für ein schnelles! Da unser Campingplatz fernab von jeglichem Internet-Zugang liegt, freuen wir uns, dass wir zumindest mal kurz unsere Mails abholen können. Die Beantwortung muss dann leider noch ein wenig warten. Denn so mitten im Laden neben dem Obstregal kann man vom Handy aus nicht wirklich Mails beantworten.. 😉 Wir sehen uns noch kurz im Laden um, kaufen Obst nach und suchen einen Sekt. Denn Georg hat heute Geburtstag und wir wollten abends schön anstoßen. Doch leider gibt es hier in den Supermärkten keine „harten Sachen“. Man darf nur Alkoholika bis 4,7 Prozent verkaufen. Sonst braucht der Betreiber des Ladens, Shops oder Cafés eine spezielle Lizenz. Schade also. Aber dann trinken wir halt beim Essengehen am Abend ein Glaserl. Zudem haben wir noch etwas Wein und Bier, das wir in Estland gebunkert hatten – so weit unser Stauraum ein „Bunkern“ hergab. 😉
Auf dem Rückweg zum Vario sehen wir uns noch das einzig andere Restaurant an. Gullivan sieht auch nett aus ist preislich aber gleich deutlich teurer. Allerdings gibt es auch weniger teure Mahlzeiten zur Auswahl. Schließlich schauen wir noch in Felix‘ Café vorbei. Davon habe ich in der Inselbroschüre gelesen und wir sind auf der Herfahrt schon daran vorbeigekommen. Es sah ganz nett aus.
Als wir ankommen stehen gerade zwei junge Frauen in dem großen Saal des Gebäudes und dekorieren. Wir erkundigen was sie feiern werden. Am Samstag findet hier eine Hochzeit statt und die Freundinnen der Braut bereiten den Saal schon einmal vor. Wir plaudern ein wenig. Danach gehen wir in den zweiten Raum zur Bar des Cafés. Georg bestellt einen Espresso. Ich habe Durst und trinke lieber einen Saft. Dazu gibt es noch Kanelbulle, eine Art Zimtschnecke aus Hefeteig. Sehr lecker! Wir genießen beides auf der sonnigen Holzterrasse vor dem Café. Georg ist ganz begeistert von seinem Espresso. „Der erste gscheide Espresso hier“, sagt er. Und darüber kommen wir mit Felix ins Gespräch. Espresso & Co. ist sein Hobby. Er kommt von der Insel, studiert aber gerade auf dem Festland. Als Ferienjob hat er sich diesen Sommer im Gemeindehaus eingemietet, um ein Café zu betreiben. Der Saal, in dem die Hochzeit stattfinden wird ist also der kleine Saal im Gemeindehaus. Kurz vor dem Ort gibt es für größere Veranstaltungen noch eine extra „Brändöhalle“… Wir sitzen noch eine Weile zusammen und unterhalten uns bevor wir wieder zu Wiegald zurückfahren.
Den Rest des Nachmittags machen wir es uns vor dem Vario in der Sonne gemütlich und lesen. Gegen 18 Uhr brechen wir auf zum Abendessen. Als wir bei Trixie ankommen, sieht es schon recht ruhig aus… Wir erwischen sie gerade beim Gehen. Ihr Shop hat nur bis 18 Uhr geöffnet. Schade. Damit bleibt uns nur Gullivan übrig. Hier hat die Küche immerhin bis 21 Uhr geöffnet.
Die Terrasse liegt sehr schön, oberhalb der Straße mit einem schönen Blick über das Wasser. Georg bestellt sich einen hausgemachten Burger und ich probiere ein „Steak aus Wurzelgemüse“ mit Ziegenkäse. Alles frisch zubereitet, nichts aus der Packung. Sehr, sehr lecker!!! Zur Feier des Tages gibt es noch einen Nachtisch: Für Georg Schokokuchen, für mich einen Aland-Pfannkuchen mit Pflaumengelee. Es ist eher ein Kuchen, als ein Pfannkuchen wie wir ihn kennen. Aber ebenfalls sehr lecker.