Die westlichste Festlandspitze der Bretagne ruft: Wir fahren an die Pointe du Raz.
Doch zunächst machen wir noch Halt in Locronan. Das Dorf hat – wie Le Faou – die Attribute, eines der schönsten Dörfer Frankreichs und ein Städtchen mit Charakter zu sein. Wir sind gespannt…
Hier in Locronan treffen die beiden Beschreibungen für unseren Geschmack zu! Es ist ein sehr hübsches, komplett erhaltenes altes Dorf, das auch oft als Kulisse für Dreharbeiten dient. Kann ich mir gut vorstellen – vor allem für Historienfilme: Die Häuser aus Naturstein, die kleinen Gassen und Plätze und die schöne Blumendekoration – inklusive mächtiger Hortensienbüsche – locken heute am Sonntag sogar Maler aller Altersgruppen an.
Überall sitzen Menschen mit oder ohne Staffelei und malen Details des schmucken Örtchens. Ob es sich dabei um Hobbymaler handelt, die sich hier zufällig treffen? Ob es ein Malkurs ist…? Leider kann ich es nicht in Erfahrung bringen. Denn dazu ist mein Französisch zu schlecht. Ich verstehe zwar viel. Aber sprechen fällt doch schwer… Sei es drum – beschließe ich später. Nächstes Mal versuche ich einfach, zu fragen! So lerne ich die Sprache schließlich am ehesten.
Unsere Fahrt geht weiter an die Pointe du Raz. Das „Ende der Welt“ wie die Franzosen es schmunzelnd benennen. Oder der Anfang…? 😉 In der Tat ist dies hier die westlichste Spitze des Festlands. Die Straße endet in einem Parkplatz, an dem auch ein Bereich extra für WoMos reserviert ist. Man bezahlt für das Parken. Dafür sonst aber keinen Eintritt. So trägt man quasi mit der Parkgebühr zum Erhalt der Anlage bei. Als WoMo kann man auch übernachten. Das machen wir auch. Denn das Wetter ist heute etwas diesig. Wenn wir hier übernachten können wir abends oder am nächsten Morgen vielleicht nochmal zum Cap vor laufen, falls die Sicht etwas besser ist…
Wir drehen eine erste Runde mit Wiegald und genießen die Aussicht. Auch wenn es heute keinen Fernblick gibt. Die Leuchttürme vorne im Meer sehen fast ein wenig gespenstisch aus so im diesigen Licht. Aber man kann dennoch gut erkennen wie heftig die Brandung ist und welch massive Strömungen es hier im Meer gibt!
Später gehen Georg und ich nochmal ins Besucherzentrum, sehen uns eine Ausstellung und einen Film an und schlendern dann durch die Touri-Shops wieder zurück zum Vario. Heute ist der letzte Tag der Saison. Morgen macht hier alles zu… Schon Oktober in einem Tag. Wahnsinn!
Später zieht leider dicker Nebel auf. Fotos machen bei Sonnenuntergang wird da also nicht klappen… Auch nicht schlimm. Während Wiegald unterm Tisch genüsslich schnarcht backt Georg uns eine leckere Pizza.
Wiegald hat heute auch entdeckt wie er in freudiger Futtererwartung am schnellsten selbst die Treppe zum Vario hinauf stürmen kann. Ich muss zusehen, dass ich ihm die Tür schnell genug aufmache bevor er oben ist… Schon unglaublich wie viel stärker jetzt im Alter sogar bei unserem eh schon verfressenen Beagle die Futtergewohnheiten nochmals geworden sind… 🙂