Vor dem Einschlafen haben wir gestern noch unsere Panoramadachluke getestet und hatten…
…einen super tollen Blick in den klaren Sternenhimmel! Das wird im Sommer bestimmt toll. Momentan ist es uns noch zu kalt, die Luke nachts aufzulassen. Zudem hätten wir sie sonst nachts sowieso schließen müssen. Denn es kam stundenweise richtig böiger Wind auf. Da haben die Pinien und Eichen nahe unseres Stellplatzes nur so gewackelt. Mal abgesehen vom Wind war es eine super gute Nacht so mitten in der Natur: Ohne Laterne direkt vor dem Fenster, ohne Auto- oder Moped-Geräuschkulisse und morgens vom Vogelgezwitscher geweckt werden. Nicht zu vergessen die klare Bergluft… Herrlich!
Morgens lacht noch dazu die Sonne am blau-weißen Himmel und die Temperaturen klettern wieder schnell auf knapp 20 Grad in 699 Meter Höhe. Nach dem Frühstück machen wir mit Wiegald eine kleine Wanderung in den Naturpark. Wir sehen sogar die Gämse in ihrem extra für sie eingerichteten, riesengroßen Gehege. Als wir den felsigen Pfad etwas weiter hinauf klettern haben wir einen fantastischen Blick auf die umliegenden Berge, Hügel und Dörfchen. Wirklich schön hier!
Überhaupt genieße ich die Zeit in Italien sehr. Endlich mal wieder die Sprache sprechen, in den „italienischen“ Fluss des Lebens eintauchen und eine Weile „mit schwimmen“. Bin wirklich sehr glücklich und dankbar, dass wir uns diese Reisezeit grundsätzlich ermöglichen können – und in Italien begonnen haben! 😀
Nach der kleinen Wanderung machen wir uns auf den Weg nach Guardiagrele – unser heutiges Tagesziel. Gerade als wir links auf die Hauptstrasse abbiegen wollen, hält uns ein freundlicher Signore in Uniform auf. Er sagt uns, dass die Strasse für gut eine Stunde gesperrt ist, weil hier der Tross eines Radrennens durchkommt. Das Rennen führt von der Adriaküste hinüber auf die Meerseite bei Rom (mare tirrenico). Tja, es ist halt Sonntag. 😉 Also fahren wir einfach nochmal zurück zu unserem Stellplatz und genießen für eine Stunde die Sonne. Wiegald bekommt noch Besuch von einem schwarzen Labrador und wir ratschen ein wenig mit den „Herrchen“.
Gegen 13 Uhr brechen wir dann auf. Wieder windet sich der Vario tapfer durch Serpentinen und bremst sich teilweise sehr steile Gefälle von 10 Prozent hinunter. Nach gut einer Stunde Fahrt kommen wir in Guardiagrele an und finden einen Stellplatz am Rande der Altstadt. Das Dorf soll eines der schönsten in Italien sein. Die Anfahrt lässt das anlässlich der umliegenden Häuser des neuen Ortsteils nicht gerade vermuten.
Ich persönlich hätte mir nach dieser Beschreibung dann auch vom alten Kern etwas mehr erwartet. Die Gässchen sind zwar sehr sauber – unterscheiden sich aber auch nicht kolossal von den Gässchen in anderen hübschen Dörfern. Und entlang der Strassen finden wir leider auch keine Mülltonnen oder Recycling-Behälter für unsere Abfälle… Na, ja. Das ist ja immer eine sehr subjektive Angelegenheit. Und wer weiß was damals die Kriterien für die Vergabe dieses Titels waren und wann das überhaupt war… 😉
Auf jeden Fall gibt es an allen Seiten des Ortes kleine Aussichtsplattformen, von denen man einen schönen Blick auf die Berge des Majella, die umliegenden Hügel und das Meer in der Ferne hat. Heute am Sonntag ist nicht so viel los hier. Also schlendern wir einmal durchs Dorf, Wiegald macht diverse Hundebekanntschaften und findet etwas „Beute“ auf dem Stadtgassi. Dann gehen wir zurück zum Vario.
Abends gibt es mal wieder selbst gemachte Pizza von Georg. Lecker! 🙂