Am Morgen laufen wir eine Runde durch Odemira.
Bisher mussten wir mit dem Vario immer außen um den Ort herum fahren – die Umgehungsstraße sozusagen. Das Städtchen ist ganz nett. Früher muss es noch etwas hübscher gewesen sein. Heute stehen viele alte Häuser leer und sind am verfallen. Einige werden zwar wieder hergerichtet. Aber der Eindruck von Leerstand und Verfall überwiegt irgendwie…
Nach der Runde durchs Dorf fahren wir nach Azenha do Mar. Ein winziges Fischerdorf südlich von Zambujeira do Mar. Mario in Sintra und André hatten uns schon von dem guten Fischrestaurant im Ort vorgeschwärmt. Wird höchste Zeit, dass wir uns das jetzt mal ansehen. 😀 Auf dem Weg fahren wir durch ein großes Gebiet, in dem Gemüse und Beeren angebaut werden.
Azenha ist wirklich klein und verschlafen. Als wir ankommen begegnen uns nur ein paar streunende Hunde. Der Parkplatz vor dem Restaurant direkt oberhalb vom Meer ist leer. Wir laufen mit Wiegald hinunter zum Fischerhafen. Das Meer ist ganz schön aufgewühlt und der Wind pfeift. Wieder zurück am Vario versorge ich den Beagle.
Dann gehen wir zum Mittagessen ins Restaurant. Es ist kurz vor halb Eins. Drinnen ist es noch so gut wie leer und wir bekommen einen schönen Tisch mit Blick aufs Meer. Innerhalb der nächsten halben Stunde füllt es sich zusehends. Bald sind nicht nur alle Tische belegt. Auch der Parkplatz ist komplett voll! Gut, dass wir mit unserem „Kleinwagen“ so früh vorgefahren sind. 😉
Frischen Fisch vom Grill gibt es heute leider nicht, weil das Wetter zu schlecht war und die Fischer nicht raus fahren konnten. Auf große Krebse haben wir keinen Appetit. Also entscheiden wir uns für einen Weißwein aus dem Norden Portugals, Wasser und Reis mit Seeteufel, Scampi und Muscheln. Als Vorspeise gibt es leckeres, knuspriges Brot und sehr schmackhaft eingelegte grüne Oliven. Das Reisgericht war dann eine Mischung aus Paella und Eintopf. Georg hat also ein wenig „gefischt“, um wenig Soße abzubekommen.
Insgesamt war alles super lecker und die Portionen so reichlich, dass ich danach papp-satt war und für den Rest des Tages nichts mehr brauchte! Hab mich gefühlt wie der Beagle nachdem er sich bem Gassi in Bad Feilnbach im Wald mit den Restaurant-Essensresten vollgeschlagen hatte… 😉 Wir brauchten noch einen doppelten Espresso!
Für den Rest des Nachmittags und über Nacht bleiben wir hier. Es beginnt später noch zu regnen und ab und zu wiegt uns eine Windböe in der Kabine hin und her. Stört aber bisher nicht. Wenn der Wind noch weiter auffrischen sollte, fahren wir einfach in eine der Seitenstraßen und verstecken uns hinter ein paar Häusern…