Nun reisen wir also zu zweit weiter…
Wiegald fehlt uns sehr. Es ist einfach so ungewohnt, dass niemand gleich am Morgen sein Nassfutter als Ersthappen vor dem Futter einfordert. Ein Ritual, das wir beibehalten haben, auch als er keine Medikamente mehr brauchte. Niemand trommelt unter dem Tisch auf unsere Füße, wann wir da oben denn endlich mit dem Frühstück fertig sind. Man hat schließlich auch Hunger! Niemand der sofort aus seinem Bett unter dem Tisch hervor schleicht sobald man eine Gurke oder einen Apfel schält, um „seinen Anteil“ zu kassieren. Niemand der sich „abfahrbereit“ positioniert sobald er das Klicken der Schranktüren hört, wenn wir in der Kabine alles für die Abfahrt vorbereiten. 🙂 Niemand fährt im Fahrerhaus mit. Niemand blinzelt uns verschlafen an, wenn wir von einer Besichtigung zurück kommen. Und niemand schnarcht abends zufrieden unter dem Tisch…
Alles eben noch sehr ungewohnt. Mir schießen immer wieder die Tränen in die Augen und es schüttelt mich vor Trauer. Aber das gehört eben zum Abschiedsprozess dazu für die, die hier bleiben. Das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben. Schließlich haben wir fast 14 Jahre sehr eng miteinander verbracht. Er war ja auch im Büro immer mit dabei. Durch die intensive Zusammenarbeit in der Rettungshundestaffel, hatte ich noch dazu eine viel engere Bindung zu Wiegald als ich sie zu unseren früheren Hunden hatte.
Am Vormittag laufen wir nochmal durch Ravenna und sehen uns noch das Museo Arcivescovile an. Es ist ein schöner, sonniger Tag. Nicht mehr so kalt wie gestern.
Gegen mittag fahren wir weiter in Richtung Assisi. Die ganze Strecke fahren wir nicht an einem Stück. Eigentlich wollen wir nur bis nach Cesena. Aber irgendwie verpassen wir den richtigen Stellplatz und kommen an einem anderen Ort an, der uns nicht gefällt.
Also suchen wir uns einfach nochmal einen neuen Stellplatz aus. Die Fahrt lenkt ab und führt durch schöne Landschaft. Die Ausläufer des Apennin. Am Nachmittag landen wir schließlich im kleinen, von Hügeln eingerahmten Sansepolcro und können dort direkt an der alten Stadtmauer stehen.
Wir laufen noch kurz in den Ort zur TI und erkundigen uns nach einem Waschsalon. Das ist mal wieder fällig. Es gibt sogar einen. Und auch der Ort ist wirklich hübsch. Hier gibt es alles was wir brauchen. Da machen wir erstmal Station.