Wir planen einen weiteren Abstecher zu einer Stätte des UNESCO-Weltkulturerbes: Caserta. Hier steht der bourbonische Königspalast.
Unsere Fahrt führt uns zunächst sehr malerisch am Meer entlang, das heute richtig aufgewühlt ist. Kein Wunder. Regen und Gewitter sind angesagt. Bisher sind es aber nur einzelne Schauer. Und Wind.
Kurz hinter Gaeta geht es landeinwärts weiter. Wir wollen zunächst unser Glück auf einem Parkplatz versuchen, den wir aus einer italienischen Quelle haben. Er soll näher am Schloss liegen, als der gut acht Kilometer entfernte Stellplatz, den wir als Alternative zur Auswahl haben.
Für die letzten zehn Kilometer benötigen wir eine gute Dreiviertel Stunde! Wir stauen uns von Santa Maria Caputa Vetere bis nach Caserta. Noch dazu wird der Fahrstil der Italiener hier deutlich „südländisch“. Kein Vergleich zur bisherigen Fahrerei. 😉
Da wird sich an der Kreuzung einfach rein gedrängelt. Lässt man ein Auto rein, quetschen sich einfach noch mindestens zwei weitere mit dazu. Manche auf eine nette, freundliche Art. Manche auf eine dreist-arrogante Weise, die mich ein wenig Empörung im Bauch spüren lässt. Damit bin ich nicht allein: Einmal drängelt sich ein Fiat 500 sogar total dreist mitten in die Kreuzung und nimmt damit quasi der Polizei die Vorfahrt. Noch dazu macht er damit einfach eine „zweite Abbiegespur“ auf, die es hier eigentlich nicht gibt… Die Polizia ist sichtlich außer sich. Aber bis die beiden großen Männer halbwegs aus ihrem kleinen Panda geschlüpft sind, hat sich der Fiat schon im allgemeinen Verkehrsgewusel aus dem Staub gemacht… 😉 Na gut. Ich bin da ja „anpassungsfähig“. Wir sitzen eh höher, als die Pandas und Fiats… 😀
Als wir schließlich an dem Parkplatz ankommen, ist der total zugeparkt und für uns Riesen ist kein Platz. Wir halten erstmal den Verkehr auf, um rückwärts wieder raus zufahren. Aber der Signore vom Parkplatz hilft und schickt die Autos, die sich natürlich gleich hinter uns gedrängelt haben aus dem Weg… Dann steuern wir doch den weiter entfernten Alternativplatz an. Er kostet nix, es gibt eine gute VE und einen kleinen Supermarkt gleich am Eck. Auch recht.
Wir warten ein paar Regenschauer ab und überlegen noch, ob wir heute zum Königspalast radeln sollen oder nicht. Die „Reggia di Caserta“ ist ein riesiges Schloss mit über tausend Zimmern und ebenso riesigen Gärten von über 100 Hektar! Zur Besichtigung der Gärten kann man sich Rikschas, Fahrräder oder sogar Quads ausleihen…
Am Nachmittag reißt der Himmel nochmal auf. Da ergreifen wir gleich die Chance und ziehen los. Denn für morgen sind wieder Regenfälle angesagt.
Eine Besichtigung des Parks wird dann zwar nicht klappen, weil der schon geschlossen hat. Aber den Palast können wir uns ansehen. Glauben wir…
Nachdem wir uns über acht Kilometer durch mehr oder weniger befahrene Straßen in wenig malerischer Gegend den Weg zur „Reggia“ gebahnt haben, hat das Museum Dienstags geschlossen! Wie schade! Also gibt’s nur einen Touri-Schnappschuss von außen und wir machen uns auf den Rückweg bevor es dunkel wird.