Morgens sind wir auf unserem Parkplatz fast umzingelt…
…von Schulbussen und den Autos der Eltern, die ihre Kinder hier abliefern… 🙂 Wir beeilen uns mit zusammenpacken und fahren los, um Platz zu machen.
Heute soll es nach Amalfi gehen. Ich hatte in Erinnerung, dass WoMos die Küstenstraße der Costa Amalfitana außerhalb der Saison – also von November bis März – befahren dürfen. Petra hatte mir das auch noch gesagt. Georg hat aber gestern zum Glück nochmal kurz im Web nachgesehen: Inzwischen dürfen WoMos die Straße ganzjährig nicht mehr befahren. Zwischen Positano und Vietri sul Mare. Damit ist ein Ausflug bzw. eine Fahrt dort entlang gestrichen. 🙁
Wir fahren also direkt von Pompeji nach Salerno. Heute zur Abwechslung mal über die Autobahn. Denn auf dieser Strecke folgt ein Dorf aufs andere, wenn man die Landstraße nimmt. Auf das Gewusel noch dazu im morgendlichen Berufsverkehr habe ich heute nicht so Lust. Die Maut ist für die rund 30 Kilometer Strecke fair: 2,10 Euro für uns als LKW.
In Salerno angekommen schlängeln wir uns durch ein Labyrinth von zugeparkten Einbahnstraßen bis vor ans Meer. Der Stellplatz, den wir anfahren, scheint geschlossen zu sein: Schranke verriegelt. Keine WoMos weit und breit.
Als wir noch so überlegen, kommt eine Signora vom Wachdienst und schließt uns auf. Prima. Dann klappt es hier doch. Die Lage an der sehr befahrenen Straße Lungo Mare ist zwar nicht SO idyllisch. Aber dank unserer Höhe sehen wir immerhin aufs Meer. Es gibt sogar Wasser und Entsorgung. Auf Wunsch und gegen fünf Euro Gebühr auch Strom. Ansonsten kostet der bewachte Platz einen Zehner die Nacht. Das geht und ist uns in einer so großen Stadt ganz recht. Noch dazu wo wir, wenn möglich, den ganzen Tag über weg sein wollen.
Denn wir möchten mit dem Boot nach Amalfi fahren. Hatte gestern noch entdeckt, dass es scheinbar eine Verbindung gibt: Salerno-Amalfi-Positano-Capri. 🙂 Wir fragen am Eingang zum Parkplatz mal nach, ob die Signori zufällig wissen wann die Boote fahren. Leider fahren sie jetzt im Winter gar nicht. Schade. Wäre wirklich schön gewesen, die Küste vom Boot aus zu bestaunen.
Macht aber nix. Denn es fahren auch Busse. Also suchen wir uns einfach die passende Haltestelle in rund 20 Minuten Fußstrecke von unserem Parkplatz. Bis wir wissen wo es die Tickets gibt und sie gekauft haben, verpassen wir leider gerade den 10-Uhr-Bus. Sie fahren aber jede Stunde. Außer über die Mittagszeit. Also macht das ebenso nix. 😉
Wir laufen einfach schon mal durch die Fußgängerzone von Salerno. Im vorderen Teil ist sie breit und modern. Die übliche Geschäftsstraße in größeren Städten. Ohne besonderen Charme. Allein der „Deko-Behang“ ist außergewöhnlich: viele silbrige Schnitzel, die in der Sonne in allen Regenbogenfarben glitzern. Ähnlich einer CD, die man in die Sonne hängt.
Etwas weiter hinten in der Altstadt werden die Gassen schmaler und die Fußgängerzone lebhafter und individueller. Auch hier sind kunstvolle bunte Blüten und farbige Elemente zwischen den Häusern aufgehängt. Sehr hübsch. Oder schon die Weihnachtsdekoration…?
Um 11 Uhr hüpfen wir in den Bus nach Amalfi. Bin ich froh, dass ich diese enge Küstenstraße nicht mit dem Vario fahren musste! Das wäre echt super anstrengend gewesen. Wir brauchen mit dem Bus für etwas mehr als 20 Kilometer eine ganze Stunde! Und ich muss mir immer einen Punkt in der Ferne suchen damit mir bei all den Haarnadelkurven nicht übel wird – was nicht an den Fahrkünsten des Busfahrers lag! 😉
Um bis nach Positano zu kommen, müssten wir in Amalfi umsteigen. Das wird heute aber eh nix, weil die Straße aufgrund eines Erdrutsches gesperrt ist. Kein Wunder bei den Steilhängen! Aber schön anzusehen ist die Küstenlandschaft, die übrigens auch zum Unesco Welterbe zählt.
Entlang der Strecke wachsen zahlreiche Zitronenbäume, die für den berühmten Limoncello aus dieser Region verwendet werden. In den Geschäften in Amalfi dreht sich entsprechend viel um diesen Likör und die Zitrone an sich – in allen Formen.
Wir erkunden die vielen kleinen Gassen, die teilweise durch Treppen miteinander verbunden sind. Dann genießen wir noch eine leckere Pizza direkt am Meer bis unser Bus wieder zurück fährt und wir nochmal spektakulär schöne Blicke auf das Meer, die Häuser und Dörfer entlang der Küste werfen können.
In Salerno angekommen laufen wir nochmal durch die Fußgängerzone in Richtung Vario. Doch dort sind die meisten Geschäfte noch geschlossen. Da ist bummeln langweilig… Also laufen wir eben vor dem aufziehenden Regen schnell wieder zurück zum Vario.