Auch heute gewittert es nachts. Morgens ist wieder alles trocken, sonnig und dampfig…
Wir setzen unsere Reise fort. Zunächst ver- und entsorgen wir mal wieder. Dann geht es auf ins Seebad Bansin. Der Ort verkörpert für mich das perfekte Seebad: die gepflegte Strandpromenade ist gespickt mit tollen alten Villen, die allesamt schön saniert wurden und heute als Ferienwohnungen oder Hotels genutzt werden. Davor der frisch gewalzte und saubere Ostseestrand mit seinen Strandkörben und ringsherum in der Fußgängerzone lauter schöne Cafés, Restaurants und Shops… Wirklich eine tolle Atmosphäre.
Für meinen persönlichen Geschmack nur schon wieder etwas zu voll und wuselig morgens um elf Uhr. Aber es ist eben „Saison“. Im Mai oder September ist hier bestimmt weniger los… Toll finde ich auch dass Hundestrände gleich explizit ausgewiesen sind und die Vierbeiner nicht als lästig empfunden werden. 🙂
Für Wiegald ist es heute leider schon am Vormittag zu heiß – es geht auf die 30 Grad zu. Im Alter macht ihm die Hitze doch eher zu schaffen. Daher kürzen wir den Rest der Fußgängerzone ab und Georg sammelt uns mit dem Vario ein.
Dann geht es weiter nach Polen. Nach der Insel Usedom kommt recht schnell die Grenze, die wir ohne Kontrolle passieren können. Vor der Fähre, die Usedom mit Swinemünde (Swinoujscie) verbindet warten wir eine gute Stunde. Es herrscht ein reger Verkehr am Freitagmittag.
Wir reihen uns brav ein. Als wir vorne an der Fähre ankommen und uns freuen entweder diese oder die Nächste zu erwischen, winkt uns der Einweiser herbei und sagt wir wären zu groß und müssten in die LKW-Spur! So eine Spur hatten wir auf einem Schild schon gesehen. Aber dann wurde der Verkehr nach links weggeleitet und wir dachten die „Spurregel“ gilt hier nicht. Zumal uns kein LKW überholte und sich in der linken Spur einordnete, die für LKW vorgesehen war… Wir wollten da natürlich nicht gleich ungut als die „gschaftigen Deutschen“ auffallen und reihten uns folglich lieber hinter den Kleinlastern vor uns ein… Also gut. Wenden wir eben und fahren ein Stück nach hinten… Ein netter polnischer LKW-Fahrer lässt uns an dritter Stelle einfädeln. Doch dann kommt der „Beamte“ gleich nochmal angelaufen und will uns doch tatsächlich sagen wir müssten uns jetzt nochmal ganz hinten anstellen…! Wir schauen ihn wohl so verdattert an und bringen nur ein „wir haben doch jetzt eine Stunden gewartet“ heraus, dass er aufgibt und uns da lässt wo wir sind. Zum Glück!
So gelangen wir tatsächlich auf die nächste Fähre und setzen das kurze Stück über. Danach geht es durch eine schöne Landschaft von herrlichen Wäldern und Wiesen, die von einzelnen Seen rechts von uns unterbrochen wird. Links von uns muss die Ostsee verlaufen, die wir allerdings nicht sehen können.
Im ersten Ort machen wir Halt und kaufen im Supermarkt erst einmal Getränke ein. Als wir im ebenfalls dort ansässigen Metzger und Bäcker noch einkaufen möchten stellen wir fest, dass wir ja noch keine Fremdwährung haben! Zu dumm! Also können wir hier nichts mitnehmen. Denn im Gegensatz zu den Supermärkten kann man hier noch nicht mit Karte bezahlen. Schade.
Also weiter in den nächsten Ort und erst einmal einen Bankomat aufgesucht. Dann gehts weiter. Leider entpuppt sich der Stellplatz, den wir ansteuern möchten inzwischen als gesperrt. Schade. Wir sehen uns noch einen alternativen Stellplatz und einen Campingplatz an. Letztlich entscheiden wir uns für den Campingplatz. Denn er liegt gleich oberhalb des Strandes.
Ich lasse Wiegald raus und gehe ein wenig im Schatten den Pfad an der Klippe zum Strand entlang. Leider ist es ihm nach der ganzen Fahrt und der Hitze immer noch zu warm. Daher kehren wir bald wieder um und machen zunächst noch ein wenig Pause im Vario, um die Kabine etwas durchzulüften. Unser Stellplatz liegt inzwischen schön im Schatten, so dass es für Wiegald schnell angenehm kühl wird.
Georg und ich machen dann noch einen schönen langen Spaziergang am Strand und sehen uns Rewal an, den Ort an dem wir sind. Ein recht nettes Dörfchen mit netten Lokalen und Restaurants. Essengehen scheint hier auch recht günstig zu sein. Eine echte Alternative zum Kochen wie es scheint… Mal sehen. Wir müssen uns zunächst einmal etwas zurecht finden. Und das heißt auch, ein Wörterbuch zu finden – oder eine passende App. 😉 Ich fühle mich ganz unwohl so ohne jegliche Sprachkenntnisse! Weiß ja nicht mal was Bitte und Danke heißt…
Nach dem Spaziergang kochen wir. Dann gehe ich duschen und schneide Georg mal wieder die Haare. Danach nochmal kurz mit Wiegald raus. Und dann gehts ans Blog aktualisieren und endlich Mails beantworten.
Gegen 23 Uhr falle ich müde ins Bett. 😉