Nachts werden wir auf unserem Stellplatz noch im Sturm gewogen.
Doch heute Morgen scheint das Wetter sich weiter zu bessern. Zur Abwechslung frühstücken wir mal in einer der typischen italienischen Bars. In der Bar/Pasticceria „Nonna Rosa“ habe ich sogar das Glück, dass mein Mürbeteigtörtchen mit Reispudding noch warm ist! Hmmmmh, wie lecker.
Danach füllen wir unsere Vorräte im Coop am Ortsausgang von Orbetello auf und es geht weiter. Wir verlassen die Toscana in Richtung Rom und kommen in die Region „Lazio“. Der Stellplatz, den wir uns an einem Örtchen am Meer herausgesucht hatten ist von Schaustellern belagert, die dort scheinbar schon den ganzen Winter über wohnen. Der zweite WoMo-Stellplatz dient vorübergehend als eine Art Zwischenlager für aussortierte alte Weißware und ist gesperrt. Da der Ort an sich auch etwas trostlos wirkt, lassen wir Wiegald raus, schauen uns kurz am Meer um und fahren dann weiter. Auf dem Weg haben wir Schilder gesehen, die auf den archäologischen Naturpark „Vulci“ hinwiesen. Auch diesen Ort haben wir als sehenswert empfohlen bekommen – also fahren wir dort hin.
Auf dem Parkplatz ist nichts los. Als wir die Eintrittskarten kaufen, fragen wir gleich ob wir auch über Nacht hier bleiben können. „Ja natürlich“, sagt die nette Signora an der Kasse und informiert uns noch darüber, dass die Toiletten am Eingang auch nachts offen sind und wir sie gerne ebenfalls benutzen dürfen, wenn wir möchten. Wie nett! Wiegald darf auch mit in den Park. Ein Blick auf die Karte mit den Ausgrabungsstätten und dem drum herum liegenden Gelände lässt uns ahnen, dass das mal wieder ein richtig langes Gassi wird. 😉
Wir essen noch einen Snack zu Mittag. Dann machen wir uns auf den Weg. Vulci war eine einflussreiche Stadt in der Etrusker Zeit. Im archäologischen Teil des Parks gibt es entsprechend etruskische und alt-römische Fundstücke zu bewundern. Man kann zum Beispiel die Reste des Tempels, einer riesigen Villa, eines Fischerhauses, die alte Strasse nach Rom und diverse Eingangstore und Torbogen besichtigen.
Der Naturpark bietet riesige Weiden für eine Herde von Wildpferden und typische „Maremma-Kühe“, die sehr eindrucksvolle große Hörner haben! Im Waldgebiet leben neben Füchsen und Vögeln auch Wildschweine, deren Spuren wir immer wieder im weichen Boden entdecken. Wiegald bleibt dabei erstaunlich gelassen. Er macht sich lieber einen Spaß daraus Georg zu „suchen“, wenn er mal außer Sichtweite ist. 😉
An einem kleinen See und einem Bach, der durch den Park führt kann man noch sehr eindrucksvoll die Reste einer enormen Überschwemmung sehen, die laut der Signora an der Kasse im November passierte. Deshalb ist auch das Castello derzeit geschlossen. Es beherbergt noch ein Museum. Aber es ist nur über eine Brücke zu erreichen, die bei der Überschwemmung stark beschädigt wurde. Nach gut zwei Stunden haben wir den Park halbwegs abgelaufen und lassen uns die Sonne noch etwas ins Gesicht scheinen. Ab 17 Uhr haben wir den Parkplatz komplett für uns und genießen die Ruhe und die schöne Natur!