Nach dem Frühstück fahren wir nach Narva, das direkt an der Grenze zu Russland liegt.
Die Stadt entstand im 13. Jahrhundert und war quasi schon immer eine Grenzstadt zwischen Ost und West. Denn hier trafen die abendländische Kultur und der Osten unmittelbar aufeinander. „Getrennt“ wurden diese beide Kulturgrenzen vom Fluss Narva und auf beiden Seiten des Flusses stehen imposante Festungen: Auf der estnischen Seite, die im Mittelalter gegründete „Hermannsfeste“. Auf der russischen Seite, die im 15. Jahrhundert erbaute Festung „Iwangorod“.
Wir parken unmittelbar vor der Hermannsfeste auf einem großen Parkplatz, auf dem wir bequem einen freien Platz finden. Beim Gang in Richtung Festung sehen wir, dass im Vorhof der Burg ein großes Biker-Treffen zu Ende zu gehen scheint. Entlang des Wegs sind einige historische Maschinen ausgestellt. Und auf dem Parkplatz dahinter kann man die ganze Vielfalt der Motorrad-Fangemeinde bewundern. Knatternd und mit einigem Lärm fahren die ersten Biker vom Hof.
Wir laufen weiter Richtung Festung, begleichen den stolzen Preis von sechs Euro pro Person für den Eintritt und verabreden mit Ursula, dass wir in einer Stunde wieder da sind. Sie kennt die Burg bereits und schaut sich derweil lieber ein wenig in der Stadt um.
Im Burghof führen einige Kunsthandwerker die damaligen Zünfte vor und verkaufen ihre Erzeugnisse als Souvenir. Im 50 Meter hohen Nordwestturm der Festung ist heute das Stadtmuseum. Die Ausstellung zeigt die Geschichte der Stadt seit ihrem Bestehen. Von oben hat man einen tollen Blick über den Fluss auf Iwangorod und auf den Vorhof mit den vielen Bikes auf der rechten und den Zelten der Biker auf der linken Seite. 😉
Beim Abstieg vom Turm verknaxt sich Georg ausgerechnet auf den letzten Stufen den Fuß! Er hat höllische Schmerzen, die ihm den Kreislauf in den Keller schicken. Wir suchen ihm einen Sitzplatz im Innenhof und ich laufe vor ins Restauarnt und besorge eine Cola. Das hilft zumindest dem Kreislauf wieder ein wenig auf die Beine. Nach einer Weile laufen wir vorsichtig zurück zum Vario.
Inzwischen ist der komplette Parkplatz voll und die Biker bauen sich zur Abschiedsparade auf. Wir haben im Vario einen Logenplatz! Da wir Georgs Fuß jetzt eh erstmal hochlagern und kühlen, warten wir einfach ab, bis die Parade vorbei ist. Peter & Ursula laufen nochmal durch die Stadt. Und ich drehe später eine kleine Runde mit Wiegald.
Dann fahren wir noch an den Strand von Narva. Aber in dem Ort finden wir leider keinen schönen Parkplatz für einen Snack am Meer. Also fahren wir einfach wieder zurück zum Hotel. Denn hier in Toila haben wir auf dem gestrigen Spaziergang einen tollen Parkplatz direkt am Meer entdeckt. Dort fahren wir hin und essen eine Kleinigkeit im Vario.
Später rufe ich noch bei meinem Bruder an. Er ist Arzt und hilft mit einer Ferndiagnose für Georgs Fuß! Vielen lieben Dank dafür! In den nächsten Tagen werden wir den Fuß fixieren, kühlen und ruhig stellen. Danach sehen wir weiter…