Feb 28

Tag 19: Landpartie

Laut unserem letzten Check soll das Wetter im Lazio mindestens bis zum Wochenende noch schön sein.

Also planen wir für heute den Besuch von Tuscania ein. Wir finden einen kostenfreien Parkplatz gleich längs an der Seite der alten Stadtmauer. Auf dem Weg durch die historische Altstadt entdecken wir die erste Bar, in der wir gemütlich in der Sonne einen Kaffee trinken können! Da kehren wir natürlich gleich ein. Scheint auch ein beliebter Treff der lokalen Hundebesitzer zu sein. Mit Wiegald sind gleich vier Hunde auf dem kleinen Platz versammelt, der gerade fünf Tischen Platz bietet.

Wir genießen ein wenig das italienische Stadtleben mit kreuz und quer parkenden Autos. Kommt dann kein Auto mehr durch wird kräftig gehupt. Dann kommt über kurz oder lang aus irgendeiner Bar oder einem Geschäft der „Wegversperrer“ herbeigeeilt, macht hurtig Platz und das Leben geht weiter seinen Gang. Überhaupt stellen wir fest, dass die Italiener im Vergleich zu uns Deutschen viel entspannter sind, wenn etwas nicht sofort vorangeht… 😉 Da wird dann eben geduldig in der Kassenschlange gewartet. Oder wenn man sich eine Pizza zum Abholen bestellt hat: Was solls, wenn es mal 45 Minuten dauert! Man hat sich immer etwas zu sagen, trifft vielleicht noch den ein oder anderen Bekannten, der selbst auch Pizza bestellt hat und wartet in aller Seelenruhe bis man dran kommt…

Frisch durch Espresso und Capuccio gestärkt schlendern wir durch die Gassen. Die historische Altstadt von Tuscania – ist wie die von Tarquinia – auch für den Autoverkehr geöffnet. Die Einheimischen kennen sich im Einbahnstrassen-Labyrinth natürlich bestens aus und rauschen ziemlich zügig durch die Strassen. Wir suchen uns daher die etwas ruhigeren Gassen, um den Ort zu entdecken und Fotos zu schießen.

Man merkt schon, dass Tarquinia, die „prominentere“ Stadt ist – auch an den Türen… 😉 Uns fällt auch auf, dass relativ viele Immobilien zum Verkauf stehen. Die Preise sind wirklich human. Auch die Restaurants scheinen gleich deutlich billiger zu sein. Man ist eben auf dem Land…

Als sich mal wieder der Hunger meldet, kaufen wir in einem Panificio „Osterbrot mit Käse“. Sehr lecker! Ist wie ein Panettone – nur eben salzig und mit Parmesan. Die freundliche Bäckersfrau schneidet uns die eine Hälfte des Gebäcks direkt in Stücke, damit wir sie gleich verzehren können. Wir kaufen uns noch was zu trinken und setzen uns auf eine Bank in die Sonne. Wiegald freut sich über die Krümel. 🙂

Danach gehen wir zum Vario zurück und beschließen noch weiter landeinwärts in Richtung Viterbo zu fahren. Wir steuern einen Stellplatz an, der an ein Bed & Breakfast angeschlossen ist. Die Betreiber sind sehr freundlich, haben kein Problem mit unserem Hund solange er nicht ihre Hühner und Katzen jagt, die frei in dem großen Garten herumlaufen. Für Wiegald kein Thema. Schon gar nicht, weil im Garten auch diverse essbare Dinge wie Knochen oder ein Hühnerfuß herumliegen…

Das Haus, in dem die Besitzer wohnen und ihre Zimmer mit Frühstück anbieten liegt in einem sehr großen Garten mit zahlreichen Olivenbäumen. Wir parken direkt zwischen Olivenbaum, Yucca-Palme und einer Artischocken-Pflanze und bleiben zunächst für eine Nacht. Dann können wir morgen noch unsere Wasservorräte auffüllen bevor es weiter geht. Oder wir hängen noch einen Tag dran und erkunden Viterbo mit dem Roller… Je nach Wetter wäre das auch mal eine gute Gelegenheit unsere Honda Wave wieder in Betrieb zu nehmen und ein wenig Fahrpraxis zu bekommen. Mal sehen…

Ich nutze die Sonne und den Wasseranschluss, um Wiegalds Wäsche zu waschen. Und der freundliche Signore gibt uns sogar das Passwort für sein WLAN! Wow! Endlich „free WLAN“. Das heißt wir können in Ruhe den Blog aktualisieren, Mails checken und endlich mal wieder die diversen Updates für all unsere Geräte machen. Freu! Am Nachmittag skypen wir sogar mal mit Georgs Eltern. Das war sehr schön! 🙂

Am frühen Abend kommt der Signore nochmal vorbei und bringt uns vier frische Eier und eine Kostprobe seines eigenen Olivenöls in einer kleinen Dose. Wie nett! Also gibt es morgen mal ein Frühstücksei! Das Olivenöl werde ich gleich heute Abend im Karottensalat verkosten. Ist bestimmt lecker.

Ach, noch was: Da euch tägliche Updates lieber sind, versuchen wir es mal. Mal schauen, ob es klappt.