Okt 15

Tag 248: Herbstwetter

Der heutige Tag verspricht mal ein richtiger Regentag zu werden. Schon am Morgen schüttet es und der Himmel ist komplett zugezogen und grau. Aber die Temperaturen sind angenehm – so um die 16 Grad.

Wir ziehen weiter. Denn bei dem Wetter macht es auf dem Markt keinen Spaß. Der wäre heute in Rochefort gewesen. Tant pis – wie der Franzose sagen würde. Aber macht nichts.

Wir fahren zunächst über eine große Autobrücke, um die Charente zu überqueren. Links von uns führt eine der ältesten Schwebefähren Europas ebenfalls über den Fluss. Allerdings nur noch für Fußgänger und Radfahrer. Und bei dem Wetter heute fährt das gute Stücke leider nicht… Aber ich kann aus dem Vario einen schönen Schnappschuss machen.

Dann geht es weiter über kleine Sträßchen mit abenteuerlichen 90-Grad-Kurven ohne jegliche Vorwarnung. So wird unser Besteck mal wieder „neu geordnet“… 😉

Als erstes fahren wir durch die Hochburg (Citadélle fortifie) von Brouage. Wirklich hübsch. Inmitten der alten Festungsmauern (oder sagt man in dem Fall besser Stadtmauern ?) liegt das eigentliche Dorf . Im Sommer bestimmt sehr malerisch. Jetzt in der Nachsaison ziemlich ausgestorben. Aber das sagte uns die Dame von der Touristinfo in Rochefort bereits. Die Künstler, die hier im Sommer über in den verschiedenen Örtchen leben, sind inzwischen alle schon weg.

Dann geht es weiter. Nochmal über eine große Brücke. Hier mündet die Seudre in den Atlantik. Das Gebiet direkt an der Mündung und auch noch ein gutes Stück Flusseinwärts ist für die Austern-, Muschel- und Krabbenzucht bekannt.

Gleich hinter der Brücke folgt ein Waldstück und zu meiner Verwunderung stehen am Straßenrand Warnschilder. „Achtung Jagd im Gange – Hunde können queren“! Solche Schilder hab ich noch nie gesehen! In Frankreich gab es nun schon so einige Schilder, die ich bisher nicht kannte… Interessant… 😉

Ein paar Kilometer weiter folgt das Örtchen La Tremblade – eine der Austernhochburgen sozusagen. Uns ist jedoch nicht nach Mittagessen. Und Austern… Ihr wisst ja…

Georg findet in einem französischen Stellplatzverzeichnis einen kleinen Platz in Mornac-sur-Seudre. Das Dorf wurde uns ebenfalls empfohlen und soll zu den schönsten Frankreichs gehören. Also fahren wir dort hin.

Es schüttet nach wie vor wie aus Kübeln. Wir bleiben zunächst noch eine Weile im Vario. Am frühen Nachmittag wagen wir einen Ausflug ins Dorf – in der Hoffnung an der Toursitinfo (TI) mal wieder das WLAN nutzen zu können. Zumindest für die Mails. Aber die TI ist leider auch schon in der Winterpause. 🙁

Wir laufen mit Wiegald durch den Ort, der, wenn mehr los ist, bestimmt hübsch ist. Aber auch hier ist alles geschlossen. Bis auf einen traurigen Klamottenladen. Sogar die Restaurants haben zu – bis auf eines. Das hat aber nur mittags auf. Das andere das abends geöffnet hätte ist heute zu, weil der Stadtrat tagt. Da kommt dann scheinbar eh keiner. Oder der Betreiber ist selbst im Stadtrat… Egal. Wird es heute eben nichts mit nochmal Muscheln essen.

Als wir am Vario ankommen sind wir alle drei patschnass. Wiegald sieht ganz püschelig aus. Ein sicheres Zeichen dafür, dass er nass bis auf die Haut ist. 😉 Den Rest des Tages trocknen wir uns und unsere Sachen, lesen, faulenzen und Georg backt uns abends eine leckere Pizza.