Okt 28

Tag 261: Nochmal Ausgelassen

Am Abend war auf der Autobahn noch jede Menge los bis die Spanier vom Sonntagsausflug zu Hause waren. Aber nachts war es ruhig.

Heute ist es wieder regnerisch. Wir überlegen nach dem Frühstück wohin wir fahren wollen und checken die Stellplatz-Lage. Ich hatte bei meinen Recherchen von den Höhlen von Altamira gelesen. Nur leider konnte ich die auf der Karte bisher nicht finden. Und von Kantabrien haben wir bisher noch keine Regionalkarte. Denn die TI in Castro Urdiales hatte gestern noch zu, als wir dort vorbei kamen.

Bei der Suche nach einem Stellplatz findet Georg ein wenig später doch noch die Höhlen und den dazugehörigen Ort „Santillana del Mar„. Super! Hier gibt es auch noch einen kostenlosen Stellplatz – oder besser einen Parkplatz, auf dem wir jetzt im Herbst kostenfrei stehen dürfen. Also erklären wir das als Ziel für heute. Im Regen macht eine Erkundung von Santander ohnehin keinen Spaß. Wir lassen also auch diese Stadt aus…

Unterwegs sehen wir plötzlich ein Hinweisschild, das auf eine Entsorgungsstation für WoMos verweist. Und das direkt auf einem Parkplatz an der Autobahn. Praktisch. Da fahren wir gleich mal raus und sehen uns um. Tatsächlich kann man hier bequem entsorgen. Das machen wir dann auch gleich noch.

Danach steuern wir Laredo an, in der Hoffnung hier einen Supermarkt zu finden. Und gleich hinter der Abfahrt von der Autobahn werden wir tatsächlich fündig. Es gibt einen Lidl und einen télco. Wir nehmen den spanischen, füllen unseren Kühlschrank und die Getränkevorräte auf und fahren wieder auf die Autobahn.

Die Landschaft verändert sich zunehmend. Die hohen Berge machen sanfteren Hügeln Platz. Kurz vor Santander wird es nochmal „zugebaut“ und wir kommen an einigen Industrieanlagen vorbei.

In Santillana del Mar fühle ich mich gleich wohl. Es erinnert mich sehr an die Toskana – rund um Florenz. Die grünen Hügel, Villen aus Naturstein in top gepflegten Gärten und überhaupt ein etwas schönerer Baustil der Häuser im Vergleich zu den Betonburgen, die wir zuletzt gesehen haben – sowohl entlang der Autobahn als auch in den Küstenorten. Auch hier in Kantabrien ist die Küste viel bevölkerter als das bergige Hinterland, weil das Klima hier milder ist. Das habe ich bei meinen Recherchen jedenfalls so gelesen und es scheint nach dem, was wir bisher gesehen haben auch zu stimmen. 😉

Der Parkplatz, auf dem wir für heute stehen können, liegt sehr zentral und ruhig direkt im Ort. Klasse. Wir suchen uns eine nette Ecke und ziehen gleich mal mit Wiegald los. Bis zur TI ist es nicht weit. Wir decken uns mit einem Stadtplan und einer neuen Regionalkarte ein. Dann gehen wir wieder zum Vario. Denn jetzt machen alle Läden zu. Siesta. Vor 16:30 Uhr ist hier nix mehr los.

Wir machen selbst mittag, lesen und ich gehe danach mit Wiegald spazieren. Mal wieder tolle Häuser bestaunen. 🙂 Dann gegen 17 Uhr ziehen wir nochmal los in den Ort, während Wiegald schlummern darf. Santillana del Mar ist unglaublich schön! Ein mittelalterliches Dorf, mit vielen vielen wunderschönen alten und gut erhaltenen Häusern, kleinen Gassen, Läden, Restaurants, Hotels und Bars. Aber zu dieser Jahreszeit angenehm ruhig und leer. So bekommen wir auch vom Leben der Einheimischen ein ganz klein wenig etwas mit: Da Treffen sich einige Damen zum Schwätzchen in der Bar, die älteren Herren plaudern in den Gassen vor den Läden und haben teilweise ihren ebenfalls schon deutlich ergrauten Hund mit dabei, spanische Touristen ziehen mit Stadtplan gerüstet wie wir durch den Ort… Sehr, sehr nett!

Beim Bummel durch die Gassen kommen wir an einigen Läden vorbei, die typische Produkte der Region bewerben. Wir sehen uns ein wenig um und checken ein bisschen die Preise. Dann schlagen wir in einem der Läden nochmal zu. 🙂 Georg nimmt sich einen Vorrat an Anchovis mit. Unsere Degustations-Tüte enthält am Ende noch eine Quesada – eine Art Käsekuchen, zwei Salamis (Wildschwein & Hirsch) und eine Käseauswahl (Pecorino, Ziegen- & Kuhmilchkäse). Als wir aus dem Laden kommen, brennen die Laternen im Ort und tauchen die alten Gemäuer in ein sanftes orangefarbenes Licht. Da es schon langsam dunkel wird, machen wir nochmal ein paar Fotos von den schön beleuchteten Gassen. Dann gehen wir zurück zum Vario.