Dez 24

Tag 318: Portugiesische Weihnachten

Tagsüber ist hier „alles normal“. Für abends haben die Stellplatzbetreiber Dessert & Musik organisiert. Gratis… Wow! Was für ein nettes Angebot. Und: wir wichteln. Obwohl hier eigentlich am 25. Bescherung ist. Sein Abendessen und Getränke soll man selbst mitbringen. Aber das ist ja dann selbstverständlich.

Vormittags schreibe ich noch fleißig Weihnachtsmails, rufe meine Eltern an, freue mich über all die Weihnachtspost, die ich bekomme und beantworte sie gleich. Glaube so viel Weihnachtspost habe ich noch nie bekommen. Lieben Dank an euch alle! Hat mich sehr gefreut. 🙂

Die Schweden, die hier glaube ich am besten „organisiert“ sind, machen schon mittags eine Weihnachtsrunde – inklusive Polonäse über den Platz. Die passende Bekleidung darf dabei nicht fehlen: Nikolausmützen oder sonstige „Weihnachtsdeko“. 😉

Für Wiegald und mich gibt es die üblichen Gassirunden und eine kleine Dummy-Suche für ihn. Danach bastle ich noch ein Geschenkpapier für unser Mini-Boule-Set, das wir zum Wichteln beisteuern. Zum Glück hab ich meine Aquarellmalsachen dabei… Ich kreiere einfach einen (fliegenden) gelb-orangen Weihnachtsstern auf rotem Grund. Am frühen Abend telefonieren wir nochmal via FaceTime mit der Familie und meinem Bruder.

Georg und ich wissen nicht so genau wie das heute Abend abläuft. Also beschließen wir, einfach noch im Vario zu kochen und zu essen. Und anschließend mit einer Flasche Rotwein zum portugiesischen Weihnachtsfest zu gehen. 🙂

Die Feier findet in einer „Party-Garage“ statt, die die Betreiber in ihrem Garten haben. Die Tische sind nach Ländern sortiert. Sehr interessant! So sehen wir gleich wie unterschiedlich gefeiert wird: Die Schweden haben richtig aufgekocht und warme Speisen mitgebracht. Was genau es gab konnte ich nicht mehr sehen – war schon zu viel vertilgt. Bei den Engländern gab es soweit ich beobachten konnte kalte Terrinen und Pasteten – sah zumindest so aus. Habe mich eher dezent umgesehen… Auch bei den Franzosen gab es soweit ich sehen konnte kalte Küche – und natürlich Baguette. Die Belgier hatten ebenfalls aufgekocht – einen Braten. Und bei uns Deutschen… Was meint ihr was es da gab? Chips, kleine Salzbrezn und Erdnüsse. 😉 Schon sehr interessant, mal so zu sehen wie sich die unterschiedlichen Nationalitäten organisiert haben. 😀

Die Portugiesen – unsere Gastgeber – haben wirklich auch ihr Weihnachtsmenü in die Garage verlegt und hier mit uns „Fremden“ gegessen. Oder ihrer Mentalität entsprechend muss man sagen: Sie haben zusammen mit uns „Gästen“ gefeiert. So sind sie eben. Die Portugiesen. (Soweit ich sie bisher kennenlernen durfte.) Ist das nicht unglaublich sympathisch…? Ich find es wirklich toll. Einfach zum sich wohl- und willkommen fühlen!

Aber ihr wollt sicher auch wissen was sie gegessen haben…: Als Vorspeise Muscheln, Scampi und Brot. Danach einen riesigen Geflügelbraten (für Gans war das Fleisch recht weiß) mit Gemüse und Kartoffelgratin (glaube ich).

Und dann natürlich das kostenlose Dessert-Buffet für uns alle: Diverse Kuchen, Torten, frittierte Küchlein mit und ohne Füllung, Puddings, Milchreis, Cremes, Obst… Schaut euch die Fotos an! Ich habe es versucht. Aber nicht geschafft, alles zu probieren… Einige der Speisen waren auch ziemlich süß! Der „Buffet-Tisch“ ist übrigens im „normalen Leben“ ein Billardtisch…

Nach dem üppigen Mahl gab es dann noch dazu für die Damen ein Glaserl Portwein und für die Herren einen selbstgebrannten Schnaps aus den Früchten des Erdbeerbaums. Echt lecker… 😉

Als dann alle zufrieden und satt waren, wurden die Geschenke verteilt. Wir hatten alle zuvor kleine Zettel bekommen, auf die wir das Kennzeichen unseres WoMos schreiben sollten. Diese gaben wir nun bei der Tochter des Hauses ab und bekamen danach vom Sohn des Hauses eines der Wichtelgeschenke überreicht. Am Ende wurde aus all den Zetteln einer gezogen, der das Wichtelgeschenk der Gastgeber bekam: ein aus Holz selbst gebautes Wohnmobil samt Innenleben, das ein Freund des Betreibers gemacht hat. Sind eben selbst Camper. 🙂

Diesen Eintrag gab es jetzt recht zeitnah, damit ihr nicht lange warten musstet wie das Fest hier wohl gefeiert wurde… 🙂 Die nächsten Tage gibts jetzt eine kleine Pause im Blog.

A guade Zeit daweil!