Heute verlassen wir die Abbruzzen und fahren weiter.
Die Fahrt verläuft gut und eigentlich gibt es von heute gar nicht so viel zu erzählen… Am Vormittag sehen wir uns noch Montepagano an. Ein Ort auf einem Hügel oberhalb von Pineta, den uns gestern ein Signore am Strand empfohlen hat.
Unser Navi führt uns mal wieder eine abenteuerlich holprige, enge und vor allem steile Strasse den Hügel hinauf! Georg sagt, dass wir ohne unsere Geländeuntersetzung wohl hätten aufgeben müssen. Für mich waren es teilweise gefühlt Steigungen von mindestens 15 Prozent! Man kam sich schon ganz nach hinten in den Sitz gelehnt vor… Warum uns das Navi nicht über die etwas längere und breitere Strasse geführt hat, die wir dann einfach für die Rückfahrt selbst wählen…? Keine Ahnung. Aber es war auch ganz lustig diesen Weg zu erkunden. 😉
Als wir nochmal schnell eine Kreuzung lahmgelegt haben, um die Kurve zu kriegen parken wir am Ortsrand auf dem Hügel. Von hier aus laufen wir ein wenig durch das Dorf und noch zu einem Aussichtspunkt den Hügel etwas hinab. Dann fahren wir weiter.
Die restliche Fahrt von Pineto bis nach Porto Potenza Picena verläuft gut. Wir fahren wieder die Staatsstrasse Adriatica hinauf in Richtung Ancona. Rechts von uns liegt das Meer, dazwischen die Bahnlinie, dann kommt die Adriatica und links von uns liegt die Autobahn. Alles verläuft mehr oder weniger immer am Meer entlang in Richtung Norden und ein Ort schließt sich mit kurzen Unterbrechungen an den nächsten an. Hinter der Autobahn wird es dann etwas hügeliger. Manchmal sieht man auf diesen Hügeln in der Ferne ein Dorf. Sonst meist über die Hügel verstreut einzelne Häuser und Olivenhaine und dazwischen immer wieder Industriegebiete.
Es gibt auf dem Weg schöne alte und gut gepflegte Villen. Sie standen wohl früher mal an einer kleinen Strasse – sind heute aber „verkehrsgünstig“ gelegen wie man so schön sagt. Dazwischen gibt es weniger schöne Häuser oder moderne architektonisch recht nett gemachte Neubauten. Manche Villa wird gerade kernsaniert und wieder originalgetreu hergerichtet. Überhaupt wird viel gebaut und man merkt, dass wir langsam in ein touristischeres Gebiet kommen.
Mittags halten wir an einem Supermarkt an der Adriatica und kaufen Brot und ein wenig Essen auf Vorrat. Dann biegen wir durch die nächstmögliche Bahnunterführung Richtung Meer ab, stellen uns seitlich an die Strasse und machen Mittag mit Blick auf das tosende Meer. Heute regnet es ab und zu. Aber vor allem ist es auf dem Meer draußen sehr stürmisch und mit dem Wind auch an Land ziemlich kalt – nur noch 6 Grad!! Brrrr. Das soll uns wohl auf die vorläufige Rückkehr nach Deutschland einstimmen… Wäre aber echt nicht nötig gewesen… 😉
Kurz vor der Ankunft an unserem Tagesziel beginnt die Region „Le Marche“. Hier fällt uns auf, dass es viele Häuser in Klinkerbauweise gibt. Nur ist der Klinker hier mehr cotto- oder sandfarben als bei uns in Deutschland.
Gegen 16 Uhr kommen wir in Porto Potenza Picena an. Unser Stellplatz ist direkt auf dem Platz, in dem hier donnerstags Markt ist. Aber das wussten wir und haben uns heute (am Donnerstag) extra Zeit mit der Anreise gelassen… Außer uns ist nur ein weiterer Kastenwagen aus Deutschland hier. Wir ver- und entsorgen erst einmal und Wiegald lauert schon auf sein Abendessen. Dann sitzen wir noch eine Weile im Vario. Abends ziehen Georg und ich los, um den Ort anzusehen und eine nette Pizzeria zu suchen. Der kalte Wind macht das Bummeln nicht gerade angenehm. Daher sind wir in den Restaurants noch zu früh dran fürs Abendessen. 🙁
Durchgefroren laufen wir also im Stechschritt zurück zum Vario. Da wir keine Lust haben nochmal in die Kälte zugehen, kochen wir eben selbst. Eingekauft haben wir ja. Wir entscheiden uns für Gnocchi mit Bratwürsten. Sehr lecker. Aber trotz vorab ausgeklügeltem Durchlüftsystem dennoch nicht wirklich für das Kochen im Vario gedacht… Jetzt fehlt uns zum ersten Mal der Grill, den wir aus Platzgründen leider einlagern mussten… 🙁 Denn nach dem leckeren Schmaus starten wir erst einmal eine größere Putzaktion, um das Fett von den diversen Flächen, dem Lüfter, dem Kochfeld und dem Geschirr zu entfernen… Bratwürste wird es also erstmal nicht mehr geben… Aber Georg hat schon eine Idee wie wir das zukünftig evtl. mit einem „externen“ Gaskocher außerhalb des Fahrzeugs regeln könnten…
(Heute gibts mal bei den Wolken neue Bilder – wer reinschauen mag…)