Mär 15

Tag 34: Auf eigene Faust

Morgens ist es noch recht windig und kalt. Aber immerhin scheint die Sonne…

Wir laufen erst einmal mit Wiegald zum Panificio, den wir gestern entdeckt haben. Und der kleine Allesfresser lässt die Gelegenheit natürlich nicht aus und ergaunert sich schon gleich einen vor-frühstücklichen Happen von der Strasse… Wenn man mal kurz die Strasse nicht scannt! Typisch Beagle halt. Ich weiß. Aber da mühe ich mich mit seiner Ernährung ab, um seine Colitis ulcerosa im Griff zu behalten. Und er! 🙁 Na, ja. Langsam – zugegeben nur sehr langsam – regt es mich gar nicht mehr so auf. Ich kann es eh nicht ändern.

Nach dem Frühstück beschließe ich noch, die Gunst der Stunde für eine größere Putzaktion zu nutzen. Hier können wir das Wasser vor der Abfahrt ja gleich nochmal nachfüllen. Also nehme ich mir erst nochmal das Kochfeld vor, dem man die gestrige Bratwurst-Session doch noch ziemlich ansieht. Dann wische ich mal wieder alle Flächen, GFK-Wände und die Schränke in der Kabine ordentlich ab. Wiegald bekommt auch „frisches Bettzeug“, nachdem wir zuletzt abendlich des öfteren eine kleine Käsewolke als Gruß von unterm Tisch abbekommen haben. Dann noch kurz Müll entsorgen, saugen und endlich mal die tatsächliche Höhe des Vario prüfen… Wir messen 3,63 Meter inklusive der Dachluke! Auwei. Aber jetzt wissen wir das auch mal ganz genau.

Dann nehmen wir nochmal Frischwasser auf und starten zum nächsten Stellplatz, der eigentlich nur zehn Minuten entfernt sein soll… Das Navi schickt uns mal wieder etwas eigensinnige Routen entlang. Scheint es hat von den Ortschaften hier keine Höhenangaben der Bahnunterführungen parat. Es will uns doch tatsächlich trotz Kenntnis unseres Fahrzeugprofils durch eine drei Meter Unterführung schicken… Wir haben uns vorsorglich schon selbst auf dem Weg ein wenig umgeschaut. Das Navi wird jetzt erstmal ignoriert und wir versuchen es auf eigene Faust. Ein paar Mal abbiegen und wir sind entspannt über eine Brücke auf die Meer-Seite gekommen. Doch dann entpuppt sich der Stellplatz leider als irgendwie nicht mehr vorhanden – zumindest nicht an den angegebenen Koordinaten.

Wir sehen uns nochmal um und versuchen nochmal, über eine Alternativroute auf die andere Seite zu kommen. Denn hier ist für uns die Straße wortwörtlich zu Ende. Uns liegen Betonklötze im Weg. Da gibt es auch mit Allrad kein Durchkommen. 😉

Leider bringt die Alternative auch nix. Den Platz gibt es wohl nicht mehr. Jetzt fahren wir einfach so weiter. Immer die Küstenstraße entlang in Richtung Parco di Conero. Hier soll die Küste ja sehr schön sein. Wir kommen in die Gemeinde Numana. Und es ist wirklich wunderschön hier. Nur haben wieder alle Stell- und Campingplätze zu und wir sehen Schilder, die sagen dass Campen & Sosta verboten sind. Parkplätze finden wir auch nicht…

Dann kommt ein Abschnitt direkt am Meer. Und ein Schild „Campen von 1. April bis 30. September verboten“. Na, das ist doch mal eine Aussage… Knapp 50 Meter neben dem Schild hinter einer noch nicht geöffneten Bar mit Strandbad kommt sogar eine kleine Lücke auf dem feinkiesigen Strand… Gleich in laufweite ist noch dazu ein Restaurant, in dem es abends Pizza gibt. Na, dann… Zack! Wir biegen rückwärts ein, um schön aufs Meer zu schauen und beschließen zu bleiben. Wenn uns jemand verscheuchen will führe ich ihn gerne zu dem Schild um die Ecke… Ist ja noch nicht der 1. April. 😉

Nachmittags laufen wir mit Wiegald zum Dorf Numana, das wunderschön auf einem kleinen Hügel liegt. Hinwärts nehmen wir den Bürgersteig entlang der Straße, weil der Wind am Meer so pfeift. Zurück gehen wir am Strand entlang.

Abends gehen wir ins nahegelegenen Restaurant, das wir heute mittag schon entdeckt hatten. Wir wählen Pizza und zur Abwechslung gibts für mich mal ein „dolce“ als Nachtisch. Dann gehen wir müde und satt zurück zum Vario.