Mär 17

Tag 36: Urbino

Unser nächstes Ziel ist Urbino. Die Stadt zählt zum Weltkulturerbe und liegt rund 50 Kilometer landeinwärts.

Bei der morgendlichen Gassi- und Verabschiedungsrunde der Nachbar-Wohnmobile fällt mir auf, dass das Ehepaar aus Göttingen wohl schon sehr zeitig aufgebrochen ist. Sie sind schon weg. Von dem Ehepaar aus Cusxhaven erfahre ich dann, dass die Dame leider doch noch ins Krankenhaus musste… Owe! Ihr Mann sagte gestern schon, dass es ihr nicht so gut gehe – sie hat Bluthochdruck und muss Medikamente einnehmen. Leider scheint sich ihr Zustand im Laufe des Tages weiter verschlechtert zu haben. Die beiden aus Cuxhaven machen noch einen Abstecher zum Krankenhaus und wir geben liebe Grüße mit auf den Weg. Hoffentlich geht es ihr bald besser!

Ich verabschiede mich auch noch bei den italienischen Nachbarn und steige wieder in den Vario ein. Wiegald hat es schon richtig eilig, sein Futter zu bekommen. Seit einigen Tagen klappert er sogar schon richtig mit den Zähnen, bis er endlich seinen Napf vor sich hat und zuschlagen kann. Der arme ausgehungerte Beagle! 😉

Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen für die Weiterfahrt zusammen und machen uns auf den Weg. Unterwegs sehen wir vor uns in einiger Entfernung noch zwei WoMos und Georg sagt aus Spaß: „Ach vielleicht sind das unsere Nachbarn von vorhin, die hatten auch so eine Haube auf dem Dach für ihre Satellitenschüssel.“ Als wir wenig später am Stellplatz in Urbino ankommen sind sie es wirklich! So schnell sieht man sich wieder. Wir ratschen ein wenig. Dann gehen Georg und ich mit Wiegald ins Zentrum. Dieses Mal müssen wir ein ganzes Stück laufen – den Berg hinauf und noch ein Stückal weiter…

Urbino hat eine ziemlich große Altstadt, die sich über den Hügel verteilt so, dass sich schöne Blicke in steile Gässchen ergeben. Um die Mittagszeit ist recht viel los. Die Italiener machen noch ein paar Einkäufe, weil die Geschäfte hier in Italien teilweise auch sonntags auf haben. Nach welchen Regeln das läuft ist nicht ohne weiteres ersichtlich denn es haben nicht nur Lebensmittelläden und nicht alle Geschäfte auf…

Viele Häuser sind aus Ziegeln erbaut und es gibt einige beeindruckende riesengroße Paläste und viele Kirchen zu bestaunen. Manche Häuser sind gut 15 Meter hoch, aus dünnen Ziegelsteinen erbaut (nicht wie bei uns) haben dann aber nur Hochparterre, ersten und zweiten Stock! Die Deckenhöhe und das Raumgefühl darin müssen gigantisch sein! Die Heizkosten im Winter sicher auch… Ist bestimmt Energieeffizienzklasse G… Die gibt es in Italien tatsächlich! Konnten wir hier schon in einigen Immobilienaushängen sehen. Aber wen stört schon die Energieeffizienz, wenn er in so einem tollen Ambiente wohnen kann.

Urbino ist zudem eine Universitätsstadt wie wir sehen. Auch fürs Studium ein tolles Ambiente! Wir kaufen uns einen kleinen Snack (Cornetti con crema), laufen noch zur Burg hoch, in die Wiegald leider nicht rein darf und dann wieder zurück zum Vario. Nachmittags schneide ich Georg mal wieder die Haare und auch Wiegald wird mal wieder gebürstet.

Abends gehen wir nochmal in die Stadt. Mal sehen, ob wir ein nettes Restaurant finden. Am Vormittag hatte ich schon zwei Lokalitäten gesehen, die typische Küche anpriesen. Die eine hat leider zu. Die andere ist ziemlich teuer. Leider zu teuer für Reisende, die möglichst lange von ihren Ersparnissen leben wollen. 😉 Aber schon mittags war mir beim Fotos machen noch ein Restaurant in einer kleinen Nebengasse aufgefallen. Dort schauen wir auch nochmal vorbei – und kehren ein.

Die Locanda del Blasone erweist sich als super Wahl! Im Vergleich zu unseren sonstigen Essensausflügen schlemmen wir heute richtig und zahlen am Ende nicht mehr als sonst. 🙂 Schon als „Gruß aus der Küche“ bekommen wir Bruschetta und kleine warme Brottaschen, die mit Käse gefüllt sind. Hmmmmhhhh! Als Antipasto teilen wir uns eine Platte mit gemischtem Aufschnitt und lokalen Käsespezialitäten. Danach gönnt sich Georg ein Schweinefilet mit Röstkartoffeln und ich nehme die Pasta nach Art des Hauses mit Salsiccia, Pilzen, grünem Pfeffer und Trüffelöl. Danach gibts noch einen Espresso. Alles SEHR lecker. Wir sind gut satt und fast ein wenig froh, dass wir uns auf dem Rückweg zum Vario noch ein bißerl die Füße vertreten können. 😉 Zu diesem schönen Abend passt jetzt noch ein kleiner Schluck vom Slyrs als Ausklang…