Feb 23

Tag 379: Surf-Versuch

Morgens packe ich zusammen und fahre Richtung Milfontes. Lea & Tarik wollen mir ein Surfboard leihen und mich zum Surfen mitnehmen. Super nett! 🙂 So kann ich gleich mal Erfahrungen mit einem neuen Board machen und endlich ins Wasser!

Auf dem Weg halte ich noch kurz am Orbitur Campingplatz in Sitava an. Denn unsere Camping Card ist bisher nicht in Deutschland angekommen. Mal nachfragen, ob die Damen mir helfen können, die Karte zu finden…

Gerade als ich auf den Parkplatz einbiege, klingelt mein Handy. Es ist Andre. Ich erzähle, dass ich mit Lea & Tarik surfen gehe und frage auch gleich noch wegen einem eigenen Surfboard. Denn das Leihen ist einfach zu unpraktisch und man ist zu gebunden. Die letzten Tage waren die Wellen gut, aber ich hatte kein Board. Und das von Lea & Tarik hatte keine Finnen. Die habe ich heute noch kurz im Surf Shop besorgt… Eigentlich möchte ich aber frei sein, in die Wellen zu hüpfen, wenn es sich ergibt und dann nicht erst auf Board-Suche gehen müssen… Denn unsere Weiterreise steht ja nicht unter dem Zeichen „Chasing Waves“… 😉

Andre meint ich kann ruhig ein Kork- oder Balsa-Board nehmen. Zum Kork hat er selbst inzwischen nochmal nachgelesen. Aber leider haben die Leute von Willey (Kork) mir bisher immer noch nicht geantwortet. Stefan von Kuntiqi (Balsa Holz) schon – und er war bisher auch sehr nett. Ich denke es wird also ein Kuntiqi werden. Jetzt kann ich ja mal probieren wie ich mit der Länge von Leas Board zurecht komme. Und dann entscheiden, ob ich ein 7’6“ oder ein 7’2″ nehme.

Gerade als ich aus dem Supermarkt in Milfontes zurück im Vario bin hupen Lea & Tarik vor der Tür. Ich parke um und Lea hüpft zu mir in den Vario. Dann holen wir beide bei ihnen zu Hause das Board für mich, während Tarik schon mal mit ihren 3 Kindern zum Reitunterricht geht.

Wir plaudern eine bißchen auf der Fahrt, holen das Board und ich lerne kurz ihre beiden Hunde kennen. Süß die zwei Hündinnen. Sie scheinen – wie hier oft üblich – Hofhunde zu sein. Immerhin nicht im Zwinger oder an der Kette. Lea erzählt, dass sie das Haus bewachen sollen, weil es letztes Jahr ausgeraubt wurde. Aber komplett inklusive Waschmaschine! Sie hatten das Haus bis dahin nur an den WE bewohnt und waren sonst in Lissabon… Nun verstehe ich auch all die „Bewacht-Schilder“ an den Ferienhäusern am Meer…

Das Surfboard wickle ich in unsere beiden Fleece-Decken von nexthop… Gut, dass wir die mal gemacht haben. 😉 Und: Ich bekomme es gut durch unseren Einstieg eingeladen. Aufs Bett passt es auch, ohne den mittleren Gang zu versperren! Das sollte also für den Transport eines eigenen Bretts bis nach Deutschland zumindest machbar sein! Und die paar Zentimeter zwischen 7’3″ (dem Board von Lea) und 7’6″ (was ich wohl nehme) habe ich auch noch „Luft“. Sehr gut zu wissen! (Hoffe ich hab mich nicht verrechnet…)

Danach fahren wir wieder zum reiten. Ich versorge Wiegald und schaue dann auch noch zu. Mit dabei ist auch noch ein befreundetes Paar von den beiden. Der Stall ist mir auf unseren früheren Fahrten schon öfter aufgefallen. Sieht leider alles ziemlich runtergekommen aus und die Pferde wirken auch nicht wirklich glücklich – eher trostlos traurig. Sehr schade. Aber vielleicht haben die Leute einfach nicht das Geld, es anders zu gestalten… In einem Zwinger sehe ich noch einen Pointer und einen anderen kleinen Hund. Die beiden kommen gleich ganz interessiert an. Aber leider kann ich nur den Pointer streicheln, weil der andere süße Hund zu klein ist und der Zwinger nur oben Öffnungen hat…

Danach fahren wir zu dem Strand hinter dem Orbitur Campingplatz in Sitava. Schön, dass ich so gleich den Weg gezeigt bekomme. Hatte mich eh schon gefragt wie man hier wohl hin kommt. Die Sandpiste ist gut zu fahren. Nur manchmal gibt es große Querrillen oder Schlaglöcher, die ich ganz langsam durchfahren muss. Der Freund von Tarik ist so nett und wartet mit seinem Yeti immer auf mich! Als wir angekommen sind, stürmen die Kinder neugierig den Vario und die Männer kommen auch zum gucken. Die Damen sind eher uninteressiert. 😉

Leider ist der Strand dann ziemlich vermüllt. Auch wieder ein eher trauriges Erlebnis. Aber so ist die Welt eben auch… Da ist es in Porto Covo an den Stränden eigentlich viel sauberer. Obwohl sie näher an der Industrie von Sines liegen…

Leider dreht der Wind nach einiger Zeit und die Wellen werden ziemlich aufgewühlt. Lea, Tariks Freund, sein Sohn und ich versuchen es dennoch. Lea meint ich soll mir einfach Weißwasser-Wellen schnappen. Ich versuche es mal. Finde aber schon beim Paddeln heraus, dass sich dieses Board so ganz anders verhält als das Softboard, das ich bisher hatte. Ist grundsätzlich nicht schlecht. Aber bei diesen Wellen heute komme ich nicht so gut zurecht und gebe schnell auf. Ich habe ja noch etwas mehr als vier Wochen Zeit! Juhuu. Da muss ich heute nach gut vier Wochen Pause nichts übers Knie brechen. Wie schön. Also plansche ich einfach noch mit Tariks Sohn ein wenig in den Wellen. Das Wellen-Tauchen ist auch ganz gut, um ein Gefühl für die Wucht der Wellen zu bekommen und wann man am besten „abtaucht“.

Nach dem Surfen fahren die anderen. Morgen sehe ich sie ja beim Yoga. Für heute bleibe ich einfach hier am Strand, putze gemütlich meine Sachen inklusive Board und verstaue alles. Hier bewährt sich unsere Außendusche übrigens wieder hervorragend. Wie gut, dass wir die haben! War also schon vorher klar, dass ich mit diesem Sport beginnen würde… 😉

In der Abendsonne gehe ich nochmal mit Wiegald Gassi und verstecke ihm ein paar Mal sein Dummy, weil der Wind so schön weht. Dann räume ich alle Sachen draußen auf und fahre die Treppe ein. Nachts stehe ich dann einfach so, dass ich auch schnell weg bin, falls sich tatsächlich jemand hier ganz hinter verirren sollte – oder die Guarda Nacional mich raus klopft…

Am späteren Abend zieht der Himmel zu und es beginnt zu regnen…