Jetzt sind wir so nah dran. Da ist ein Besuch ein Muss.
Unser nächster Halt wird Altötting. Hier gibt es einen guten und zentrumsnahen Parkplatz, den sich WoMos und Busse teilen. Und: falsch parkende PKWs bekommen tatsächlich einen Strafzettel… Im Vergleich zum Parkplatz in Burghausen ist hier wesentlich mehr los. Vor allem viele Busse kippen ihre Passagiere hier hinaus. 😉
Wir laufen gleich mal eine Runde durch den „Wallfahrtskern“ des Ortes. Viele Kirchen hier… Klar. Und natürlich auch viele Devotionalien-Geschäfte, Cafés und Restaurants. Alles sehr hübsch angelegt, sauber und gepflegt.
Wir gehen noch zum Jerusalem-Panorama, einem 360-Grad Panoramagemälde von Gebhard Fugel, das die Kreuzigung Jesu darstellt. Das Gemälde verbindet Architektur, Bühnenbild und Malerei auf eine wirklich tolle Art und Weise. Die Audiovorführung dauert rund 20 Minuten und ist echt gut gemacht. Finde ich. Wirklich sehenswert. Der Eintritt ist günstig – 4,50 Euros pro Person. Wir waren ganz alleine im Saal! Nur ein bißerl kalt ist es dort drinnen…
Nachmittags mache ich mich erst einmal daran, den Blog mal wieder für euch zu aktualisieren. Als ich noch so dabei bin ruft mein Bruder an. Er ist auch unser Hausarzt. Schon an seiner Stimme, die durch Georgs Telefon bis zu mir herüber vernehmbar ist, merke ich „da kommt noch was“… 🙁 Der kleine Knoten, den Georg am Montag entfernt bekam ist leider histologisch auffällig. Das heißt Georg muss einen weiteren Eingriff über sich ergehen lassen! Wir sind schockiert. Aber was will man machen. Georg nimmt die Nachricht tapfer auf. Die Kurzreise werden wir nach dem Wochenende erstmal beenden.
Als ich später mit Wiegald auf dem Prälatenweg im Wald unterwegs bin, sehe ich drei Teenies, die scheinbar unter einer Brücke am Bach etwas gefunden haben und unsicher sind, wie sie damit umgehen sollen. Ich frage was sie denn entdeckt haben… „Drogenspritzen“, sagen sie. Hier im beschaulichen Altötting…? Aber das ist ja oft so, dass der schöne Schein der äußeren Fassade trügt…
Die drei wissen nicht recht, ob sie die Polizei informieren sollen oder nicht. Aber sie sind sehr besorgt, dass etwas passieren könnte, wenn die Spritzen nicht gemeldet werden, weil hier viele Kinder spielen. Ich sage, dass ich an ihrer Stelle schon die Polizei informieren würde. Aber sie trauen sich nicht, anzurufen. Also biete ich an, das zu übernehmen. Sie sind sichtlich erleichtert.
Ich laufe noch ein Stückerl mit Wiegald bis wir auf das Eintreffen der Polizei warten. Dann unterhalten wir uns noch ein wenig. Als nach 30 Minuten immer noch keine Streife da ist, bringe ich Wiegald wieder zurück zum Vario. Danach laufe ich nochmal zu den Teens in den Wald und rufe nochmal in der Einsatzzentrale an. Kurz darauf kommen zwei Beamte, nehmen unsere Personalien auf und sammeln die gebrauchten Drogenspritzen ein. Ich verabschiede mich von allen und gehe zurück zum Vario.
Abends gehen Georg und ich nochmal ins Dorf. Die Schreckensnachricht von heute Nachmittag muss mit einem Bier runtergespült und mit einem Wiener Schnitzel für Georg verdaut werden! Wir sitzen gemütlich am Hauptplatz im Gasthof zur Post, können die letzten Sonnenstrahlen für heute und ein wirklich leckeres Essen genießen.
Auf dem Rückweg zum Vario schauen wir noch in der Gedenkkapelle bei der schwarzen Maria vorbei. Da konnten wir vor dem Essen nicht hinein, weil gerade gebetet wurde.