So. Ab heute sind wir wieder unterwegs. Wir verabschieden uns noch von der ganzen Familie. War sehr schön bei euch! Vielen lieben Dank für alles! Und vielleicht kommt ihr uns ja mal da besuchen, wo wir dann gerade sind. Wäre doch schön. 🙂
Als erstes Entsorgen wir nochmal an der Therme in Bad Aibling. Danach geht es weiter in Richtung Brenner. Kurz hinter Innsbruck machen wir nochmal alle Dieseltanks voll. Denn der Sprit in Italien ist deutlich teurer als bei uns.
Ein guter Tipp von meinem Bruder und meinem Papa war: Die Shell-Tankstelle direkt hinter dem „Sprungschanzen-Tunnel“ in Richtung Brenner zu nehmen. Man muss dazu kurz von der Autobahn abfahren. Aber das lohnt sich! Denn hier tanken wir für 1,32 Euro pro Liter Diesel, statt für 1,58 Euro.
Als wir gerade wieder auf die Autobahn fahren wird Wiegald plötzlich ganz unruhig. Er tapert ständig im Fahrerhaus hin und her. Obwohl ich ihm an der Tankstelle Wasser angeboten hatte und beim Entsorgen nochmal mit ihm Gassi war…
Also halten wir am nächsten Parkplatz an. Ich lasse ihn raus. Er erledigt seine Geschäfte ein paar mal. Dann riecht er einfach nur rum. Dann können wir ja weiter.
Lange bleibt Wiegald leider nicht ruhig. Er wandert wieder und wieder durchs Fahrerhaus und schickt ein paar „Winde“ zu uns hinauf… Georg wird schon ganz nervös. Ob Wiegald Bauchweh hat? Ich fahre dann einfach nochmal raus und gehe eine längere Runde mit ihm Gassi. Wieder macht er all seine Geschäfte…
Als wir gerade wieder auf der Autobahn sind, piept unsere GoBox! Sie blinkt rot, was heißt, dass kein Geld mehr drauf ist. Daweil haben wir mehr als genug vor unserer Abreise aufgeladen…
Also an der nächsten Tanke raus und nachfragen was wir tun sollen. Aber: Die kennen sich nicht mit der GoBox aus und schicken uns vier Kilometer weiter. An den Brenner. Zur Spedition Schenker. Na gut.
Am Brenner selbst sehen wir nix von Spedition Schenker. Also fragen wir nochmal an der Tankstelle vor der Grenze. Die kennen sich ebenfalls nicht aus und schicken uns wieder weiter. Diesmal heißt es: Die nächste Ausfahrt raus. Dann über die Brücke… Mal sehn, ob wir das finden…
Also fahren wir an der für uns ersichtlich nächsten Ausfahrt raus. „Über“ eine Brücke geht es da nicht. Nur unter einer Brücke durch… Von Spedition Schenker ist auch weit und breit kein Schild zu sehen… Also fahren wir noch ein Stück weiter. Erst Richtung Sterzing. Das kommt mir aber bald als die falsche Richtung vor. Wir drehen um. Dann noch ein Stück zurück in Richtung Brenner. Aber nirgends kommt auch nur EIN Hinweisschild.
Georg meint auf dem Weg ein Gebäude neben der Autobahn gesehen zu haben, dass noch als richtige Anlaufstelle in Frage käme. Also versuchen wir es dort nochmal. Am ersten Gebäude sind wir wieder falsch. Und werden noch einmal weitergeschickt…
Dann haben wir aber endlich die Spedition Schenker gefunden. Inzwischen ist es 14 Uhr. Eigentlich wären wir da schon längst an unserem Stellplatz in Trento gewesen…
Georg läuft zum Gebäude. Ich warte im Vario. Als er wieder kommt sagt er: „Die machen erst um 15 Uhr auf. Und auf einem Schild im Büro habe ich gesehen, dass das GoBox-System heute gewartet wird!“
Mir reicht es damit! Jetzt haben wir ja wohl wirklich genug Anläufe gestartet, um das Problem zu klären. Wenn sich hier keiner auskennt und niemand erreichbar ist, das System auch nicht funktioniert. Dann eben Pech.
Georg ist etwas mulmig dabei, weil er im Web gelesen hat, dass man hohe Strafen zahlen muss, wenn man sowas ignoriert. Also schlage ich vor, dann eben dort anzurufen. Gesagt. Getan. Es gibt tatsächlich eine Art „Service-Nummer“. Dort sagt man uns, dass das System heute gewartet wird und wir ruhig weiter fahren können. Halleluja.
Es geht weiter. Nach einiger Zeit wird Wiegald wieder sehr unruhig. Richtig entspannt war er die ganze Fahrt nicht. Also suche ich die nächste Gelegenheit, fahre ab und gehe nochmal mit ihm raus… Danach scheint er endlich zur Ruhe zu kommen. Er kringelt sich in seiner gewohnten Reisehaltung auf seiner Matte ein und schläft seelig. Wir sind erleichtert.
Ich bin schon gespannt, ob wir nach diesem holprigen Start noch einen Stellplatz in Trento bekommen. 😉 Denn es gibt dort nur fünf kostenlose Plätze. Als wir ankommen sind alle belegt…
Einer davon allerdings von einem PKW. Doch der Besitzer scheint direkt daneben zu stehen und einen Plausch zu halten. Also fahre ich hinter ihn und frage auf italienisch, ob er bitte seinen PKW auf einen anderen Platz stellen könnte, weil das hier der letzte Platz für WoMos wäre. Er parkt sich netterweise um und die beiden Männer löchern uns gleich noch ein wenig über den Vario. 😉
Anschließend laufen wir eine schöne große Runde mit Wiegald durch ein parkähnliches Gelände, das aussieht wie ein ganz neues Wohnviertel. Alles noch ziemlich leer… Aber viele Italiener flanieren am Sonntagnachmittag hier mit Kind & Kegel. Bei dem schönen und warmen Wetter herrlich.
Wir laufen auch nochmal kurz in die Stadt. Und abends gönnen wir uns nach dem chaotischen Start und weil heute Sonntag ist eine Pizza im Ristorante um die Ecke.
Das Essen ist schon ok. Aber beim letzten Mal war die Pizza besser. Heute ertrinkt sie in Tomaten-Sugo und es ist recht wenig Käse drauf. Aber das passt zum restlichen Tag. Ist halt manchmal so. 😉