Nov 6

Tag 635: Neuer Versuch

Wir wagen noch einen Versuch, den Königspalast und die Gärten in Caserta zu besichtigen.

Gleich um neun Uhr machen wir uns auf den Weg zum Zug. Am Bahnsteig findet sich leider kein Ticketautomat, auch keine Hinweisschilder… Der Signore im Lebensmittelladen hatte mir gesagt man kauft die Bustickets einfach im Bus. Vielleicht ist das beim Zug ja genauso. Bin in Italien noch nie mit dem Zug oder der Metro gefahren…

Nach dem Einsteigen frage ich zwei Frauen wo man das Ticket kauft. „Draußen“, sagen sie. Wissen aber auch nicht genau wo. Sie raten, einfach beim Lokführer nachzufragen. Besser, als einfach so zu fahren… OK. Danke für den Tipp. 😉

Wir laufen also vor und sagen man hätte uns gesagt, dass man das Ticket an Bord kaufen kann… Nein. Das geht nicht. Als ich mich auf deutsch mit Georg bespreche, drücken Sie ein Auge zu und sagen wir sollen einfach an der nächsten Haltestelle in die Bar am Bahnsteig gehen und dort ein Ticket „Unico Campania“ kaufen. Super. Machen wir.

Also am nächsten Stopp schnell raus gehüpft. Ab in die Bar. In der Hoffnung, dass der Zug wartet. Der Lokführer schaut uns aufmerksam dabei zu… Und wartet. 😉 Glaube der Zug hat halt – zum Glück für uns – ein paar Minuten Aufenthalt dort.

In Caserta am Königspalast angekommen können wir leider nur ein Biglietto für die, der Öffentlichkeit zugänglichen Gemächer im Palast kaufen. Der Park bleibt heute aufgrund einer Unwetterwarnung geschlossen. 🙁 Schade. Das Wetter ist eigentlich gut: Bewölkt, aber trocken, nicht windig und angenehm warm bei rund 21 Grad.

Aber gestern habe ich in der regionalen Tagesschau gesehen, dass es in Neapel und am Meer vorne heftig gestürmt hat und einige Menschen von herunterfallenden Ästen oder Häuserteilen getroffen und verletzt wurden… Vielleicht bleibt der Park als Vorsichtsmaßnahme geschlossen.

Der Palast ist gigantisch! So riesig. Und so prachtvoll. Meterhohe Lüster aus Bronze, Kristall oder Murano-Glas, tolle Böden aus Marmor und anderen Steinmaterialien. Fresken, Stuck, Marmorverzierungen und -reliefs, Tapeten aus Seide, aufgemalt auf die Wand und mit Gold verziert… Nicht zu vergessen das antike Mobiliar und die Gemälde. Wir sehen ja nur einen Bruchteil der über 1000 Zimmer. Aber die erschlagen uns schon fast mit ihrem Prunk. Nicht umsonst gilt der Palast als eines der größten Schlösser in Europa. Wirklich beeindruckend.

Nach der Besichtigung checken wir kurz den Zugfahrplan und laufen noch ein wenig durch die angrenzenden Gassen von Caserta. Dann kaufen wir uns am Bahnhof gleich noch Tickets für Neapel.

Da wollen wir morgen hin. Unserer Freundin Petra hatte ich heute morgen noch eine Mail geschickt und nach Tipps gefragt. Sie lebte früher eine Zeit lang hier, liebt die Gegend und kennt sich sehr gut aus. 😀 Und prompt finde ich am Nachmittag eine lange Mail in meinem Postfach mit ganz vielen Tipps. Lieben Dank, Petra! Da haben wir morgen was vor. 😉