Als wir am Vormittag nochmal kurz am Supermarkt halten, kommen wir ins Gespräch mit einem netten Italiener. Er schwärmt uns von Deutschland, Österreich und Südtirol vor. 😉
Und gibt uns noch ein paar nette Tipps für Sizilien. Aus dem Web hatte ich als nächsten Stopp Selinunte herausgesucht. Danach kommt lange nichts bis oberhalb von Trapani. Ganz im Westen. Aber die Fahrt entlang der Küste und ein Stopp in Marsala sollen sich lohnen. Sagt der nette Signore. 😉 Also schauen wir mal…
Zuerst geht es aber nach Selinunte. Wir nehmen die neue Staatsstraße 115. Die alte an der Küste entlang soll zwar hübscher sein. Aber die Fahrt durch Sciacca war schon recht abenteuerlich. Das genügt Georg für heute. Er fährt nämlich zur Zeit. Und das in Italien! 😉
Es geht wieder durch schöne Landschaft. Die Zitrushaine machen Platz für zunehmend Olivenbäume. Und es kommen erste Weinberge dazu. Richtung Meer hin ist das Gelände hügelig. Sehr hübsch anzusehen. Ins Landesinnere hinein, sind höhere Berge zu sehen.
Wir steuern zunächst einen kleinen Campingplatz mit angeschlossenem Restaurant/Pizzeria an. Das Restaurant sieht nett aus. Leider gibt es mittags keine Pizza. Und leider ist die angepriesene Waschmaschine ein vernachlässigter Dinosaurier. Da wird es mit dem Waschen wohl wieder nix. Auch sonst weiht uns der Platz nicht gerade an. Aber wir können gegen fünf Euro Ver- und Entsorgen. Das ist bei unseren Tankkapazitäten ok. 🙂
Danach fahren wir weiter durch den Ort zu einem anderen Stellplatz. Der ist zwar kein „Stellplatz“, wie man ihn sonst so kennt in Form eines befestigten Parkplatzes. Vielmehr parkt man einfach entlang eines staubigen Feldwegs. Aber das Panorama ist herrlich! Direkt oberhalb vom Meer. Alles ruhig. Unmittelbar vor einem kleinen Naturschutzpark. Es gibt zwar rund herum nix: weder Mülltonnen noch Wasser etc. Aber hier kann man in aller Ruhe stehen und hat einen tollen Ausblick. Wir sind ja frisch versorgt. 🙂
Als erstes packen wir die Radl aus und machen eine kleine Tour durch den Ort. Auf der Suche nach einer Pizzeria werden wir mitten an der Strandpromenade kurz vor dem kleinen Fischerhafen fündig. Bei dem herrlich sonnigen-warmen Wetter heute kehren wir ein. 😀 Danach radln wir gleich noch zur Tempelstadt.
Faszinierend. Auf dem östlichen Hügel standen wohl einmal drei Tempel, von denen einer noch halbwegs erhalten ist. Wahnsinn! Was für beeindruckende Bauten. Das Areal ist riesig. Von den Tempeln geht es süd-westwärts hinüber zur Akropolis, wo früher die Stadt erbaut war. Hier gibt es für die Archäologen noch viel zu erforschen. Wirklich beeindruckend und einen Besuch wert! Wir sind insgesamt rund anderthalb Stunden unterwegs und machen dabei einen schönen Spaziergang über rund vier bis fünf Kilometer. Im Sommer kann man sich auch mit einem Golfkart-Zug über das Gelände fahren lassen…
Anschließend genießen wir den Sonnenuntergang vom Vario aus und freuen uns auf eine ruhige und „dunkle“ Nacht in der Natur. Ohne Straßenlaternen, sich schlägernde Katzen und vor dem Morgengrauen aufbrechende Fischerboote – wie gestern. 😉