Heute regnet es immer noch. Daher gibt es für uns im Küstenstädtchen Leba wenig zu genießen…
Wir fahren weiter nach Gdansk (Danzig). Nach den ersten Kilometern über die übliche Schotterpiste geht es dann auf einer wirklich gut ausgebauten Strasse weiter. 😉 Im Einzugsbereich von Danzig wird die Bebauung städtischer: mehr grau-in-grau, mehr triste Plattenbauten. Obwohl die Landschaft eigentlich recht hübsch ist: bewaldete Hügel, viel grün. Aber eben typisch Einzugsgebiet einer Stadt mit breiter vierspuriger Ein- und Ausfallstrasse, Gewerbegebieten etc.
Unser Stellplatz in der Ulicka Lakowa 54 befindet sich auf einem bewachten Parkplatz unmittelbar hinter der Musikakademie von Danzig und nur wenige hundert Meter vom Stadthafen und dem „Grünen Tor“ entfernt. Super! Ich wundere mich ein wenig, dass hier noch etwas los ist. Denn Kornel, den wir vor zwei Tagen in Kluki trafen, erzählte uns, dass die Unis schon ein wenig früher als die Schulen in die Ferien gehen. In den Schulen beginnt Ende Juni die zweimonatige Sommerpause… Aber vielleicht ist heute in der Akademie einfach noch eine Art Abschlussveranstaltung oder so… Die Studenten laufen jedenfalls sehr fein rausgeputzt herum und man hört aus vielen Zimmern Musik und Gesang. Sehr schön!
Am Nachmittag machen wir uns zusammen mit Wiegald auf den Weg in die Altstadt. Die Danziger haben – laut unserem Führer – die alten Bürgerhäuser wieder sehr schön hergerichtet nachdem sie im zweiten Weltkrieg fast alle zerstört wurden. Wir sind beeindruckt. Danzig scheint zudem DIE Stadt für Bernstein zu sein. An jeder Ecke gibt es Juweliere und Stände, die alles mögliche aus Bernstein feil bieten. Man hat den Eindruck als bestünde die Altstadt nur aus Bernsteinverkaufsständen und Restaurants/Cafés…
Wir schlendern durch die Fußgängerzone und ein paar Nebengassen, in denen wir noch einige Häuser vorfinden, die noch nicht Herausgeputzt wurden… Danach kaufen wir uns noch eine „Gofry“, eine frische Waffel, und laufen dann zurück zum Vario.
Es ist alles sehr schön in der Altstadt. Nur ein bisschen komme ich mir vor wie in einem Touristenpark. Denn wie die Danziger selbst so leben bekomme ich aus der Innenstadt nicht so richtig mit… Nur bei der Akademie bekommen wir einen klitze-kleinen Eindruck. 😉
Abends gehen Georg und ich nochmal alleine in die Stadt. Wir schlendern den Hafen entlang und suchen uns ein nettes Restaurant fürs Abendessen aus. Wir landen im „Elephant Club“ – am Flussufer zwischen grünem Tor und dem Kran – und speisen dort sehr lecker einheimische Kost.