Heute morgen lacht uns die Sonne entgegen. Und wir beschließen noch einen Tag in der Gegend zu bleiben.
Am Vormittag statten wir der Saline am Ende von Lido di Tarquinia einen Besuch ab. Eine Strasse führt entlang der alten Becken, die für die Salzgewinnung genutzt wurden bis hinter zu einem Dorf aus dem 19. Jahrhundert. Bis 1997 wurde hier noch Salz gewonnen. Dann wurde die Anlage aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen – es lohnte sich nicht mehr… Heute ist es ein Naturschutzgebiet, das zahlreichen Vogelarten – von Enten, über Vögel bis zu Reihern und sogar Flamingos und Schwänen – als Heimat und ungestörtes Rückzugsgebiet dient. Betreiber ist der Staatsforst. Hinten im Dorf sind einige der Gebäude bewohnt. Andere dienen als Forstbüro und Forschungsinstitut für „Meeres-Angelegenheiten“.
Zum Glück ist die Strasse für den Verkehr gesperrt so, dass nur Personen mit Berechtigung passieren. Das sind nur wenige. Also kann Wiegald mal frei laufen. Aber er scheint es nicht groß zu vermissen – ob mit oder ohne sieben Meter Flexileine. Denn er läuft auch so ganz brav neben mir her… Nur ein Mal entdeckt er ein sehr spannendes Loch im Zaun und ist sofort an der Spur interessiert. Die führt aber aus dem Reservat hinaus und auf die andere Strassenseite. Da dort ein Bach verläuft ist das Interesse meines eher wasserscheuen Beagles schnell wieder verflogen. 😉
Nach der Saline fahren wir noch zur Nekropolis von Tarquinia. Sie gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und beherbergt – soweit aktuell bekannt – über 6.000 Gräber aus der Etrusker Zeit. Da Wiegald schon eine rund fünf Kilometer lange Gassistrecke in den Knochen hat, lassen wir den Senior zum Ausruhen im Vario. Bei Sonne und frühlingshaften 16 Grad besichtigen wir die Nekropolis. Georg hat viele Fotos von den Grabmalereien gemacht. Mit dem iPhone konnte ich in den spärlich beleuchteten „Gruften“ leider nicht wirklich fotografieren. Vom Gelände aus hat man auch nochmals einen wunderschönen Blick auf das Hinterland und das Meer.
Nach der Besichtigung meldet sich bei uns langsam der Hunger. Und so beschließen wir, nochmal zurück an den Lido zu fahren und dort in dem leckeren Restaurant zu essen, dass wir gestern schon entdeckt hatten. Es hat zwar jeden Tag geöffnet – aber leider nur mittags. Und dafür waren wir gestern zu spät dran. Das war wirklich schade. Denn es liegt sogar in Laufweite zum Stellplatz…
Nach unserer Ankunft lasse ich Wiegald nochmal kurz raus und richte ihm sein Mittagsfutter. Mit seiner Colitis braucht er vor allem jetzt im Alter öfter am Tag kleinere Portionen. Ein anderer positiver Nebeneffekt ist, dass er sich dann grundsätzlich scheinbar satter fühlt und doch weniger am Müll auf der Strasse interessiert ist. 😉
Das „Tirreno“ ist Bar, Pizzeria, Restaurant und im Sommer auch eines der typischen italienischen Strandbäder. Nicht billig – aber sehr netter Service und mal ohne das sonst übliche „Coperto“. Wir gönnen uns heute das erste Mal Fisch: fangfrische Dorade. Für Georg mit Pommes. Für mich mit leckerem Grillgemüse. Dazu ein Gläschen Weißwein und das übliche Aqua. Sehr lecker!
Unsere Pläne, nach Sizilien zu fahren haben wir inzwischen aufgegeben. Denn dazu wird die Zeit bis zum 24. März zu knapp. Wir werden also einfach nach Lust und Laune noch weiter den Lazio erkunden. Je nach Wetter fahren wir dann entweder die Adria-Küste wieder hinauf oder schauen uns Umbrien und die umliegenden Regionen noch an.
Nachmittags verabschiedet sich plötzlich mein iPhone. Es meckert, dass ich seit vier Wochen keinen iCloud-Backup mehr gemacht habe und streikt! Zu blöd! Zum Glück kann Georg es sichern und dann zurücksetzen. Ich bin heilfroh. Denn ich habe ja nur iPhone und iPad, um erreichbar zu sein und den Blog zu pflegen… Zum Blog schreiben habe ich noch eine externe Tastatur, die ich über Bluetooth ans iPad kopple. Das ist für lange Texte wirklich prima. Und bisher bin ich sehr zufrieden mit dieser Kombi. 🙂
Die Fotos der letzten Tage habe ich euch auch hochgeladen…