Mär 3

Tag 22: Lago di Bracciano

Auf zum nächsten Vulkansee…

Zum Lago di Bracciano fahren wir in 45 Minuten. Wieder geht es abenteuerliche Straßen entlang und steile Hügel hinauf. Unterwegs finden wir in Sutri, einem größeren Ort, zum Glück noch eine der üblichen großen Mülltonnen am Straßenrand und Recycling-Kontainer für unsere Plastik- und Glasflaschen. Da waren wir aus der Toskana und vom Meer im Lazio her recht verwöhnt. Denn da gibt es quasi an jeder „Ecke“ entlang der Strasse Mülltonnen für jedermann. In Viterbo und den ländlichen Regionen drum herum – wie auch Vitorchiano – gab es die deutlich seltener. Und wenn, waren sie allesamt abgeschlossen… Dafür landet der Müll dann offensichtlich auch öfter im Straßengraben… Nicht so schön. Nicht für die Natur und auch nicht anzusehen.

Der Lago di Bracciano ist größer als der Lago di Vico und entsprechend ist mehr los – vor allem am Sonntag. Da scheinen viele Römer einen Ausflug zum nur 52 Kilometer entfernten See zu machen. Wir steuern Trevignano Romano an. Heute findet hier ein Radrennen statt und an einem Teil der Seepromenade ist Markt.

Wir finden einen kostenfreien Parkplatz neben dem Friedhof mit etwas Seeblick. Da der Parkplatz etwas am Hang liegt, packen wir heute das erste Mal unsere Auffahrkeile aus. Damit können wir den Niveau-Unterschied zumindest ein wenig ausgleichen so, dass wir fast gerade stehen. Zum Glück haben wir vier von den Teilen. Denn aufgrund der Doppelbereifung hinten brauchen wir für die auszugleichende linke Fahrzeugseite drei Keile.

Dann stürzen wir uns mit Wiegald ins Getümmel. Zunächst schlendern wir gemütlich die Seepromenade entlang, über den Markt bis ans andere Ende des Ortes. Überall wird flaniert mit Kind & Kegel, mit Hund oder mit der Oma. 🙂

Das Wetter ist herrlich! Die Sonne lacht und wir haben bestimmt so um die 18 bis 20 Grad. Kurz entschlossen beschließen wir daher, mittags in einem der Restaurants am See zu essen. Nach etwas suchen finden wir auch noch einen schönen nicht reservierten Tisch in der Sonne an der Promenade im „La Botta Piena“. Das Restaurant hat eine kleine Terrasse an der Promenade, die für rund 13 Tische Platz bietet. Darauf steht noch ein Service-Pavillon als Lager für die Getränke und das Brot. Das Restaurant selbst liegt eigentlich nicht direkt am Seeufer. Der Chef muss zum servieren erst über die Strasse und dann noch gut 40 Meter die Gasse hinter laufen, um die Speisen zu holen. Die Bedienung ist super freundlich!

Als wir zwei lokale Bier bestellen, empfiehlt uns der Chef ein „ganz tolles Weißbier aus Deutschland“. 😉 Wir lehnen dankend ab und erklären ihm, dass wir das als Deutsche ja oft genug bekommen… Er freut sich zwar, dass wir das lokale Bier bevorzugen, kann es aber nicht lassen uns doch eine Flasche des Weißbiers frei Haus zu servieren: Von der Brauerei Jacob aus Bodenwöhr in der Oberpfalz. Ausgezeichnet mit 18 Goldmedaillen – für was genau und von wem stand nicht dabei… Ich nehme an er hat es erst ganz neu im Sortiment und brauchte wohl einfach mal „Tester“. 😉 Also ab mit dem naturtrüben Weißbier in die Weingläser und probiert… Und wir stellten fest, es schmeckte sehr lecker und wir hatten noch nie davon gehört! Da muss man also erst nach Italien kommen. 🙂

@Sandra: Hast Du von dieser Brauerei zufällig schon gehört?

Nach dem Essen kaufen wir noch schnell auf dem Markt eine Portion Schweinsbraten aus eigener Herstellung direkt vom Hof sozusagen. Den gibt es dann abends. Wiegald ist inzwischen platt und hungrig und freut sich sehr, als er auch sein Mittagessen bekommt. Die paar Kekse und das runtergefallene Brot aus dem Restaurant konnten seinen Hunger natürlich nicht stillen…

Am frühen Abend gehen Georg und ich nochmal allein auf die „Rocca“ einen Felsen mit dazugehörigen Resten einer Burgruine. Von hier hat man einen tollen Blick über den See, auf Trevignano hinunter und auf den Sonnenuntergang. Danach streifen wir noch ein wenig durch den alten Ortskern. Doch sobald die Sonne untergegangen ist wird es auch gleich richtig frisch! Ist eben erst Frühlingsanfang… Also ab zurück zum Vario.

Die Fotos der letzten Tage sind jetzt übrigens ebenfalls online. 🙂