Sep 26

Tag 229: Alles rosa

Wir fahren weiter an der Küste entlang.

Zuerst geht es nach Ploumanac’h. Das kleine Dörfchen liegt direkt an der Küste und einem kleinen Archipel. Etwas weiter draußen gibt es sogar noch weitere sieben vorgelagerte Inseln, „Sept Îles“ genannt. Das besondere hier ist aber nicht nur die wunderschöne Lage sondern der rosafarbene Granit, aus dem die Küste besteht.

Unglaublich variantenreiche Felsformationen erstrecken sich von Ploumanac’h bis nach Perros-Guirec. Man kann das ganze Gebiet auf schön angelegten Pfaden erlaufen, die inzwischen als richtige Wege abgetrennt sind. Scheinbar damit die Leute nicht die ganze Natur platt trampeln. Denn auf der Strecke zeigen Fotos von 1995 und 2007 wie die Natur damals aussah und wie weit sie sich heute schon erholt hat. Schön zu sehen!

Uns bieten sich alle paar Meter neue, schöne Ausblicke auf das Meer, die Felsen und die Küste. Wirklich atemberaubend. Manchmal wirken die Felsen richtig unecht.

Wiegald ist mit dabei, kann frei laufen und Georg suchen, wenn er mal wieder voraus gelaufen ist. 😉 Wir genießen die vielen schönen Aussichten und schießen jede Menge Fotos. Nach knapp zwei Stunden darf sich Wiegald im Auto ausruhen. Georg und ich erlaufen noch die restliche Küste und sehen uns den Ort an.

Später wollen wir uns einen Stellplatz in Perros-Guirec suchen. Denn hier ist morgen Markt. Doch wir finden nicht einmal einen Parkplatz, auf dem wir als WoMo stehen dürfen. Schade. Dann sehen wir diesen Ort eben nicht!

Wir suchen uns einen Stellplatz in Lannion. Das ist ohnehin die Richtung, in die wir morgen weiterfahren möchten. Als wir ankommen ist auf dem Parkplatz gerade Markt. 😉 Allerdings packen viele der Händler jetzt am Nachmittag schon wieder ein… Kann man nichts machen…

Wir finden einen netten Platz zum Übernachten gleich neben dem Fluss „Le Léguer“. Er liegt zwar etwas „verkehrsgünstig“, da die Straße auf der gegenüberliegenden Seite viel befahren ist. Aber für eine Nacht tut’s das. Und andere WoMos stehen auch schon hier – man ist also nicht ganz allein irgendwo.

Wir laufen noch über den „Rest-Markt“ und durch den Ort. Hier stehen wieder sehr viele Läden leer und an vielen Häusern sehen wir Schilder mit „zu vermieten“ oder „zu verkaufen“…

Überhaupt fiel uns schon auf, dass die Menschen hier in der Bretagne auf der Straße weniger fröhlich drein schauen, als beispielsweise die Leute in der Normandie… In Saint-Malo war die Stimmung schon noch fröhlicher… Vielleicht weil hier einfach mehr Touristen kommen? Und/oder weil es direkt an der Grenze zur Normandie liegt…? Die Landschaft ist so toll und abwechslungsreich hier! Die Bretagne soll nach der Côte d’Azur auch die zweitwichtigste Ferienregion in Frankreich sein… Zudem scheint die Gegend – neben Cidre, Muscheln, Fisch und Gebäck – für den Gemüseanbau bekannt zu sein… Wirtschaftlich müsste es so gesehen ja durchaus „Potenzial“ geben… Aber vielleicht sind die Bretonen einfach nur ein introvertierteres Völkchen… Ohnehin ist das ja nur eine Momentaufnahme, die wir hier subjektiv wahrnehmen… 😉

Alles in allem gefällt uns Frankreich bisher wirklich sehr gut! Es ist ein sehr WoMo-freundliches Land. Überall findet man kostenfreie Stellplätze, die hübsch angelegt sind. VE-Stationen gibt es auch so gut wie überall. Sogar mit Bodeneinlässen, was für uns mit unseren Festtanks super praktisch ist. Und die Leute sind auch nett – muss ja nicht jeder super breit grinsen… 😉