Okt 6

Tag 239: Golfe du Morbihan

Heute geht es auf die Insel bevor wir weiterfahren. Da unser Stellplatzticket Punkt 13 Uhr abläuft und wir schlecht einschätzen können wie lange wir für die Île-aux-Moines benötigen, erledigen wir zunächst noch alles was noch zu erledigen ist – Wasser aufnehmen und entsorgen. Danach fahren wir die kurze Strecke nach Port-Blanc und suchen uns ein Plätzchen am Straßenrand, um zu parken.

Ich lasse Wiegald noch raus und versorge ihn. Dann schnappen wir unsere Räder und fahren zum Anleger. Die Überfahrt auf die Insel ist nur rund 500 Meter. Dafür kosten aber Fußgänger (4,50 Euro) und Räder (3,50 Euro). Gut, dass unsere Klappräder da eher als „Gepäck“ gelten. 😉 Wenn das sogar in London gilt, wird es hier wohl auch gelten… Und tatsächlich sagt auch niemand etwas. Alle sehen nur interessiert auf unsere zusammengefalteten Radl.

Der Golfe du Morbihan wäre was für Peter & Susanne: viele Boote hier, viel Abwechslung und ein anspruchsvolles Gewässer. Das Wasser ist recht flach, durch den „Anschluss“ an den Atlantik aber auch den Gezeiten unterworfen, was teils heftige Strömungen bedeutet… Wir entdecken auf der Überfahrt und auch auf unserer Insel-Tour kleine Boote, die zum Hobby-Fischen absichtlich in die Strömung hineinfahren, den Motor ausmachen und sich dann im Strom mittreiben lassen… Sieht spektakulär aus!

Die Île-aux-Moines ist eine nette Insel, mit entspannter Atmosphäre. Richtig gemütlich. Wir kommen an der Westseite an, radeln durch schmale Gassen und über kleine Straßen an die Ostspitze der Insel und dann hinunter in den Süden. Das Eiland ist insgesamt sieben Kilometer lang, vier Kilometer breit und hat die Form eines Kreuzes. Dadurch ist (laut Prospekt) auf der ganzen Insel keine Stelle mehr als 450 Meter vom Meer entfernt. Super!

Auch hier sehen wir wieder sehr viele schöne Häuser auf riesengroßen Grundstücken. Sowas will in Deutschland heute ja meist keiner mehr haben… Aber man sieht auch, dass in den Sommermonaten wohl „der Bär steppt“. Denn sehr viele der Häuser sind schon „eingemottet“. Läden zu – keiner da. Eigentlich ein Wahnsinn so große Landhäuser und scheinbar nur für die Ferien genutzt… Die Insulaner, die wir treffen nehmen es gelassen. Auch den Ansturm am Wochenende. Als wir um kurz nach elf mit dem Boot übersetzen ist noch alles recht friedlich und ruhig. Man sieht die Einheimischen beim Erledigen ihrer Einkäufe und einem Ratsch auf der Straße. Als wir nach gut zwei Stunden wieder zurückfahren ist beste Mittagszeit, die Gassen und die kleinen Restaurants sind voll und mit dem Boot kommen immer mehr Leute vom Festland hinüber.

Wir kaufen uns noch ein Baguette – nach der Radltour – und machen bei Wiegald angekommen mittag. Danach fahren wir auf einen Stellplatz bei Arradon. Auch sehr nett gelegen. In der Nähe einer kleinen Bucht. Von hier aus hat man auch nochmals einen schönen Blick auf den Golfe und die kleinen Inseln.