Über Nacht hat der Wind ordentlich zugelegt. Der Sand weht durch die Luft und die Wellen sind noch höher als gestern Abend.
Da der Wind aus Süden kommt – laut Wetterdienst ein Schirokko aus Afrika – parken wir den Vario erst einmal um. Denn momentan bekommen wir den Sand trotz der rund ein Meter hohen Mauer und einer Art „Windfang-Gewebe“ vor uns direkt auf die Frontscheibe geblasen… Dieser kleine Sturm und die fliegenden Sandkörner sind für unseren Vario nicht so toll. Die lokalen Surfer freuen sich dafür umso mehr.
Als wir frühstücken sind zwei Surfer in den Wellen zu sehen. Bis wir gegen 11 Uhr aufbrechen ist der ganze Parkplatz voll. Für sie bieten der Wind und die hohen Wellen natürlich super tolle Bedingungen für ihren Sport. Ich wundere mich nur ein wenig, wie sie sich das mitten an einem Mittwochvormittag so „leisten“ können…? Aber da kann es ja viele Möglichkeiten geben…
Wir überlegen in welche Richtung wir weiterfahren sollen. Auf unserer Reise haben wir bisher irgendwie keine Lust auf Großstadt. Uns ist mehr nach „Land & Leuten“. Deshalb beschließen wir, an Rom vorbeizufahren. Städtereisen können wir später immer noch machen. 😉
Noch weiter südlich in Richtung Neapel scheint am Meer entlang nicht viel sehenswertes zu kommen. Zumindest waren in den Reisetipps, die wir im Internet gefunden hatten keine Orte explizit in der Region genannt. Stellplätze sind auch keine verzeichnet… Ein kurzer Wettercheck verrät, dass es angeblich in den kommenden Tagen in der Region Abruzzen sowieso schöner sein soll als im Lazio, Umbrien oder den Marchen. Also entschließen wir uns, in diese Richtung aufzubrechen.
Unser erster Stopp wird Tivoli (noch im Lazio). Hier soll es ein paar schöne alte Villen zu besichtigen geben. Tivoli selbst liegt auf einem Hügel und bietet einen schönen Blick auf die umliegende Landschaft. Allerdings sieht man bei dem trüben Wetter nicht viel davon. Aber man kann es erahnen. Die Anfahrt ist nicht wirklich malerisch. Es geht durch zahlreiche Dörfer, die nicht ländlich sondern wie typische Vororte im Speckgürtel von Rom anmuten.
Auf dem Berg in Tivoli angekommen suchen wir uns einen Platz auf einem großen Parkplatz in der Nähe des Zentrums. Leider regnet es dann erst einmal eher heftig – war ja auch so angekündigt für heute. Also warten wir zunächst noch im Vario und machen Mittag. Doch es scheint, dass sich am Wetter für heute nichts mehr ändern wird. Wiegald muss sowieso raus. Also ziehen wir im Regen durch die Altstadt von Tivoli.
Irgendwie werden wir mit Tivoli leider nicht so ganz warm. Sicher, die Altstadt hat schon ein paar nette Gassen und Plätze und von dem großen Platz nahe der Burg hat man bei schönem Wetter bestimmt einen tollen Blick. Aber irgendwie ist es hektisch und schmutzig in dieser Kleinstadt. Oder wir haben einfach den falschen Tag erwischt… An der Dritten Bank klappt das Geld abheben dann wenigstens. 😉 Der Eintritt in die berühmte „Villa d’Este“ ist mit acht Euro pro Person ganz schön happig. Da wir heute für die Besichtigung bis zur Schließung nur noch eine Stunde Zeit hätten, beschließen wir morgen Früh nochmal wieder zu kommen.