Okt 18

Tag 251: Sandberge

Nach dem Frühstück ziehen wir nochmal los, um an der Rezeption das WLAN leer zu saugen. Wir brauchen noch mal ein paar Updates. Und ich nutze die Gelegenheit, um mir ein paar Podcasts zu laden.

Danach checken wir aus und fahren weiter Richtung Contis-Plage an der Atlantikküste. Die Route führt uns mehr und mehr in Richtung des Bassin d’Arcachon. Das soll ein schöner Badeort sein – und mal wieder für Austern bekannt… Zudem gibt es ein wenig südlich davon in Pilat-Plage die höchste Düne Europas.

Wir beschließe kurzerhand, die Düne zu erklimmen. Wir parken Wiegald im Schatten von tollen Pinien und ziehen los. Die „Dune de Pilat“ ist Wahnsinn. 115 Meter hoch türmt sich ein Sandberg vor uns auf! Normalerweise führt eine Treppe „bequem“ hinauf. Aber nach der Saison hängt diese ziemlich schief am Sandberg und ist daher gesperrt. Kein Wunder – jährlich erklimmen eine Million Besucher die Düne! Wir sind mal wieder heilfroh das Glück zu haben, uns diese schöne Natur außerhalb der Hochsaison ansehen zu können…

So ohne Treppe führen zwei Wege auf die Düne: Einer steil – quasi geradewegs hinauf. Der andere zieht sich links am Berg entlang, ist daher weniger steil und im Sand bequemer zu meistern. Oben auf der Düne weht ein ordentlicher Wind, der unsere nackten Wadeln einem „Sand-Peeling“ unterzieht. 😉 Gut, dass Wiegald nicht dabei ist. Auf seiner Höhe von 40 Zentimetern hätte er nur Sand geschluckt und die volle Ladung in Fell, Augen und Nase bekommen. Die Hunde, die wir gesehen haben sahen von dem Dünen-Gassi ziemlich schlapp aus – obwohl sie deutlich hochbeiniger waren…

Die Düne beeindruckt uns schon bevor wir überhaupt hinauf klettern. Oben bietet sich nochmal ein atemberaubender Blick auf die Ausläufer der Dünen, die vorgelagerten Sandbänke, die Boote im Meer und die gegenüberliegende Halbinsel Cap Ferret mit ihren Leuchttürmen. Wir stehen staunend da und lassen das Panorama wirken. Die Menschen ganz hinten auf der Düne wirken wie kleine schwarze Punkte am Horizont. Die Boote, die vor der Küste ankern wie kleine weiße Pixel. Unglaublich wie weitläufig das Gebiet ist! Als wir uns satt gesehen haben, steigen wir über den steilen Pfad wieder ab.

Leider kann man auf dem Parkplatz vor der Düne nicht übernachten – oder es würde über Nacht 25 Euro kosten. Für nix – außer dem Parkplatz… Wir schauen uns also nach was anderem um.

Unsere Suche nach einem ruhigen Stellplatz für die Nacht wird eine kleine Odyssee. In Biscarrosse-Plage sind WoMos eher unerwünscht. Die Campingplätze haben alle zu. Sonst gibt es aber nur einen Platz, der nichts bietet und acht Euro kostet. Das sehen wir irgendwie nicht ein. Platz wäre hier abseits auf diversen Parkplätzen genug und der Andrang ist nicht gerade groß… Aber überall stehen Schilder mit eindeutigen Übernachtungsverboten für WoMos. Wir touren noch eine Weile durchs Dorf, sprechen einige Franzosen an, die wir auf anderen Plätzen sehen. Aber keiner bleibt über Nacht. Sie nehmen die Verbotsschilder ernst. Also machen wir das auch und fahren weiter.

Letztlich landen wir in Parentis-en-Born. Die Stellplätze am Supermarkt SuperU gab es zwar auch nicht mehr. Aber wir stellen uns dann einfach an den Sportplatz. Hier stehen keine Verbotsschilder und wir stören auch niemanden. Prima. Wir kochen mal wieder Pasta Scampi, lesen noch ein bißerl und gehen ins Bett.