Morgens radeln wir noch zu den Flysch-Klippen.
Ist schon ein tolles Bild. Unglaublich wie sich diese Gesteinsmassen wohl so aufgeschoben bzw. gestapelt haben…? Leider steht die Info nur auf Spanisch da. Und da steige ich dann doch aus. Ja, gebe zu: Spanisch hat mich als Sprache einfach nicht SO begeistert wie Italienisch. Das ist und bleibt wohl auch meine Lieblings-Fremdsprache. Auch wenn man es (leider) nur in Italien spricht… Beim Spanisch sprechen war ich vor 20 Jahren wohl ein wenig „un-engagiert“… Aber das kann ich ja jetzt nachholen… 😉
Die Klippen sind schnell besichtigt. Also radeln wir wieder zu Wiegald. Heute wollen wir eine längere Etappe fahren – gut 130 Kilometer. Wir beginnen die Strecke wie gewohnt und vermeiden die gebührenpflichtige Autobahn. Doch schnell wird klar, dass wir hier wieder eine Bergtour machen müssen. Und zwar „a gscheide“! Es geht kurvige Straßen steil hoch und runter. Das Wetter ist toll, es ist Sonntag und…wir sind zudem ein ziemliches Verkehrshindernis für die Sonntagsausflügler. Zudem macht das ständige Schalten und kurven mit dem Vario auf diese lange Strecke eher weniger Spaß… Wir ändern wir die Route… So kommen wir auch gleich an einer Tankstelle vorbei, die AdBlue hat! Prima. Denn wir müssen unbedingt unsere Reserven neu auffüllen. Unseren Dieseltank machen wir bei der Gelegenheit auch gleich noch voll.
Danach geht es deutlich bequemer auf der Autobahn weiter in Richtung Bilbao. Von der Landschaft her könnten wir auch in den Alpen unterwegs sein! Steile Berge, ein enges Tal, die Städte von Hochhäusern geprägt… Erinnert mich ein bisschen an die Brenner-Autobahn in Richtung Bozen. Nur dass, das Tal hier enger ist…
Vor Bilbao wird es zwar etwas weiter aber dafür ist alles ziemlich zugebaut. Wir haben den Eindruck Bilbao und seine Ausläufer erstrecken sich über dreißig Kilometer durch das Tal. Da uns beiden nicht nach Stadt zumute ist, lassen wir Bilbao aus. Stattdessen steuern wir einen Stellplatz in Castro Urdiales an. Damit sind wir nun aus dem Baskenland nach Kantabrien gelangt.
Auf dem Weg entdecken wir endlich mal einen Supermarkt, der auch für uns einen Parkplatz bieten könnte. Aber hier hat Sonntags nichts geöffnet. Egal. Für heute kommen wir noch über die Runden. Morgen müssen wir dann hartnäckig suchen. Bisher war es komischerweise nicht einfach, hier einen großen Supermarkt zu finden…
Der Stellplatz in Castro Urdiales entpuppt sich leider als bereits belegter Parkstreifen. Die Alternative als staubiger Schotterplatz am Stadion, auf dem wir sehr schief stehen und der uns beiden nicht sonderlich zusagt. Wir machen erstmal Mittag. Dann radeln Georg und ich in den Ort. Ist ganz hübsch. Promenade am Meer, eine gotische Kirche, die wie eine Kathedrale anmutet und die Reste einer alten Festung direkt am Hafen. Im Ort ist die Hölle los – Spanier beim Sonntagsspaziergang. 🙂 Eine wirklich nette Atmosphäre.
Wir radeln zurück zu Wiegald und fahren nochmal rund 17 Kilometer weiter zu einem Stellplatz, der vielversprechender klingt. Er liegt wieder an der Küste. Aber wir kommen nicht direkt hin, weil hier heute Markt ist… Wir suchen uns einfach ein anderes Plätzchen am Ortsrand – auch in Strandnähe. Landschaftlich schön. Als Stellplatz eher weniger. Man hört deutlich die Autobahn und wir stehen vor einem staubigen Parkplatz, auf den wir wegen der Höhenbeschränkung nicht drauf fahren können. Aber egal. Inzwischen ist es schon 16 Uhr. Heute machen wir ohnehin nicht mehr viel. Und für eine Nacht geht es hier.