Nach dem Frühstück kontrollieren wir mal wieder unseren Reifendruck. Danach füllen wir den Wassertank nochmal und ziehen weiter.
Heute geht es zur Westküste. Nach A Coruña. Die Hauptstadt von Galizien. Hier steht auch der „Herkulesturm“, der älteste Leuchtturm der Welt. Und direkt unterhalb davon auf dem Parkplatz können wir scheinbar auch über Nacht stehen!
Die Stadt ist ziemlich wuselig. Einmal ist die Fahrtrichtung nicht so ganz klar. Rechts staut sich der Verkehr und führt in einen Tunnel, der ziemlich eng aussieht. Ich bin mir so auf die Schnelle nicht sicher, ob wir da wirklich durch passen und fahre lieber nach links weiter, um nicht bei dem Verkehr im Tunnel stecken zu bleiben oder ein Verkehrschaos auszulösen. Das Navi routet uns um. Und dabei geht es ein Stück direkt durch die Fußgängerzone! Wir dürfen da zwar hinein, aber die Gassen sind sehr eng… Dazu die Fußgänger recht uns links und ziemlich niedrige Balkone… Da komme ich doch ein wenig ins Schwitzen… 😉
Einmal kommen wir an eine Y-Gabelung und sind uns nicht ganz sicher in welche Richtung es weiter geht. Ich fahre einfach mal etwas in die Mitte, um die Autos hinter mir durchzulassen. Ein Auto fährt an uns vorbei, bleibt kurz stehen und fotografiert erstmal den Vario in der kleinen Gasse. 😉 Dann kommt ein freundlicher LKW-Fahrer, der gerade Getränke ausliefert und zeigt uns, dass wir tatsächlich die enge Gasse nach oben links weiter müssen, vorbei an einem Baugerüst… Ziemlich eng! Aber es geht. Dann nochmal eine Linksabbiegung. Und wir kommen zum Glück wieder auf etwas breitere Straßen. Puh! Das Fahren in der Stadt ist schon immer ein Abenteuer – finde ich. 🙂
Dafür ist der Parkplatz am Fuße des Leuchtturms wirklich prima, für eine Stadtbesichtigung. Hier ist es schön grün und ich kann Wiegald gut rauslassen. Es gibt sogar viele verschiedene Gassirunden zur Auswahl! 🙂 In die Altstadt sind es rund zwei Kilometer. Das geht auch. Wir decken uns zunächst mit Infomaterial ein, das die TI gleich am Parkplatz anbietet.
Dann machen wir Siesta. Gegen 15:30 Uhr gehen wir zusammen mit Wiegald zum Leuchtturm hinauf. So hat er gleich noch ein Gassi. Dann bringen wir ihn zum Auto zurück und besichtigen den „Herkulesturm“: Er ist der älteste römische Leuchtturm der Welt, der sogar heute noch in Betrieb ist! Laut Prospekt der TI wurde er im Laufe der Jahrhunderte mehrere Male umgebaut. Die größte Veränderung erfolgte jedoch im Jahr 1788. Damals wurden die Reste des römischen Leuchtturms von Eustaqui Giannini und seinem Berater José Cornide Saavedra „verhüllt“ bzw. verkleidet. Die heutige Fassade umschließt nun quasi die Reste des antiken Leuchtturms. Sehr interessant. Seit 2009 zählt der Herkulesturm zum UNESCO Weltkulturerbe. Von oben hat man zudem einen super Blick über die Stadt A Coruña und das Meer! Wow! Wirklich schön.
Nach der Besichtigung füttere ich Wiegald nochmal und gehe eine weitere Runde mit ihm Gassi. Dann ziehen Georg und ich los in die Altstadt. Das historische Zentrum ist heute vorwiegend Wohngebiet mit diversen Museen. Die Fußgängerzone bietet da mehr zu sehen – für unseren Geschmack. 😉 Sehr beeindruckend ist die Plaza María Pita mit dem Palacio Municipal und den Häusern inklusive Miradores, die den Platz umschließen. Die Miradores sind verglaste Balkons, die hier auch in der Stadt viele Fassaden schmücken. Es gibt wirklich einige sehr schöne und gut erhaltene Exemplare. Daneben natürlich auch diverse Ausführungen, die nicht mehr ganz so gut erhalten sind…
Wir schlendern durch die Gassen und kehren in einer Churrería ein. 🙂 Doch leider schmecken mir diese Churros gar nicht so sehr. Sie sind erstens nicht frisch gemacht und zweitens zu voll gesogen mit dem Frittierfett… Brrr. Da schaffe ich trotz der Tasse heißer Schokolade, in die ich sie tunken kann nicht mehr als drei… Schade. Denn die in Frankreich waren wirklich toll. Aber es scheint, dass mein Geschmack hier eben nicht „Spanien-kompatibel“ ist. Denn nach und nach füllt sich der Laden und die älteren spanischen Damen und Herren scheinen die Churros genau so zu mögen… Georg mag sie auch. Da bin ich eben mal einfach heiklig. Habe mich als Kind mal an Schmalzgebackenem überfuttert – Auszogne… Bestimmt liegt es daran… 😉
Auf dem Rückweg aus der Stadt beginnt es zu regnen. Aber wir schaffen es gerade noch zurück zum Vario bevor der richtige Platzregen beginnt.