Nachts schüttet es mal wieder wie aus Kübeln. Auch am Morgen regnet es leider noch mit nur höchstselten mal einer kleinen Pause, die ich dann schnell nutze, um Wiegald mal rauszulassen.
Wir verzichten daher auf den Spaziergang zu den Menhire, zu denen wir eigentlich noch ein schönes Gassi mit Wiegald hätten gehen wollen. Aber bei dem Wetter wären wir alle nur gleich nass bis auf die Haut.
Stattdessen fahren wir in Richtung Cabo Fisterra, dem westlichsten Punkt auf dem spanischen Festland. Unterwegs kommen wir durch Arteixo. Dieser Ort bzw. seine Strände wurden in den Unterlagen der TI als besonders schön und unter anderem ideal fürs Surfen genannt… Kurzentschlossen biegen wir ein. Mal sehen, ob wir Surfer antreffen. Vielleicht finden wir ja einen schönen Spot am Strand zum übernachten…
Das wird ein Abenteuer! Die Straßen werden immer enger. Es geht super steil den Berg hinab. Und ich hoffe, dass mir jetzt niemand entgegen kommt… 😉 Leider kann man als WoMo an dem einen Strand nicht wirklich parken. Am anderen sind weder Surfer noch gibt es eine wirklich schöne Stelle zum Stehen. Dann fahren wir doch lieber weiter Richtung Südwesten.
Auch die Weiterfahrt wird nochmal ziemlich abenteuerlich. Erst führt uns das Navi in eine enge Straße, an der plötzlich eine Kurve kommt, die so dicht neben einer hohen Hauswand vorbeiführt, dass wir dort auf keinen Fall durch passen. Ich muss also die kleine enge Straße ein gutes Stück wieder rückwärts fahren, um hier wieder heraus zu kommen! Georg lotst mich. Und zum Glück ist hier nichts los so, dass ich mir für das Manöver Zeit lassen kann. Puh! Versuchen wir es mal mit der Straße rechts… Es geht wieder super steil den Berg hinauf… Aber wir kommen durch. Dann geht es noch ein paar Kilometer ebenfalls über enge Straßerl, bis wir wieder zur Hauptstraße kommen. War eine abenteuerliche Fahrt! Aber wozu haben wir den Vario schließlich so geländegängig „designt“. 😉
Die restliche Fahrt ist dann easy. Unterwegs kommen wir an einem Carrefour-Supermarkt vorbei. Das war in Frankreich unser bevorzugter Einkaufsmarkt. Drum biegen wir ein und nehmen vor dem Wochenende noch ein paar Sachen mit. Dort tanken können wir leider nicht, weil wir zu hoch sind, um unter das Dach der Zapfsäulen zu passen. Schade, denken wir. Wäre wirklich günstig gewesen hier… Aber Georg sieht ein paar hundert Meter weiter eine andere Tankstelle, an der der Sprit noch günstiger ist! Wir biegen ein. Da Georg auch den zweiten Tank noch voll machen will und an der Tankstelle gerade nichts los ist, befüllen kurzerhand beide Tankwarte den Vario. 😉 Ein lustiges Bild…
In Fisterra gibt es zwei Stellplätze: Einen direkt in der Nähe des Leuchtturms am Cabo Fisterra. Und einen in Strandnähe etwas näher am Ort. Wir fahren zunächst den am Kap an. Falls man da nicht gut steht, können wir ja immer noch den anderen Platz ansteuern. Es geht nochmals den Berg hinauf. Wir begegnen eigentlich nur noch Wanderern. Sonst ist hier zu dieser Jahreszeit wenig los.
Unser Stellplatz ist „wow“! Wir stehen da ganz allein auf einem Platz direkt oberhalb des Meeres mit Blick auf den Leuchtturm in einiger Entfernung und auf das tolle Meer! Unglaublich! Zuerst laufen wir mit Wiegald zum Leuchtturm. Überall sieht man verkokelte Stellen, an denen Menschen Kleider verbrannt haben. Das ist scheinbar für die Pilger ein Ritual, da das Kap als das eigentliche Ende des Jakobswegs gilt…
Dann gehen wir zurück zum Vario, genießen den Ausblick, ich beobachte ein wenig die Boote auf dem Wasser draußen. Später laufen wir nochmal zur blauen Stunde auf den Berg oberhalb unseres Stellplatzes, um noch ein paar Fotos zu machen. Später gibt es mal wieder Pasta Scampi. 😀