Mär 9

Tag 28: Der „Majella“

Nach dem Aufstehen ver- und entsorgen wir erst einmal und steuern dann den Waschsalon an.

Bis wir mit allem fertig sind ist es elf Uhr und wir haben ordentlich Hunger. Erstmal Frühstücken. Gestern haben wir uns noch eine Route durch den Majella-Park ausgesucht. Wir wollen heute über Cansano, Campo di Giove und den Bergkamm weiter bis nach Palena auf der anderen Seite des Parks. Hier soll es schöne Aussichtspunkte geben.

Die Strasse ist nicht super breit, aber völlig ok zu fahren. In Teilstücken kurven wir Serpentinen hinauf und ich fahre meist mitten auf der Strasse, solange mir niemand entgegenkommt. Denn hier fahren wohl nicht so oft LKWs entlang… Entsprechend weit wachsen die Äste in die Fahrbahn hinein. Wir müssen aufpassen, dass wir sie nicht mit dem Alkoven mitnehmen und dabei den Dachscheinwerfer rechts abreißen. Alles klappt prima. Bis wir in in Campo di Giove plötzlich vor einem Warnhinweis stehen, dass die Strasse wegen Lawinengefahr gesperrt ist! Ich will es nicht recht glauben. Denn es liegt nur noch relativ wenig Schnee – wir haben hier oben auf gut 1.000 Metern immerhin noch 15 Grad. Auch einige einheimische Autos fahren die Strasse weiter nach hinten… Wir halten am Strassenrand an und ich stoppe das nächste Auto, das vorbeikommt. 😉 Der freundliche Signore sagt mir, dass die Strecke über den Pass nach Palena in der Tat gesperrt ist und nennt mir eine Ausweichroute.

Diese Strecke hatten wir auch auf der Karte gesehen. Aber sie war länger und auf der anderen Route gab es noch die explizit ausgewiesenen Aussichtspunkte. Da hätte Georg sicher schöne Fotos machen können. Aber nun ist es eben anders und wir fahren zurück nach Cansano und von dort weiter in Richtung Pescocostanzo.

Wiegald möchte zur Abwechslung auch mal einen neuen Sitzplatz ausprobieren… Er wandert während der Fahrt immer wieder aus der Dusche heraus und steht mitten im Gang mit Blick vorne raus. Nicht so toll. Eine Bremsung und er fliegt uns durch die Frontscheibe. Also legt Georg sein Kissen einfach ins Fahrerhaus zwischen unsere Sitze und wir fahren ab hier mal zu Dritt vorne. 🙂

Pescocostanzo hat einen sehr hübschen, beschaulichen alten Kern. Wir schlendern durch die Gassen und kommen auf einen kleinen Platz mit einem Brunnen. Als wir dort so verweilen, um uns umzusehen kommt eine kleine Familie auf uns zu und ist ganz angetan von Wiegald. Vor allem der kleine Sohn (dürfte so zwei Jahre gewesen sein) war von Wiegald fasziniert. Das nutzte seine Mamma gleich aus, um ihm sein Essen schmackhafter zu machen. 😉 Scheinbar hatte er keine Lust aufzuessen. Und so motivierte ihn die Anwesenheit von Wiegald, die letzten Löffel doch noch brav zu essen, um dann den Beagle streicheln zu dürfen… So früh fangen die „Tauschgeschäfte“ schon an… 🙂

Wir erkunden das Dorf noch etwas und fahren dann von diesem Tal weiter nach Palena. Jetzt war der Vario erstmal gefordert: Die sechs Tonnen mussten bei 10 Prozent Gefälle über Serpentinen den Berg hinunter. Gut, dass wir die Motorbremse haben! Damit klappt es echt super. Auch wenn wir dann mit Tempo 30 den Berg hinunterschleichen. (Sobald ein PKW hinter uns auftaucht, mache ich Schnecke natürlich kurz Platz. Das bringt sonst sicher den geduldigsten Italiener früher oder später zum hupen…)

In Palena gab es leider keinen idealen Übernachtungsparkplatz. Also sehen wir uns das Bergdörfchen einfach so an und fahren dann schon einmal weiter in Richtung Guardiagrele. Wieder geht es über Serpentinen den Berg hinunter. Die Strasse schlängelt sich dann an einem sehr felsigen Berg entlang. Wir sind froh, dass wir bergab fahren, denn bergauf hätten wir mit dem Alkoven öfter Probleme gehabt an den hervorstehenden Felsen durch die Kurve zu kommen…

In Lama dei Peligni halten wir an. Hier soll es noch einen botanischen Garten, Gämse und eine tolle Fauna zu bewundern geben. Wir finden einen ruhigen Platz mitten in der Natur und direkt auf einem kleinen Parkplatz vor dem Eingang zum Wandergebiet.