Apr 19

Tag 434: Gibraltar

Auf unserer Weiterfahrt versuchen wir zunächst, zwei VE-Stationen anzusteuern. Die eine soll an einem Parkplatz liegen.

Da kommen wir leider schon gar nicht aufs Gelände, weil es mit Schranken abgesperrt ist. Man benötigt scheinbar eine Karte, um rein- und rausfahren zu können.

Die andere liegt an einer Tank/Raststelle an der Autobahn. Aber hier kann man vielleicht seine Kasettentoilette entleeren. Für Festtanks wie wir sie haben, eignet sich der Gulli leider auch nicht. Egal. Ein paar Tage geht es für uns schon noch. Hier in Südspanien ist es wirklich gut, dass wir rund eine Woche autark unterwegs sein können…

Unser nächster Stopp für die Nacht wird Gibraltar. Wir finden einen großen Parkplatz noch auf der spanischen Seite, aber kurz vor der Grenze. Man hat sogar einen tollen Blick direkt auf den Felsen von Gibraltar.

Nach einer kleinen Mittagspause, radln wir auch hier wieder los. Zum Glück hat Georg meinen Ausweis in seinem Geldbeutel. Denn mir fällt’s mal wieder erst an der Grenze ein… 😉

Wir radln einmal quer über die Rollbahn des Flughafens, schieben unsere Räder dann durch die Hauptstraße in der Fußgängerzone und schauen uns alles ein bisschen an. An der Gondel, die auf den Felsen hinauf fährt ist die Schlange an der Ticket-Kasse so lang, dass wir beschließen mit den Rädern bis zum Affenfelsen zu fahren/schieben.

Die Steigungen am Berg haben’s in sich. Wir schieben die meiste Zeit. 😉 Ungefähr auf halber Strecke kommen wir an ein Tor, das in großen weißen Lettern auf rotem Untergrund den Zugang verbietet. Das Tor ist jedoch nicht abgesperrt…

Als wir noch hin und her überlegen, ob wir einfach durchgehen sollen, kommt vom Berg eine Gruppe Rollerfahrer herunter. Sie schieben das Tor einfach auf und brausen hindurch. Jetzt kann man die Aufschrift eigentlich gar nicht mehr sehen… 😉 Also gehen wir auch durch. Das scheinen alle zu machen, wie wir auf dem weiteren Weg feststellen. 🙂

Oben am Affenfelsen bestaunen wir die Aussicht und natürlich die Affen. Danach geht es den Berg schon mal ein Stück hinunter. Dann queren wir nach rechts am Hang entlang in Richtung Nord-Ost ans andere Ende des Felsens. Von hier hat man nochmal einen tollen Ausblick auf Spanien und den Flughafen bzw. die Start/Landebahn, über die wir vorhin mit den Radln „eingereist“ sind.

Auf dem Rückweg suchen wir noch nach einer Churrería für Georg. Haben aber auch hier wieder kein Glück. 🙁 Also geht es zurück zu Wiegald, der sich über ein Gassi im Park hinter unserem Stellplatz und über sein Abendfutter freut.

Andalusien gefällt mir landschaftlich und kulinarisch bisher eigentlich ganz gut. 😀 Was mich allerdings ein wenig fassungslos macht ist das mangelnde Umweltbewusstsein, das vor allem die jüngeren Leute an den Tag legen. Zumindest soweit ich das bisher beobachten konnte. Da fährt man nachts auf nen Parkplatz und feiert oder parkt nach dem Einkauf im Fastfood-Restaurant am Straßenrand und isst. Und dann wird einfach alles aus dem Fenster geworfen!!! Hallo!?!??? Geht’s noch??? Ich meine: wir sind hier Spanien! Da kann man doch wirklich nicht von mangelnder Bildung sprechen, oder?

Ich kann mich zwar noch daran erinnern, dass Constanze und ich schon Anfang der 90iger in Barcelona eher zur Minderheit gehörte, die ihren Müll getrennt und recycelt hat. Aber das ist jetzt 20 Jahre her! Zudem stehen wirklich in regelmäßigen Abständen Container öffentlich und leicht zugänglich am Straßenrand. Da ist es doch echt nicht zu viel verlangt, ein bisschen mitzuhelfen damit nicht noch mehr unverrottbares Material in den Müllhalden oder unter der Erde landet. Oder bin ich doch SO naiv? Ich versteh’s jedenfalls nicht… Ist mir in Nordspanien auch nicht SO ins Auge gesprungen wie hier… Oder mein Siebhirn hat’s schon wieder vergessen. 😉