Gestern habe ich noch ungefähr zehn bis 15 Reitbroschüren aus der TI durchgesehen und mir eine Auswahl rausgesucht, die an unserer heutigen Strecke liegen.
Den ersten Versuch starte ich bei Maries kleiner Ranch. Sieht ganz nett aus. Es hängen nicht schon 20 Pferde gesattelt an der Wartestange… Also frage ich mal an, ob ein Ausritt möglich wäre. Ja. Um 11 Uhr geht eine kleine Gruppe für eine Stunde ins Gelände. Da kann ich mit. Prima. Die halbe Stunde Wartezeit überbrücke ich mit Wiegald-Gassi und mich umziehen.
Danach geht es los. Hier haben die Pferde Western-ähnliche Sättel und lustige Drahtkörbe als Steigbügel. Man sitzt aber sehr bequem. Heidi, die mit uns ausreitet erklärt mir noch, dass die Pferde einhändig geritten werden und man viel mit der Schulter arbeitet. Also Schulter nach hinten für anhalten und Schulter und Hand nach rechts oder links zum lenken. So werden hier die Pferde wohl ausgebildet, weil sie auch in der Arbeit mit der Bullenherde eingesetzt werden… Im Vergleich zum klassischen Western hält man die Hände scheinbar auch etwas tiefer. Quasi direkt über dem Pfederhals. Interessant.
Der Ausritt führt durch die schöne Landschaft. Für mich ist es eher spazieren reiten. Denn meine beiden Mitreiter sind ziemlich blutige Anfänger. Sie sitzen erst zum Dritten Mal im Sattel. Aber das ist schon ok. So sitze auch ich endlich mal wieder im Sattel und genieße die Natur. 🙂
Georg sitzt derweil mit Wiegald im Vario und macht sich an seine nächste Programmieraufgabe. So sind wir beide gut mit unseren Hobbys beschäftigt. 😉
Danach geht es weiter nach Beaucaire. Laut unserer Regionalkarte eins ehr sehenswertes Städtchen gleich am Rhône-Kanal und der Rhône selbst. Viele Boote und Hausboote hier. Wie schön. Im Ort selbst ist man irgendwie noch nicht so ganz auf Touristen eingestellt. Es gibt wenige Geschäfte, Restaurants und Cafés – vor allem im Vergleich zu anderen Touri-Orten wie Collioure oder Les-Santes-Maries-de-la-Mer.
Hier in Beaucaire haben viele Läden geschlossen oder stehen leer. Zudem warten heute auf den Straßeneine Reihe Müllsäcke inklusive dem gelben Sack. Sieht natürlich auch nicht gerade einladend aus… Aber scheinbar wird viel getan: Die schöne alte Markthalle und einige Gassen werden momentan renoviert. Die Burg auf dem Hügel und der drumherum liegende Park wurden schon soweit möglich hergerichtet.
Und das Nachbarörtchen Tarascon auf der anderen Flussseite hat auch noch einen beeindruckende Burg, eine große Kirche und ein paar hübsche, verschlafene Gässchen zu bieten.
Auf der Radlfahrt über den Fluss bleibt und allerdings wenig Zeit zum schauen. Der Wind bläst so heftig, dass er uns fast vom Rad fegt. Und auf dem Fluss entstehen sogar richtige Wellen! 😉 Aber auf dem Rückweg kommen wir auf der anderen Straßenseite an Haltebuchten vorbei. So können wir noch ein paar Schnappschüsse von den jeweiligen Burgen am Ufer machen.