Okt 14

Tag 612: Verona

Heute ist es immerhin schon wieder trocken.

Aber das Wetter soll die nächsten Tage über durchwachsen bleiben. Ist eben Herbst.

Wir wollen heute weiter nach Verona. Dort soll es einen guten zentrumsnahen und trotzdem ruhigen Stellplatz geben.

Wir fahren diesmal über die Landstraße. So können wir auch gleich noch Lebensmittel einkaufen. Ist eine schöne und interessante Strecke, die meist parallel zur Autobahn verläuft. Da wir ohnehin nicht so schnell unterwegs sind, stört es uns nicht, über die Dörfer zu zockeln. 🙂

Wiegald ist glücklicherweise wieder ganz der alte Reise-Beagle: Schon wenn er hört, dass wir den Vario „abfahrtbereit“ machen, bringt er sich in Stellung, um vor ins Fahrerhaus zu ziehen. Dort kuschelt er sich gleich auf seine Matte zwischen unseren Sitzen und macht seinen üblichen „Morgenschlaf“.

Am Stellplatz angekommen haben wir zunächst ein paar Schwierigkeiten mit der Schranke. Auf dem Platz sind genug Plätze frei. Die Einfahrtsampel zeigt grün an. Aber aus dem Kastl an der Schranke kommt keine Parkmünze heraus, die wir für die Einfahrt durch die Schranke benötigen.

Es kommen gleich andere deutsche Gäste vorbei und wollen uns helfen. Aber es klappt nicht. Die Unterstützung der italienischen Gäste hilft leider auch nicht weiter. Und auch ein erneutes Anfahren der Kontaktschleife im Boden bringt nichts…

Aber wir finden eine Telefonnummer für Notfälle. Der Signore fragt mich ein paar Dinge und ich beschreibe was wir alles versucht haben. Er meint unser WoMo könnte zu hoch sein. Da spinnt das System scheinbar öfter mal. Er will vorbeikommen und uns helfen. Also warten wir.

Ich lasse Wiegald schon mal raus. Nach rund zehn bis 15 Minuten kommt ein Sicherheitsdienst vorbei. Der Herr meint gleich „ja, das WoMo ist zu hoch“. Ich soll nochmal ein Stück zurückfahren. Dann drückt er den „Münzknopf“ noch während ich über die Kontaktschleife fahre. Et voilà. Eine Münze kommt raus. Na prima.

Seltsam. Das mit der Höhe… Denn für die Einfahrt oder die Nutzung des Platzes gibt es keine Höhenbeschränkung. Der Vario ist also in keinster Weise zu hoch… Egal. Wir finden einen schönen Platz.

Während Georg mit unserem Nachbarn aus Belgien plaudert, bereite ich das Mittagessen vor und füttere Wiegald. Anschließend drehe ich mit dem Beagle eine Runde, um die unmittelbare Gegend zu erkunden.

Dann laufen Georg und ich in die Altstadt und sehen uns in Ruhe die hübschen Häuser, netten Gassen, viele Eisdielen etc. an. In die Arena gehen wir natürlich auch. Nur stimmt für mich das Preis-Leistungsverhältnis hier nicht so ganz: Für sechs Euro Eintritt pro Nase sehen wir gerade mal ein Achtel des Areals… Na gut. Immerhin ein Beitrag zur Erhaltung des Baus. 😉

Wahnsinnig finde ich auch den Wirbel, der um das Haus von Julia (Romeo & Julia) gemacht wird! Es wimmelt von Menschen, die sich vor der Bronzestatue der Giulietta fotografieren lassen wollen und ihr dabei an Arm & Busen fassen. An den Mauern kleben haufenweise gekaute Kaugummis, mit denen scheinbar 1-Cent-Münzen dort angeklebt wurden. Die meisten Münzen sind natürlich längst schon wieder weg. Abgefallen oder abgekratzt…? Ich will’s mir gar nicht weiter ausmalen. Im Durchgang zum Haus wurden extra zwei Wände weiß gelassen, damit die Besucher dort Liebesbotschaften hinterlassen können. Eine nette Idee. Nur sind die Wände schon so voll gekritzelt, dass man wahrscheinlich Schichten zählen könnte…

Wir schlendern noch durch die restliche Altstadt und sind nach gut drei Stunden wieder zurück bei Wiegald. Erstmal die untrainierten Füße hochlegen. In den letzten Wochen haben wir uns ja nicht gerade viel bewegt. Gut, dass sich das nun wieder ändert. 😉