Apr 18

Tag 68: Mosel Abwärts

Auf gehts zum nächsten Mosel-Stopp. 🙂

Unterwegs kaufen wir noch schnell für die nächsten Tage ein. Denn wir wollen wieder einen etwas längeren Aufenthalt einplanen. Hier an der Mosel merkt man, dass die WoMo-Saison inzwischen begonnen hat. Es sind viele WoMos unterwegs und neben Deutschen sieht man auch immer mehr Touristen unter anderem aus Holland, Belgien, Norwegen und Schweden… Deshalb wollen wir uns heute nach Möglichkeit einen schönen Stellplatz suchen, an dem wir dann übers Wochenende (WE) bleiben und von dort aus mit dem Roller die Gegend erkunden.

Unser Ziel wird Kesten. Der Stellplatz ist wieder einmal sehr schön. Größer als die „Zwei Pappeln“, sehr gepflegt und auch mit allerlei Service drum herum. Wir finden einen netten Platz in der ersten Reihe zum Wasser. So können wir schön Boote gucken und hoffen, am WE auch mal ein paar Motorboote zu sehen. 🙂

Am Nachmittag erkunden wir den nahe liegenden Ort. Inzwischen hat der Westwind aufgefrischt und es pfeifen stürmische Böen über den Platz und schütteln den Vario gelegentlich ein wenig. Zum Glück habe ich gestern meine erste Strickmütze fertiggestellt. Die ideale Gelegenheit, sie mal spazieren zu tragen und keine Ohrenschmerzen zu bekommen. 😉

Kesten ist ein nettes Dörfchen. Auf der einen Seite fließt die Mosel und auf der anderen Seite ist der Ort umgeben von Hängen mit steil abfallenden Weinbergen. Das Dorf besteht aus zahlreichen Winzerhäusern und Weingütern, die ihren Wein und Sekt feilbieten. Seit 2010 scheint der Ort zudem zwei „Wassersperren“ zu haben, falls das Hochwasser mal wieder kommt. Eine gute Idee, denn Kesten liegt wirklich sehr nah an der Mosel. An einem der Gebäude entdecke ich auch eine Markierung für das Hochwasser von 1995. Da stand das Dorf scheinbar bis 1,70 Meter unter Wasser… Nun gibt es am Ortsein- und -ausgang eine Art Vorrichtung, an der Sperrwände oder etwas ähnliches eingeschoben werden können. Und entlang der Straße, die auf der Wasserseite an Kesten vorbeiführt verläuft zusätzlich ein kleiner Damm. Unser Stellplatz dient bei Hochwasser als „Überlaufgebiet“ und ist dann wohl gesperrt. Denn er befindet sich außerhalb der Wasserschutzzone… Aber an Hochwasser ist momentan zum Glück nicht zu denken.

Nach unserer kleinen Exkursion machen wir es uns im Vario gemütlich und genießen den Blick über das Wasser und die Dächer der anderen WoMos. Das ist der Vorteil von 3,65 Meter Höhe. Erwähnte ich das schon…? 😉 Georg sitzt eingepackt in seine Softshelljacke noch tapfer ein wenig im „sonnigen Wind“. Wiegald und ich gehen lieber gleich rein…

Später beginne ich aus meinem Wollrest von der Mütze noch einen Schal zu stricken. Mal sehen, ob die Wolle reicht und ich ihn am Ende einmal um meinen Hals bekomme. 😉 Georg liest noch ein wenig und abends kochen wir gemütlich.