Jul 18

Tag 159: Ins Landesinnere

Wir fahren weiter in Richtung Tartu/Dorpat. Es liegt fast auf gleicher Höhe wie Pärnu, nur noch weiter östlich in Richtung der russischen Grenze.Unterwegs kommen wir wieder an weiten Korn- und Rapsfeldern vorbei bis wir an unserem Zwischenstopp in Viljandi angekommen sind. Die Stadt wurde bereits im Mittelalter gegründet und lag damals an einer Kreuzung wichtiger Handelswege. Heute ist Viljandi mit rund 20.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt Estlands. Es mutet gar nicht so an… Aber Estland ist ja auch ein dünn besiedeltes Land. 😉

Wir besichtigen die Überreste der Ordensburg. Sie war damals die größte ihrer Art in Livland. Nach einem Kaffee zur Stärkung fahren wir weiter nach Tartu.

Unterwegs kommen wir dieses Mal auch an riesigen „Torffeldern“ vorbei. Sie sind wirklich wie Felder angelegt, die von Wassergräben rechts und links getrennt werden. Auf der rotbraunen Fläche fahren dann große Traktoren entlang und wirbeln dabei eine dicke Torfschicht auf, die man sogar aus der Entfernung als „Rauchwolke“ am Himmel sieht. Was genau sie da machen kann man leider nicht sehen. Denn die Torffelder liegen noch hinter einem breiten Streifen aus Wiese und Wald.

In Tartu angekommen besichtigen wir zunächst die Universität und Peter erzählt nicht ohne Stolz, dass hier sowohl sein Vater als auch Ursulas studiert haben. Wir dürfen die Aula und auch den Karzer besichtigen, in dem Studenten, die etwas ausgefressen hatten „Hausarrest“ hatten, um sich wieder zu besinnen… Die Universität ist die älteste Estlands und wurde im Jahr 1632 vom schwedischen König Gustav II. Adolf gegründet, der damals hier herrschte. Tartu ist zudem die älteste Stadt des Baltikums…

Nach dem Besuch der Uni schlendern wir noch durch die Altstadt und zusammen mit Wiegald über den Domberg bevor wir uns abends mit einem Freund von Peter zum Essen treffen. Er erzählt von seinem geschäftlichen Leben hier ins Estland und es wird ein interessanter, langer Abend.