Jul 9

Tag 150: Lettland

Wir besichtigen zunächst noch Palanga, einen typischen Ferienort in Litauen, nördlich von Klaipeda.

Der Ort war schon zur Zarenzeit ein beliebter Sommerbadeort. Der Kern des Örtchens ist recht hübsch. Die lange Fußgängerzone bis zum ebenso langen Pier am Meer ist sehr schön angelegt. Es reihen sich eine Menge Souvenirläden, die üblichen Bernstein-Stände, Restaurants und Cafés aneinander. Etwas abseits hinter der Promenade stehen dann auch noch einige alte, langsam verfallende schöne Villen, die vom früheren Glanz des Ortes zeugen… Schade, dass sie nun verfallen und sich niemand mehr verantwortlich fühlt oder das Geld einfach nicht da ist, um sie zu sanieren. Wir laufen vor zum Pier, sehen uns alles an und gehen dann wieder zurück zum Vario.

Dann geht es weiter nach Lettland. Die Grenze ist verweist. Die Straßen in Lettland sind – zumindest direkt hinter der Grenze – wieder Schlaglochpisten. Aber das ist noch gar nichts gegen die Straße, die zu unserem heutigen Übernachtungsplatz am Meer führen wird! Das ist nämlich unsere erste Waschbrettpiste!

Unglaublich! Eine staubige Straße, sechs Kilometer lang, auf der sich zahlreiche Querrillen gebildet haben. Ich weiß gar nicht wie die genau zustande kommen. Bei uns bilden sich auf Feldwegen ja eigentlich eher Schlaglöcher – zumindest kannte ich solche Waschbrettpisten bisher nur aus Erzählungen über Straßen in Russland oder der Mongolei… 😉 Am meisten wundere ich mich allerdings darüber, dass hier tatsächlich ein Schild mit Tempolimit 70 steht! Tsss! Wir sind gerade mal mit Tempo 30 bis 40 unterwegs, damit es uns nicht so durchschüttelt, dass es im ganzen Körper kitzelt…

Der Parkplatz selbst ist dann ganz schön. Direkt am Strand in der Nähe eines Leuchtturms. Die großen Mülltonnen auf dem Platz sind überfüllt… Das ist weniger ansehnlich. Aber wir stehen hier kostenlos und parken einfach so, dass wir aus unserer erhöhten Position im Vario auf die Dünen und das Meer sehen können. Da stören die Mülltonnen dann nicht weiter. Immerhin liegt der Müll nicht am Strand!

Am Nachmittag machen wir mit Wiegald noch einen schönen Strandspaziergang. Und abends gesellen sich noch ein paar weitere Fahrzeuge dazu unter anderem auch die jungen Leute mit dem weißen Geländewagen, die gestern schon neben uns standen. 😉 Wir sagen kurz hallo und erfahren, dass die Vier Studenten aus Vilnius sind, die auf einem gemeinsamen Kurztrip unterwegs sind.

Nach dem Abendessen zieht Georg nochmal mit der Kamera los. Ich schreibe mal wieder Tagebuch, bevor ich vor lauter Eindrücken vergesse was ich in den letzten Tagen wann und wo gesehen habe. 😉