Nov 10

Tag 274: Santiago de Compostela

Heute fahren wir an die Pilger-Endstation der Jakobswanderer. Unterwegs erleben wir nochmal viel schöne Natur und nette kleine Örtchen am Meer.

Wir folgen nochmals der Küstenstrasse und fahren die Bucht „Ría de Muros e Noia“ entlang. Dann geht es landeinwärts nach Santiago de Compostela.

Wir steuern zunächst einen angeblichen Stellplatz an, der Nahe an der Altstadt liegen soll. Das ganze entpuppt sich dann aber als Parkhaus… Damit fangen wir natürlich nichts an. Wir versuchen es noch mit zwei weiteren Parkplätzen. Aber die können wir ebenfalls nicht anfahren, weil de Zufahrten zu eng für uns sind… Schade. Wir wollen noch einen letzten Versuch starten. Im Univiertel.

Hier klappt es dann auch! Wie schön. Wir müssen den Vario zwar ein wenig zwischen den Bäumen hindurch manövrieren. Auch beim Einparken. Aber es gelingt und hier muss man sonntags noch nicht mal etwas bezahlen. Prima. Noch dazu liegt unser Parkplatz gleich an einem kleinen Park, in dem ich mit Wiegald eine Runde drehen kann. Dabei entdecke ich einen Rhododendron-Baum! Es ist tatsächlich ein Baum! Siehe Foto. Unglaublich! Wie alt der wohl sein muss…? Die Vegetation ist hier wirklich umwerfend schön.

Als Wiegald versorgt ist, starten Georg und ich in die Altstadt. Dazu müssen wir nur durch einen etwas größeren Park über einen Hügel hinüber. Schon sind wir da. Auf dem Weg kommen wir an weiteren riesigen, uralten Bäumen vorbei. Und im Park kurz vor der Fußgängerzone entdecke ich nochmal zwei große Rhododendron-Bäume. Noch dazu blühen sie jetzt um diese Jahreszeit. Wahnsinn.

Die Fußgängerzone hier ist wirklich hübsch. Wie die ganze Altstadt, die zudem relativ groß ist. Die Kathedrale ist so groß, dass man sie von fast überall aus sehen kann. Wir folgen zunächst der „Restaurant-Gasse“ und biegen dann in Richtung TI ein. Hier besorgen wir uns erst einmal den obligatorischen Stadtplan. Neben zahlreichen Restaurants mit Angeboten wie Tages- oder Pilgermenü sind noch zahlreiche Souvenirläden auch heute am Sonntag geöffnet. Alles dreht sich natürlich um die Jakobsmuschel…

Vorne an der Kathedrale wird es dann deutlich voller. Man sieht zahlreiche Pilger, die mit ihren Rucksäcken und in Wanderklamotten hier ankommen. Aber auch viele „Normaltouristen“ wie uns. 😉 Rund um das Gotteshaus finden sich mehrere große Plätze. Auf der Praza do Obradoiro befindet sich dann auch „Kilometer Null“ des Jakobswegs… Wir besichtigen die Kirche und schlendern dann noch gemütlich durch die Gassen. Kaum mit der Besichtigung fertig, haben wir Hunger.

Wir sehen uns also nochmal in der Restaurant-Gasse um. Als wir etwas unschlüssig stehen bleiben und beratschlagen, kommt eine Amerikanerin auf und zu, fragt ob wir einen Platz zum Essen suchen und gibt uns gleich mehrere Tipps. Ihre bevorzugte Kneipe mit einem sehr leckeren Pilgermenü macht leider erst um 15:30 Uhr auf – bis dahin sind es noch zwei Stunden… Für uns zu lange. Zudem findet sie den Platz gerade nicht, an dem das Restaurant liegt. Sie fragt uns gleich noch, ob wir auch in Cabo Fisterra waren… Wir bejahen. Ob wir auch heute unseren Weg abgeschlossen haben. Ähm… Nein. Wir pilgern gar nicht… Ach so. Wir plaudern noch ein wenig über unsere Art der Reise, wünschen uns gegenseitig eine gute Weiterreise und jeder zieht wieder seiner Wege.

Wir laufen die Ess-Gasse zurück und finden noch ein nettes kleines Restaurant, das uns zusagt. Georg nimmt das Tagesmenü. Ich das Pilgermenü. Man muss zum Glück keinen „Pilger-Nachweis“ erbringen. 😉 Das Essen schmeckt lecker und diese Mittagsmenüs sind vergleichsweise wirklich günstig: Für drei Gänge mit Getränk, Brot und Kaffee bezahlen wir am Ende 27,50 Euro.

Danach tut es gut nochmal die Runde durch den Park zurücklaufen zu können. Wir lassen den Beagle nach seinem Mittagsschläfchen nochmal raus und fahren dann aus der Stadt heraus auf einen Parkplatz in einem Wohn-/Gewerbegebiet. Schön ruhig hier und gleich am Waldrand. So kann ich nochmal gemütlich mit Wiegald spazieren gehen…