Feb 19

Tag 375: Call a Papaya

Irgendwie bin ich die Nackenschmerzen immer noch nicht los, aber das wird schon. Um 8 Uhr treffe ich mich mit Ank und Michal zum Frühstück im Guest House. Es gibt…

Yogurt mit Cornflakes, einen Apfel und eine Orange. Für 250 Rupies ist das im Vergleich zu den Angeboten draußen relativ teuer, also werde ich wohl öfters auswärts frühstücken.

Um 9 nehmen wir eine Rikshaw (Tuktuk) zum Swami Swatantrananda Ashram, in dem ab heute bis zum 23.3. Mittwochs bis Sonntags die Satsangs von Shri Mooji stattfinden. Auf dem Weg vom Guest House zur Hauptstraße treffen wir den Zeitungsausträger und können zusehen, wie in Indien Zeitungen zugestellt werden. Die Häuser auf meiner Straßenseite sind dreistöckig und die Appartements haben jeweils einen Balkon zur Straße in der Wohnanlage. Der Austräger prüft zuerst eine Liste, rollt dann die passende Zeitung zusammen und fixiert sie mit einem Gummiband. Dann wirft er sie von der Straße aus im ersten Anlauf auf den Balkon im dritten Stock. Wir sagen „very good“ und er freut sich.

Einlass auf das Satsang-Gelände ist ab 9 Uhr. Der Ashram ist relativ stark bewacht, da der indischen Regierung so viele westliche Touristen auf einem Haufen wohl etwas suspekt ist. Taschen sollten nach Möglichkeit nicht mitgenommen werden. Wer eine dabei hat muss damit rechnen, dass sie durchsucht wird.

Wir dürfen direkt in die Satsang Hall gehen – natürlich erst, nachdem wir am Eingang die Schuhe ausgezogen haben – und müssen dort noch zirka eine viertel Stunde warten. Dann dürfen wir durch einen Vorhang hindurch in den Teil der Halle, die bestuhlt und mit Kissen ausgestattet ist. Der Boden der Halle ist Marmor und eiskalt. Wer auf den Stühlen sitzt (wie ich) hat schnell eiskalte Füße. Irgendwie macht sich auch langsam ein leichter Husten bemerkbar. Aber eine „Satsang-Flu“ am Anfang ist bei den westlichen Besuchern nichts ungewöhnliches. Da ich zwar Medikamente für den Magen dabei habe, aber nichts gegen Grippe, werde ich heute noch mal zu einer Pharmacy laufen.

Satsang endet gegen 13:15 Uhr (geplant war 12 Uhr) und ich gerate etwas in Hektik, da ich mit Ana, die lieber Diksha genannt werden möchte, verabredet bin, um das Zimmer zu wechseln. Telefonisch ist sie nicht erreichbar (von Vodafone haben wir noch nichts gehört). Also nehmen Ank, Michal und ich ein Tuktuk zurück und ich bin um kurz nach halb wieder im Guest House. Diksha kommt gegen 14 Uhr und ich entschuldige mich, dass ich zu spät war. Sie fragt „wofür“?

Das neue Zimmer ist Teil eines Appartements auf der anderen Straßenseite und hat ein eigenes Bad mit WC und Dusche. Es gibt auch einen kleinen Tisch mit Stuhl, so dass ich ab jetzt etwas bequemer schreiben kann. Mir gefällt das Zimmer und ich kann dort bis zum 2.3. bleiben. Dann muss ich für eine Woche umziehen, da das Appartement für das International Yoga Festival gebucht ist. Kein Problem.

Eigentlich hatte Diksha angeboten, um 14 Uhr eine Führung zum Sivananda Ashram zum machen, was sich aber auf 15 Uhr verschoben hat. Ich sage gerne zu, räume meine Sachen um und bin um drei wieder im Guest House. Susie aus England kommt etwas zu spät und wir ziehen dann zu Dritt Richtung Ram Jhula. Der Ashram ist ca. einen halben Kilometer zu Fuß entfernt. Diksha erklärt uns die Geschichte von Swami Sivananda und führt und durch das Gebäude. Anschließend gehen wir noch zur einer Hütte auf der anderen Seite den Ganges, in der der Swami zuerst gewohnt hat. Dort dürfen wir etwas meditieren. Dann gehen wir Richtung Swarg Ashram zurück. Fotos gibt es hiervon keine, da in den Satsangs und Ashrams das Fotografieren nicht gerne gesehen ist. Ihr müsst also selbst mal hin.

Diksha führt uns jetzt in die indische Version von Starbucks, wo es relativ leckeren Kaffee gibt. Wir laden sie ein und sie erzählt viel über ihr Leben als Mönch, über Karma, über Indien. Anschließend führt sie uns noch in eine ayurvedische Apotheke, wo ich mir irgendwelche Pillen und ein Pülverchen kaufe, das ich mit einem Löffel Honig vermischen und dann essen soll. Morgen soll ich zudem zur „richtigen“ Apotheke, da es nur dort „richtiges“ Vitamin-C gibt. Das werde ich auf dem Rückweg vom Satsang erledigen.

Diksha empfielt mir, viel Papaya zu essen, da dort viel Vitamin-C enthalten ist. Sie bestellt vier Stück (drei für mich) per Telefon, die heute haben noch geliefert werden sollen – Call a Papaya.

Ich mache es mir im Zimmer gemütlich und schreibe den heutigen Beitrag während ich auf die Papaya warte. Das Pulver mit dem Honig wird nicht zu meiner Lieblingsspeise, aber wenn es hilft, ist es gut.