Mär 19

Tag 38: Auf dem Bauernhof

Wir stellen uns heute mal einen Wecker. Denn um acht Uhr müssen wir vom Parkplatz weg sein.

Wir glauben zwar nicht, dass gleich um acht eine Politesse auf dem Platz stehen würde. 😉 Aber unser Strecke für heute ist doch ein gutes Stück länger. Wenn alles gut läuft sind wir so um die zwei Stunden unterwegs. Vor der Abfahrt entsorgen wir noch. Und auf dem Weg wollen wir auch nochmal an einem Supermarkt anhalten.

Die Strecke über Riccione, Rimini und diverse weitere Küstenorte an der Adria ist für unseren Geschmack nicht ganz so reizvoll: Die direkte Umgebung ist sehr flach. Im Westen sieht man ein paar Berge in der Entfernung. Und über die Staatsstrasse Adriatica wechseln sich ein typisch städtisches Wohngebiet nach dem anderen mit Industriegebieten und Einkaufszentren ab…

Dafür ist unser Tagesziel wirklich idyllisch. Wir sind auf dem Bauernhof „Porto Pozzo“. Der liegt mitten auf dem Land im „Po-Delta“ nicht weit von einer Lagune entfernt, umgeben von einer Fischzucht, Pferdeweiden, Feldern und ein paar kleinen Seen. Im Sommer wird es in dem eher sumpfigen Gebiet hier sicherlich viele Mücken geben. Aber zur Zeit ist es noch kein Problem.

Eine kleine Herde von sechs Pferden läuft frei im Gelände herum. Nach kurzer Zeit schleichen sie neugierig grasend um uns und den Vario. 🙂 Auch die Hofhunde freuen sich über Wiegald – der allerdings wieder einmal eher ignorant ist, wenig Interesse zeigt und stattdessen lieber zielsicher den nächsten Haufen Pferdeäpfel ansteuert… Wir machen es uns zunächst vor dem Vario in der Sonne gemütlich und packen heute auch das erste Mal unsere Stühle aus. Draußen sind angenehme 17 Grad und so inmitten der freilaufenden Pferde ist das wirklich herrlich!

Da man heute nicht reiten kann gehen wir nachmittags mit Wiegald den Naturpfad entlang, der auf dem Hofgelände angelegt wurde. Hier können wir die typischen Vogel- und Wasservogelarten der Region mit unserem Fernglas bewundern. In eingezäunten Bereichen gibt es zudem Schafe, Esel, Ziegen, Gänse und weitere Pferde. Und im Gewässer entdecken wir sogar jede Menge Biber! Seh süß, wie die im Wasser ihre Runden ziehen oder sich an Land putzen oder fressen. 🙂

Nach gut einer Stunde Rundgang mit einem kleinen Abstecher zum angrenzenden Fluss und der Lagune lauert Wiegald lieber im Vario auf seine letzte Mahlzeit für heute. Georg und ich machen es uns nochmal draußen gemütlich und sind bald wieder umringt von den Pferden und einem der Hofhunde. 🙂

Für heute Abend haben wir im angeschlossenen Restaurant auf dem Hof „cena“ bestellt. Dafür sparen wir uns die Übernachtungsgebühr für heute und bezahlen nur fünf Euro für den Stellplatz. Aber der Deal lohnt sich an sich nicht wirklich. Das Menü gibt es für 20 Euro pro Person inklusive Antipasto, Primo, Secondo, Dolce, Wein, Wasser und Kaffee. Kein schlechtes Angebot. Hier wird jedoch nicht à la Carte gekocht, sondern es gibt ein Menü für alle Gäste. Wir sind abends insgesamt sechs Personen. Es gibt als Antipasto rohen Schinken und frittierte frische Artischocken (!). 🙂 Danach runde Tortelli Romagnioli, eine Spezialität aus dieser Region, mit Käse gefüllt und mit selbstgemachtem Rucolapesto serviert. Auch fein. Danach gibt es Salsiccia und Schweinefleisch aus dem Ofen mit Grillgemüse und einem leckeren Rotwein. Also dolce noch ein kleines Eis und als Abschluss einen Espresso. Zufrieden und gut gesättigt gehen wir zum Vario und ich falle gleich müde ins Bett.